Beim nachhaltigen Bauen geht es aber auch um den Erhalt von Werten. Mit einem Drei-Stufen-Plan arbeitet das Circular Construction Economy Transition Team auf eine vollständige Kreislaufwirtschaft im Bauwesen bis 2050 hin.
Elphi Nelissen, seit dem 1. September Mitglied des Fontys-Vorstands, Professorin für Nachhaltigkeit im Bauwesen und Vorsitzende des Circular Construction Economy Transition Teams, ist optimistisch, was das Ziel der Kreislaufwirtschaft angeht. "Natürlich werden wir das erreichen. Wenn man sich anschaut, wo wir herkommen und wo wir jetzt sind, gibt es bereits einen großen Unterschied. Bauunternehmer, Berater und Architekten wissen, dass wir nicht mehr länger neue Materialien verwenden können. Viele suchen ein neues Gleichgewicht und streben eine möglichst hochwertige Wiederverwendung an.
Als Metapher für den Prozess hin zu einer Kreislaufwirtschaft im Jahr 2050 vergleicht das Circular Construction Economy Transition Team ihn mit einer Bergbesteigung, die in drei Etappen zum Gipfel führt. Im Zeitraum 2018-2023 richtet es das Basislager ein. "Wir haben eine Bestandsaufnahme gemacht, wo wir jetzt stehen, unsere Ziele formuliert, einen Umsetzungsplan entwickelt und der Zentralregierung Ratschläge erteilt", sagt Nelissen. "Wir arbeiten auch mit dem Team und vielen Menschen in seinem Umfeld zusammen, um das Bewusstsein zu schärfen. Wir erzählen unsere Geschichte überall." Im Zeitraum 2023-2030 sollen 50% des Ziels verwirklicht werden, und von 2030-2050 soll das Ziel, "die Spitze", erreicht werden.
Mit Stahl als Rohstoff ist der Stahlbau in einer günstigen Position. Er ist 100% recycelbar. Dennoch gibt es auch hier noch große Fortschritte zu machen, so Nelissen. "Das Einschmelzen von Stahl ist eine Möglichkeit, kreislauforientiert zu bauen, aber es erfordert auch Energie, so dass es besser ist, die Stahlträger direkt wiederzuverwenden. Diese Möglichkeit ergibt sich, wenn die Träger nicht geschweißt, sondern verschraubt werden. Wenn wir die Verschraubungstechnik mit standardisierten Größen verknüpfen, steigen die Chancen für eine direkte Wiederverwendung.
Stücke größer."
Der Einsatz von Beton ist durch das Betonabkommen bereits stark zurückgegangen. Dabei ist Beton auch recycelbar, aber dieses Verfahren ist kostspielig und noch nicht reif für den großen Markt. "Hier besteht noch eine Herausforderung für die technischen Entwickler. Es können auch andere Verbindungen für Beton entwickelt werden, die die Elemente für die Wiederverwendung besser geeignet machen. Bauherren und Architekten könnten die großen Betonelemente auch spalten, um sie besser wiederverwendbar zu machen."
Nelissen versteht, dass die Unternehmer die ersten Schritte aufschieben. Dennoch möchte sie sie ermutigen, den Anfang zu machen. "Ab 2023 wird die Kreislaufbauweise eine Bedingung in den Ausschreibungen werden. Es gibt Coaches, die die ersten Schritte in Richtung Kreislaufwirtschaft hervorragend begleiten können". Andererseits weist Nelissen darauf hin, dass diese Schritte besonders schwierig sind, wenn die Motivation nicht von innen kommt. "Man muss natürlich an die Sache glauben."
Alles in allem ist Nelissen mit den Fortschritten des Fahrplans zufrieden. "Kreislaufwirtschaft ist ein Konzept, und wir sind auf einem guten Weg. Es wird nicht gelingen, bis 2050 vollständig zirkulär zu sein, aber mit den notwendigen Innovationen wird es für den Neubau sicher gelingen."