Laut Kern Architecten bildet das Gebäude einen Leuchtturm und ein Wahrzeichen im Stadtentwicklungsplan, wobei der maritime Charakter des Gebiets offenkundig in den Entwurf einfließt. Manhattan hat buchstäblich den Wind in den Segeln und sogar eine Wasserrückhaltefunktion.
Jazz City ist ein neuer städtebaulicher Plan für ein ehemaliges Industriegelände in Roermond, das direkt am Wasser liegt. "Hier kommen Wohnen, Freizeit und Gastlichkeit zusammen", sagt Ben Wolters, Direktor von Kern Architects. "Im Anschluss an die Erweiterung des Designer Outlets wurden wir auch mit dem Entwurf des Luxus-Wohnturms beauftragt. Aufgrund der zentralen Lage haben wir uns bewusst für einen allseitigen Turm entschieden, der von allen Seiten visuell ansprechend ist. Durch die spezifisch verdrehte Form und die Verdrehung der Balkone konnten wir die Optik eines Segelbootes nachempfinden."
Manhattan bietet 39 exklusive und geräumige Wohnungen mit einem Sockel im Erdgeschoss für verschiedene Einzelhandelsfunktionen des Designer Outlets. "Einer der Ausgangspunkte für uns war es, dafür zu sorgen, dass die Vielfalt des Wohnprogramms nicht als solche an der Fassade ablesbar ist", erklärt Wolters. "Die Verdrehung der Balkone trägt dazu wesentlich bei. Die verdrehte Form des Gebäudes wurde übrigens allein durch das Spiel mit der Position der Balkone realisiert. Dadurch bleibt das Gebäude im Wesentlichen statisch überschaubar. Wegen der Lage am Wasser in einer offenen Zone waren allerdings einige Windstudien erforderlich. Durch die abgerundeten Formen der Balkone kann sich der Wind besser um den Turm drehen. In Kombination mit den erhöhten Balustraden können die Bewohner die schöne Aussicht in aller Ruhe und ohne Wind genießen."
Das Fundament von Manhattan verdient eine besondere Erwähnung. Wolters: "Unter dem Gebäude befindet sich ein Parkhaus, das in mehreren Phasen gebaut wurde. Wenn die Jazz City später durch neue Gebäude erweitert wird, soll das Untergeschoss mitwachsen und vergrößert werden. Das Besondere ist, dass das jetzige Untergeschoss auch als Hochwasserschutz fungiert. Im Falle eines Hochwassers wird das Untergeschoss mit wasserdichten Türen komplett verschlossen und bleibt somit wasserdicht." Das Gebäude besteht weiterhin aus überwiegend vorgefertigten Betonwänden und Ortbetondecken. "Selbst die Balkone sind vorgefertigt und schließen mit den so genannten Balqoon-Balkonen fast nahtlos an den Boden der Wohnungen an", sagt Wolters, der auch mit der Wahl der Metallverkleidung in einem Goldton sehr zufrieden ist. "Wenn die Sonne um den Wohnturm kreist, nimmt die Fassade verschiedene Farbschattierungen an, die sich auch schön im Wasser spiegeln."