amsterdam van der valk hotel | Ein Projekt der Extreme

Im äußersten Osten des Amsterdamer Stadtteils Zuidas hat Van der Valk ein dreieckiges Grundstück "gefunden", das vollständig bebaut werden soll. Die Hotelkette hat Pleijsier Bouw als Hauptauftragnehmer unter Vertrag genommen. Der Rohbau besteht zum Teil aus Ortbeton und zum Teil aus Betonfertigteilen mit einem sichtbaren 'Schnitt' im siebten Stock. Ein Projekt der Extreme mit einer für niederländische Verhältnisse innovativen Vorspannmethode.

Der erste Pfahl kam Ende November 2017 in den Boden, blickt Projektkoordinator Mark Moerdijk von Pleijsier Bouw zurück. "Wir sind von den Erdarbeiten bis zur Übergabe des 13-stöckigen Rohbaus (55 Meter hoch mit Traufe) verantwortlich. Oder besser gesagt 'casco plus', denn auch die Innenwände, Estriche, Verputz und Fliesenarbeiten in den Hotelzimmern gehören zu unserem Aufgabenbereich. Nachdem die Pfähle gebohrt waren, konnten wir Anfang 2018 mit den Betonarbeiten beginnen. Die ersten sieben Schichten des Hotels wurden in situ gegossen, die sieben Schichten des darüber liegenden Bettenhauses (234 Zimmer) wurden vorgefertigt."

Übergangsboden

Pleijsier Bouw arbeitete von Anfang 2018 bis Februar 2019 an den ersten sieben Schichten, während der Fertigteilbereich in nur vier Monaten fertiggestellt wurde. "Das ist völlig unproportional, aber dem Entwurf inhärent", skizziert Moerdijk. "Im Erdgeschoss befinden sich der Empfang und der Versandbereich. Darüber befindet sich das Parkhaus, das sich über vier Ebenen erstreckt, mit einigen technischen Räumen hier und da. Die Kerne sind alle in Ortbeton gegossen und als Sichtbeton ausgeführt, ebenso wie einige Fertigteilstützen. Das Parkhaus ist völlig offen und wird im Gegensatz zum Erdgeschoss keine Vorhangfassade haben. Über dem Parkhaus befinden sich zwei kommerzielle Ebenen, darunter ein Restaurant im fünften Stock und das Konferenzzentrum mit Tagungsräumen im sechsten Stock. Der Fußboden des siebten Stockwerks bildet das so genannte Übergangsgeschoss, auf dem das siebenschichtige Bettenhaus aus vorgefertigten Elementen ruht. Der Übergangsboden ist bis zu 90 Zentimeter dick und als Tischkonstruktion ausgeführt, die alle Kräfte des Bettenhauses auf die darunter liegenden Kerne und Stützen überträgt."

Innovative Vorspannung.

Vorspannung

Die ersten sieben Schichten des neuen Hotels sind mit einem innovativen Vorspannsystem ausgestattet. Moerdijk: "Unser Subunternehmer Van Muijen Beton hat die Vorspannung an das britische Unternehmen Interspan ausgelagert, das über eine einzigartige Methodik verfügt. Die Vorspannlitzen liegen nicht lose in einem Rohr, sondern werden mit einem Mörtel vergossen. Sollte eine Litze durchstochen werden, ist die Stabilität garantiert. Das Befestigungssystem ist ziemlich innovativ und in den Niederlanden nicht üblich. Es bedeutet auch, dass durch das Anbringen der befestigten Litzen viel weniger zusätzliche Bewehrung angebracht werden muss. Die Parkebenen beispielsweise sind nur mit Vorspannlitzen und einem Schwundnetz an der Unterseite des Bodens ausgestattet, also ohne zusätzliche Bewehrung. Das ist natürlich nicht sehr üblich. Ebenso spektakulär war das Spannen des Bodens nach dem Betonieren. Bereits am Tag nach dem ersten Betonieren wurden die Litzen schrittweise gespannt, um nach zwei Wochen die volle Spannung von 100% zu erreichen, wobei die Litzen um bis zu 25 Zentimeter gedehnt wurden."

Moerdijk zufolge wurde das neue Hotel vollständig in 3D mit BIM entworfen. "Es ist nicht nur technisch, sondern auch ästhetisch mit seinem einzigartigen Design alles andere als gewöhnlich. Die offizielle Eröffnung wird im Mai 2020 stattfinden."