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Neue Metallrecyclinganlage in Delfzijl ist absolute Weltneuheit

Neue Metallrecyclinganlage in Delfzijl ist absolute Weltneuheit

In Farmsum, in der Nähe von Delfzijl, wird derzeit die hochmoderne Metallrecyclinganlage der Purified Metal Company (PMC) gebaut. Nach ihrer Fertigstellung Mitte 2020 wird das niederländische Unternehmen über die weltweit erste Produktionsstätte verfügen, in der ein einzigartiges, patentiertes und hochinnovatives Verfahren eingesetzt wird, um kontaminierten Stahlschrott zu einem hochwertigen Rohstoff für die Stahlindustrie zu recyceln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Verarbeitung asbesthaltiger Materialien.

Die Saat für das prestigeträchtige Projekt, in das sowohl Regierungen als auch verschiedene öffentliche und private Parteien investieren, wurde etwa 2011 gelegt. Damals stellten die PMC-Gründer Nathalie van de Poel, Bert Bult und Jan Henk Wijma fest, dass mit Asbest kontaminierter Eisenbahnschrott als unverkäufliches und vor allem unerwünschtes Material auf den vorgesehenen Deponien landete. "Jedes Jahr werden in den Niederlanden Zehntausende Tonnen asbesthaltiger Stahl gereinigt oder deponiert", sagt Geschäftsführer Wijma. "Es handelt sich um Materialien, die von Zügen, aber auch von Industrieanlagen, Gebäuden und Bohrinseln stammen. Diese Tatsache brachte uns auf die Idee, diese Abfälle in einem einzigartigen Recyclingverfahren zu verarbeiten. Dabei wird die Asbeststruktur zerstört, so dass von ihr keine Gefahr mehr ausgeht. Aber auch andere Schadstoffe, mit denen der Stahl kontaminiert ist, wie Chrom 6 und Quecksilber, werden aufgefangen oder neutralisiert. Zugleich wird der Stahl für die Wiederverwendung als hochwertiger Rohstoff vorbereitet. Dazu wird er zunächst in einem Stahlbad bei 1.550 °C geschmolzen und anschließend in kleine Rollen, die so genannten Purified Metal Blocks, verwandelt."

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Jan Henk Wijma, CEO der Purified Metal Company
(Bild: Stephan Jansen Photographers).

 

Nachhaltig

Die Verarbeitung und der Transport von kontaminiertem Stahlschrott durch PMC ab Mitte 2020 wird nicht nur äußerst sicher und verantwortungsbewusst erfolgen, sondern auch erhebliche Vorteile im Hinblick auf die Nachhaltigkeit mit sich bringen, wie sich herausstellt. "Zunächst einmal landet ein großer Teil des weggeworfenen Stahlschrotts nicht mehr auf der Mülldeponie", erklärt Wijma. "Außerdem sparen wir durch unsere Tätigkeit 150.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein, verglichen mit der Herstellung von Stahl aus Eisenerzen. Eine Einsparung, die den jährlichen Emissionen von 45.000 PKWs entspricht. Wijma geht davon aus, dass PMC nach Inbetriebnahme der Anlage rund 150.000 Tonnen Asbest pro Jahr verarbeiten wird. "Unser Verfahren ist wirtschaftlich ausgerichtet. Das heißt, wir nehmen das Material zum Gebührensatz an, der auch bei der Deponierung zu entrichten ist. Die Kosten im Vergleich zur Deponie werden nicht erhöht. Andererseits erhält PMC auch einen Erlös aus dem recycelten, sauberen Stahl. Dies ist auch notwendig, um die hohen Kosten des fortgeschrittenen Prozesses, einschließlich der Kosten für Energie und Zusatzstoffe, zu decken.

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Vom kontaminierten Stahl zum sauberen Rohmaterial.

 

Multidisziplinäre Zusammenarbeit

Die Verwirklichung der bald vollständig geschlossenen Anlage war in den vergangenen vier Jahren harte Arbeit. Dabei haben die drei Gründer und der Mitinitiator und Investor Jansen Recycling Group aus Dordrecht zusammen mit mehreren international führenden Parteien mehrere Phasen durchlaufen und alle Aspekte des Business Case mussten nachgewiesen werden, um die Finanzierung zu sichern. Dies gelang im Juli 2018, woraufhin der Bau sofort in Auftrag gegeben wurde. Das Bauunternehmen Visser & Smit Bouw (Teil von VolkerWessels), unterstützt von Royal HaskoningDHV und dem deutschen Ingenieurbüro Küttner GmbH, arbeitet seitdem an der schlüsselfertigen Realisierung der innovativen Anlage. Der erste Pfahl wurde Anfang März in den Boden gerammt, und die Übergabe an die Purified Metal Company wird wie geplant im Juli nächsten Jahres erfolgen.

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