Eines der vielversprechendsten Projekte der Euregio Rhein-Maas-Nord ist das Asset Management 2.0. Dabei geht es um die Entwicklung eines Sensors, der den Zustand von Betonbauwerken wie Brücken und Gebäuden in Echtzeit überwacht.
Zu den Projektpartnern gehören die Gemeinde Venlo, die Provinz Limburg und die RWTH Aachen. Eine intelligente Fernüberwachung kann Kosten sparen, aber auch Unfälle verhindern. In einer Zeit, in der an den Bau- und Instandhaltungskosten gespart wird, könnte ein in das Bauwerk integrierter Sensor eine Lösung bieten. "Sobald das System einen schädlichen Feuchtigkeitseintritt feststellt, alarmiert es einen Brückenmanager oder Immobilienbesitzer: So können diese proaktiv handeln", erklärt Andrija Blagojevic, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung bei Concrefy B.V.
Mit Hilfe von Daten wird es bald möglich sein, vorherzusagen, wann ein bestehendes oder neues Betonbauwerk gewartet werden muss. Zeitaufwändige und oft teure periodische Inspektionen werden damit weitgehend überflüssig werden. "Viele Brücken in der Euroregion stammen aus den 1950er Jahren. Mit einer Lebensdauer von etwa 50 bis 70 Jahren scheint das Ende in Sicht zu sein. Klug erhalten oder ersetzen? So wie ein Zahnarzt sieht, wenn sich ein Hohlraum ankündigt, kann unser Sensor sichtbare, aber auch unsichtbare Betonkorrosion, Degeneration oder verminderte Tragfähigkeit signalisieren. Inzwischen wurde ein Prototyp entwickelt, und es wird mit Hochdruck an einer Methode gearbeitet, mit der die gewonnenen Daten zuverlässig in nützliche Informationen und klare Vorhersagen umgesetzt werden können. Ziel ist es, die Sensortechnologie weltweit zu verbreiten.
Bild: Forscher Andrija Blagojevic mit dem Prototyp eines Sensors in der Hand und einem in Beton eingebauten Sensor.