Plattform zu Beton und Stahl im Bauwesen
Parkhaus UZ Gent: erster Teil des strategischen Masterplans
Die Ein- und Ausfahrt des Parkhauses erfolgt auf beiden Seiten des Gebäudes, das mit einem Kreisverkehr an der E17 verbunden ist.

Parkhaus UZ Gent: erster Teil des strategischen Masterplans

Nüchtern, aber effektiv

Die UZ Gent folgt dem Pariser Klimaabkommen und hat sich zum Ziel gesetzt, den Campus bis 2050 CO2-neutral zu gestalten. Der strategische Masterplan umfasst eine radikale Umgestaltung und Begrünung des Campus und zu gegebener Zeit sogar den Bau eines völlig neuen Krankenhauses. Das erste Puzzlestück des Masterplans wurde nun mit der Einweihung des neuen Mitarbeiterparkhauses am Rande des Campus gelegt. Ein nüchternes, aber wirkungsvolles Gebäude dank einer geschickten Kombination aus Beton und Stahl.

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Das neue Mitarbeiterparkhaus ist ein nüchternes, aber wirkungsvolles Gebäude, das durch eine geschickte Kombination von Beton und Stahl entsteht.

Im Mittelpunkt des Masterplans von UZ Gent steht der Bau eines neuen Krankenhausgebäudes. "Um dies zu ermöglichen, müssen zunächst einige Umschichtungen vorgenommen werden", sagt Petra Demoor, Programmleiterin für den Neubau am UZ Gent. "So wurde in einer früheren Phase bereits ein Ausweichgebäude, Nobel I genannt, realisiert, in dem bestimmte Krankenhausdienste vorübergehend untergebracht sind. Diese Dienste werden später in den zentralen Kern umziehen, und danach wird das Ausweichgebäude für alle Arten von Nebenaktivitäten des Krankenhauses dienen. Ein weiterer Teil des Masterplans ist die Bündelung der Parkmöglichkeiten auf dem Campusgelände. Wir streben einen grüneren Campus anstelle von überwiegend asphaltierten und ebenerdigen Parkplätzen an. Unter dem neuen Krankenhaus wird es bald einen großen Parkplatz für Patienten und Besucher geben, während die Mitarbeiter im neuen Parkhaus parken werden."

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Wyckaert begann mit dem Bau kurz nach dem Baustopp 2023.

Klare Struktur

Das neue Parkhaus wurde ganz bewusst am Rande des Campus gebaut. "Auf diese Weise vermeiden wir, dass die Autos unserer Mitarbeiter den Verkehr unserer Patienten und Besucher kreuzen. Das sorgt für eine reibungslosere und sicherere Mobilität auf unserem Campus", so Demoor. "Der Entwurf des neuen Parkhauses entstand in Zusammenarbeit mit dem Genter Stadtarchitekten Peter Vanden Abeele und zeichnet sich durch einen offenen und nüchternen Charakter aus. Eine reine und klare Struktur, die viel Tageslicht zulässt." Das Parkhaus hat acht Stockwerke und beherbergt 1.818 Stellplätze. UZ Gent hat den Bau des Parkhauses öffentlich ausgeschrieben und den Auftrag an Wyckaert auf der Grundlage des wirtschaftlich günstigsten Angebots vergeben. "Wie Petra schon sagte, handelt es sich in der Tat um eine sehr offene Konstruktion", sagt Kurt Ornelis, Senior Project Manager bei Wyckaert. "Stahl eignet sich hervorragend, um diese Eleganz zu erreichen. Die Garage besteht daher größtenteils aus einer Stahlkonstruktion mit Bodenplatten aus Beton und einer darüber liegenden Druckschicht. Der Stahlkern ist im Übrigen für belgische Verhältnisse außergewöhnlich. Schließlich sind wir ein Land des Betons."

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Das Parkhaus hat acht Stockwerke und bietet Platz für 1.818 Stellplätze.

2.700 Tresorräume

Wyckaert begann mit den Bauarbeiten kurz nach der Baupause, am 8. August 2023. "Das Gebäude hat eine Grundfläche von 145 mal 45 Metern und eine Höhe von 29 Metern", sagt Ornelis. "Außerdem gibt es im Gebäude drei Aufzugskerne, sechs Treppenhäuser und eine Hochspannungskabine, und auf jeder Etage befindet sich ein Technikraum. Ein weiterer Sanitärtrakt wurde im Erdgeschoss errichtet. Die Ein- und Ausfahrt des Parkhauses erfolgt auf beiden Seiten des Gebäudes, das an einen Kreisverkehr an der E17 anschließt. Eine Spirale auf Höhe der Ausfahrt führt zu den Etagen.

