Der kathodische Schutz (RD) ist eine nachweislich wirksame und nachhaltige Methode zum Schutz vor Korrosion. Mit Hilfe von Strömen verhindert diese Methode, dass Metallstrukturen und Bewehrung in Beton durch Oxidation angegriffen werden. Ein interessantes Nebenprodukt des kathodischen Korrosionsschutzes ist, dass er Strukturen zum "Sprechen" bringen kann. Ungewöhnliche Schwankungen der Stromstärke können etwas über den Zustand der Struktur aussagen. Auf diese Weise lassen sich Probleme frühzeitig erkennen, und durch weitere Wartungsmaßnahmen kann Schlimmeres verhindert werden. Anthony van den Hondel von Cathodic Protection Supplies erklärt, wie die KB-Technologie uns bei der großen Instandhaltungsaufgabe in den Niederlanden helfen kann.
RD kann auf zwei verschiedene Arten durchgeführt werden. Beim galvanischen kathodischen Schutz (GCP) bewirken Zinkanoden, dass die Anoden oxidieren, anstatt dass der Betonstahl rostet. Beim kathodischen Fremdstromschutz (ICCP) hingegen verwandelt eine Gleichstromquelle den Bewehrungsstahl in eine Kathode. "Das Tolle daran ist, dass diese Stromquellen immer intelligenter werden und auch aus der Ferne überwacht und gesteuert werden können", erklärt Van den Hondel. "Das System generiert also ständig Daten, die Aufschluss über den Zustand der Struktur geben."
Mit KB kann ein Gebäude oder ein Kunstwerk zu einem großen Sensor werden. "Ein Gebäude einer großen Fabrik wurde mit unserem KB-System ausgestattet und diente als Sensor. Irgendwann bemerkte ich eine große, unerklärliche Veränderung des Strompegels in einem Stockwerk. Ich meldete es, und es stellte sich heraus, dass ein Zahnrad gebrochen war und die Struktur einen Schlag erlitten hatte. Dies ist kein Beispiel für Korrosion, aber das Wesen ist dasselbe: Es gibt eine Abweichung von einem Standard oder sagen wir einem vorhersehbaren Muster im Strompegel. Dies könnte auf einen Defekt in der Struktur, eine Leckage, Korrosion oder eine Kombination davon hinweisen."
Die Möglichkeiten der Gebäudeüberwachung haben sich enorm erweitert. "Vor dreißig Jahren wurde noch alles von Hand gemessen", weiß Van den Hondel. "Dann kamen die Datenlogger, aber anfangs musste man noch selbst hinfahren. Jetzt kann man alles mit Modems aus der Ferne überwachen. Außerdem ist die Elektronik nur noch einen Bruchteil dessen wert, was sie damals gekostet hat, und alles ist viel kleiner und kompakter geworden. Es ist also erschwinglich und technisch möglich, ein Bauwerk an vielen Stellen mit Sensoren auszustatten, so dass man immer feinere Informationen erhält. Man kann dann sozusagen feststellen, dass im Wohnhaus X im Stockwerk Y die Konsole Z verdächtige Informationen liefert, und dann jemanden gezielt dorthin schicken, um die Situation zu beurteilen."
Das Problem bei solch detaillierten Informationen ist, dass sie eine Flut von Daten erzeugen. Van den Hondel: "Ein vernünftiger Mensch kann damit nichts anfangen, und selbst mit Computern und KI stellt sich die Frage, ob man den gesamten Prozess richtig organisieren kann. Große Vermögensverwalter wie RWS und Wohnungsbaugesellschaften sowie die Industrie, z. B. Hafenunternehmen, warten auch nicht darauf. Besser wäre es, ein einfaches Ampelsystem mit drei Bewertungsstufen einzusetzen. Grün ist OK, Orange erfordert Aufmerksamkeit und Rot bedeutet, dass kurzfristig etwas getan werden muss. Ein solches System muss dann mit entsprechenden Grenzwerten pro Objekt oder pro Sensor versehen werden, die auf die örtlichen Gegebenheiten abgestimmt sind und alle relevanten Umstände berücksichtigen. In den vergangenen zwei Jahren haben die Marktteilnehmer intensiv über die Verknüpfung von Informationen aus KB mit anderen Daten- und Managementsystemen diskutiert. Rijkswaterstaat zum Beispiel sieht einen klaren Gewinn in der Kombination mit dem System für Object Data Services, kurz ODS. Dabei handelt es sich um eine einheitliche Methode zum Sammeln, Speichern und Vergleichen von Daten aus verschiedenen Objekten. So weit ist es noch nicht. Aber ich sehe darin durchaus Möglichkeiten für KI. Übrigens organisiert die Plattform Betoninstandhaltung (BOP) am 27. März beim Betoninstandsetzungsnachmittag Süd eine sehr interessante Veranstaltung dazu."