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Wird Biobeton das alternative Baumaterial der Zukunft sein?
Bio-Betonwürfel; 1 mit Kies und 1 mit Miscanthus.

Wird Biobeton das alternative Baumaterial der Zukunft sein?

Erfolgreiche Innovationen entstehen fast immer durch die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Marktteilnehmern. Das ist bei bioklarem Beton nicht anders. Laut Dick Specht vom Groninger Innovations- und Beratungsunternehmen Bioclear earth geht es darum, gemeinsam mit der Kraft der Natur Werte zu schaffen.

"Seit 2016 sind wir intensiv auf der Suche nach alternativen Baustoffen zu Beton, denn das Bauen muss nachhaltiger werden, um die Klimaziele zu erreichen. Unsere aktuelle Forschung stützt sich auf drei Säulen: Wir untersuchen die wirtschaftliche Machbarkeit, die Nachhaltigkeit und die technischen Möglichkeiten. Aber jetzt ist es an der Zeit, uns mit dem Markt zu verbinden, weshalb wir jetzt mit dem Start-up- und Innovationszentrum Strukton Civiel zusammenarbeiten. Es ist Zeit für The Next Step".

Da die Regierung die Dringlichkeit erkannt hat, unterstützt sie die Forschung mit dem Top Sector Energy Grant des Ministeriums für Wirtschaft und Klima.

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Biobeton-Proben.

1. Das Wichtigste zuerst: Was genau ist Biobeton?

"Wir ersetzen den herkömmlichen Zement durch Bakterien, die Kalzitkristalle produzieren, mit denen sich Sand und Kies (ohnehin) verbinden. Diese Biozementierung könnte in Zukunft die Alternative zu herkömmlichem Zementbeton werden. Sollte dies gelingen, würden wir einen großen Schritt nach vorn machen, da die herkömmliche Zementproduktion immer noch für über 8% der weltweiten CO2-Produktion verantwortlich ist. Wir machen uns also die Kraft der Natur zunutze. Und wir helfen dem Klima."

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Biobeton-Teststück in der Würfelform.

2. Wie wichtig ist Biobeton?  

"Das ist jetzt - anno 2022 - immer noch eine schwer zu beantwortende Frage. Wenn ich bei den Marktteilnehmern anklopfe, um das Bewusstsein für das 'Bio-Beton'-Verfahren zu schärfen, bekomme ich immer drei berechtigte Fragen. Die Leute wollen wissen: Wie stark ist er? Was kostet er? Und... wie lange ist die Lebensdauer? Das Schwierige daran ist, dass ich diese Fragen im Moment nicht genau beantworten kann. Das liegt daran, dass wir uns noch mitten im Entwicklungs- und Innovationsprozess befinden. Wir suchen jetzt vor allem den Abgleich zwischen Labor und Praxis, um das zu testen, weiterzuentwickeln und daraus zu lernen."

"Der Kern meiner Botschaft ist, dass ich nicht nur an alle Bauunternehmen in den Niederlanden appelliere, sondern auch an die Auftraggeber. Sie könnten zum Beispiel Bedingungen in ihre Ausschreibungen aufnehmen, die den Markt auffordern, mit Alternativen wie Biobeton zu experimentieren. Selbst wenn es zunächst nur um den Bau - sagen wir - eines Rad- oder Fußweges ginge: Man könnte dort ein paar Meter Bio-Beton verwenden. Das würde uns schon genügen. Wir könnten dann in der Praxis testen, wie sich der Bio-Beton verhält."   

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Biobeton-Würfel.

"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass sich die Regierung mehr an den Prozess und die Möglichkeiten von Biobeton anpassen könnte. Schließlich erhalten wir von der Regierung Subventionen, um innovativ zu sein. Das ist schön. Damit sind wir zufrieden. Aber die gleiche Regierung ist auch ein Kunde im Bauwesen. Geben Sie also dem Ergebnis all dieser Innovationsprozesse rund um Biobeton eine Chance, sich in der Praxis zu bewähren."

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Prüfkörper aus Biobetonwürfel nach der Entformung.

3. Wird Bio-Beton jemals zum Standard werden?

"Niemand kann die Zukunft vorhersagen, aber im Moment konzentrieren wir uns hauptsächlich auf nicht-konstruktive Baustoffe. Meiner Meinung nach ist es jedoch unvermeidlich, dass ein alternatives Baumaterial wie Bio-Beton in einigen Jahren zum Standard werden könnte. Das ist kein unlogischer Gedanke, denn ob links oder rechts: Es wird viel gebaut und wir alle wollen doch die Klimaziele erreichen, oder?"   

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