Das Tiefbauunternehmen deBoer ist seit mehr als vierzig Jahren ein führender (internationaler) Akteur auf dem Gebiet der Verlagerungstechnik. Bei diesen oft spektakulären Operationen kommen die notwendigen Sensoren und High-End-Geräte zum Einsatz, um alles im Griff zu haben. Geräte, die deBoer nun auch in seiner neuesten Dienstleistung einsetzt: der kontinuierlichen Vermessung und Überwachung von Bauwerken und wichtigen Teilen von Kunstwerken.
Laut Projektleiter Anton Gorter ist die kontinuierliche Überwachung von Bauwerken eine logische Erweiterung des bestehenden Leistungsspektrums von deBoer. "Beim Gleiten, Heben und Bewegen von Objekten setzen wir schon seit vielen Jahren alle möglichen Sensortechniken ein, um beispielsweise Drücke und Verschiebungen zu überwachen. Angesichts der umfangreichen Ersatz- und Instandsetzungsaufgaben ist es wichtig, ein möglichst genaues Bild vom Zustand eines Bauwerks zu haben. Wir wissen besser als jeder andere, wie sich Ingenieurbauwerke verhalten und können Ihnen sagen, wo es sinnvoll ist, zu messen und wo nicht. Außerdem verfügen wir über die nötige Ausrüstung und die Fachleute dafür. Eins und eins ist also zwei.
Und so geschah es. So ist Civil techniques deBoer seit einiger Zeit auch die Adresse für die Durchführung von Messkampagnen, Structural Health Monitoring (SHM) und Warnsystemen für kritische Objekte in der Infrastruktur. "Wir verfügen über eine breite Palette elektrischer Sensoren zur Messung von Abständen, Lasten und Temperaturen", sagt Gorter. "Mit der faseroptischen Überwachung bieten wir auch Dehnungsmessungen, Vibrationsmessungen, Verschiebungen und Winkelverschiebungen an. Alle diese Sensoren werden von den von uns entwickelten SPS ausgelesen. Diese wiederum sind mit der Cloud verbunden, so dass wir die Daten online in einem Dashboard darstellen können. Wir sind also kein "Verein", der nur die Daten sammelt. Wir interpretieren diese Daten und können im Falle einer Überschreitung einen Alarm auslösen. Es liegt an unseren Kunden, meist Ingenieurbüros und Bauingenieure, mit diesen Daten zu kalkulieren."
Die Überwachung von (Teilen von) Ingenieurbauwerken liefert wichtige Erkenntnisse, zum Beispiel zur Verlängerung der Lebensdauer oder zur Verbesserung einer Konstruktion. "Bei einer Brücke haben wir zum Beispiel den Verlauf der Fugenübergänge über einen bestimmten Zeitraum überwacht. Diese Daten wurden nicht nur genutzt, um einzugreifen, wenn die Temperatur zu hoch wurde, sondern auch, um neue Fugen zu konstruieren", erklärt Gorter. "Das Schöne an deBoer ist außerdem, dass wir, wenn wir bei der Überwachung ein Problem feststellen, sofort Hilfsmaßnahmen ergreifen können, wie zum Beispiel den Einbau einer Hilfs- oder Stützkonstruktion, um die Sicherheit zu gewährleisten. Eine Win-Win-Situation. Außerdem werden unsere Überwachungssysteme oft in Kombination mit Stütz- oder Sicherungskonstruktionen eingesetzt."
Ein gutes Beispiel für die Synergie zwischen den verschiedenen Disziplinen von deBoer ist die Arbeit an der Plattform des Luxor-Theaters in Rotterdam. "Weil der Hafen zugeschüttet wird, befürchtete die Stadt Rotterdam, dass die Rohrpfähle unter dem Parkdeck des Theaters aufgrund negativer Adhäsion durchhängen würden", sagt Gorter. "Gebr. De Koning installierte große Verkleidungen um fünf Rohrpfähle. Gemeinsam mit unserer Schwesterfirma Rijnstaal stellten wir eine Hilfskonstruktion mit Hebeböcken bereit, nach der die Pfähle geschnitten wurden. In diese hydraulische Übernahmeanlage wurden Sensoren eingebaut. Sollte es zu Setzungen kommen, werden diese erkannt und wir können sofort Anpassungen an der Schneckenkonstruktion vornehmen. Es handelt sich um ein Fünfjahresprojekt. Nach dieser Zeit wird der Raum zwischen den Pfählen verheilt sein."
Ein weiteres aktuelles Projekt, an dem (vorerst) nur deBoers Überwachungsabteilung beteiligt ist, ist die Brücke über die Naardertrekvaart. "Hier kommt das Problem des Zahnkamms ins Spiel. Wir haben zwei Pfeiler mit einer faseroptischen Überwachung ausgestattet, um die Winkelauslenkung und Durchbiegung sehr genau zu messen. Werden die Grenzwerte überschritten, ertönt ein Warnsignal. So tragen wir in vielerlei Hinsicht zur Erhaltung unserer gebauten Umwelt und kritischen Infrastruktur bei." Überwachung deBoer: integrierter Ansatz!