Wyckaert verarbeitete insgesamt 2.600 Tonnen Stahl in dem Gebäude. "Dazu gehörten auch spezielle Profile, die zur Aufnahme der Lasten extrudiert wurden", erklärt Ornelis. "Die Geschossdecken bestehen aus vorgespannten Gewölben mit einer Dicke von vierzig Zentimetern. Davon wurden 2.700 mit jeweils acht Tonnen Gewicht eingesetzt. Nur drei davon passten auf einen Lkw. Allein für die Anlieferung der Bodenplatten waren also neunhundert Transporte nötig. Auf die Bodenplatten wurde eine Druckbetonschicht aufgebracht. Die Druckschicht ist an der Außenseite der Garage 32 Zentimeter dick und fällt in der Achse des Gebäudes auf acht Zentimeter ab."

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Die Garage besteht größtenteils aus einer Stahlkonstruktion mit Bodenplatten aus Beton und einer darüber liegenden Druckschicht.

Herausforderungen

Obwohl das Parkhaus am Rande des Campusgeländes errichtet wurde, hatte die Baufirma nur wenig Platz. Daher befanden sich zwei der drei Turmdrehkräne in der Garage. "Wir konnten nicht jedes Stockwerk komplett geschlossen bauen, da wir jeweils zwei Bereiche offen lassen mussten", sagt Ornelis. "Die beiden Kräne wurden erst im Januar dieses Jahres aus der Garage entfernt, danach konnten wir alles fertigstellen. Außerdem hatten wir mit dem nassesten Jahr aller Zeiten und viel Frost zu kämpfen. Alles Faktoren, die den Bauprozess beeinträchtigten. So konnten wir erst vor kurzem die Epoxidschicht auftragen, um die Verdichtung abzuschließen und die Parkplätze zu markieren. Auch den Zeitplan für die Fertigstellung und Ausbesserung der Stahlkonstruktion mussten wir aufgrund der Witterungsbedingungen verschieben." Trotzdem gelang es Wyckaert, das Parkhaus pünktlich zu liefern. Das Parkhaus wird nun von den Mitarbeitern des Universitätsklinikums Gent genutzt.

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Die Gestaltung des neuen Parkhauses zeichnet sich durch einen offenen und nüchternen Charakter aus.

Mehr Grün

Kaum zwei Tage nach der Inbetriebnahme der neuen Garage hat UZ Gent bereits mit der nächsten Baustelle begonnen: dem Bau der Tiefgarage unter dem künftigen Krankenhaus. "Diese Garage wird in zwei Hälften gebaut", sagt Demoor. "Die enorme Grundfläche von 150 mal 200 Metern bietet glücklicherweise die Möglichkeit, in Phasen zu arbeiten. Sobald die erste Phase der Tiefgarage fertig ist, werden wir sie bereits in Betrieb nehmen. Dann wird der bestehende oberirdische Patientenparkplatz abgerissen, um die zweite Hälfte der Tiefgarage zu bauen. Danach wird mit dem Bau des neuen Krankenhauses begonnen. Bis dahin sollen systematisch alle ebenerdigen Parkplätze verschwinden. Es wird ein neuer Vorplatz entstehen, und insgesamt wird eine angenehmere Umgebung geschaffen. "Wir wollen weniger Asphalt, mehr Grün und mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger. Jetzt ist das Auto noch König auf dem Campus, bald werden es Fußgänger und Radfahrer sein."

Übrigens ist das neue Parkhaus noch nicht fertiggestellt. Eine separate Ausschreibung für das "Solardach" soll noch folgen. "Auf dem Parkturm werden so viele Solarpaneele wie möglich angebracht", sagt Demoor. "Diese werden dafür sorgen, dass auch die Autos im Obergeschoss vor der Sonne geschützt sind. Sie werden auch für die Energieversorgung der Ladestationen zuständig sein und natürlich zur Energieversorgung des Krankenhauses beitragen. Dank des Solarmodul-Daches spielt das Parkhaus auch eine Rolle bei der kreisförmigen Energieversorgung und dem Ziel, den Campus bis 2050 CO2-neutral zu machen."   

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