Unter diesem Motto fand am 21. März dieses Jahres der Northern Concrete Repair Afternoon in Zuidwolde statt. Diese von der BetonOnderhoudsPlatform (BOP) organisierte Veranstaltung war eine hervorragende Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen in der Betoninstandsetzung zu informieren, Wissen auszutauschen und sich mit Fachleuten und Kunden zu vernetzen.
Dieser abwechslungsreiche Nachmittag bestand aus einer Kombination aus Networking und Vortragsprogramm. Nach der Begrüßung der Gäste auf der Networking-Plaza konnte man sich auf den ersten Teil des Programms vorbereiten, der mit der Eröffnung und Begrüßung durch den Tagesvorsitzenden des BOP, Anthony van den Hondel, und Henk Jumelet, Kommissar der Provinz Drenthe, begann.
Sehr aufschlussreich war der erste Teil, in dem durch offene Fragen an die Vertreter der fünf verschiedenen Organisationen, die das BOP bilden, sowohl der aktuelle Stand als auch die Zukunft der Betoninstandhaltung erörtert wurden. Da diese Organisationen die gesamte Bandbreite der Branche repräsentieren, d.h. Ausbilder, Berater, Hersteller und Ausführende, bekamen die Zuhörer einen Einblick in alle Facetten der Branche. Eine Reihe von Schlüsselthemen wie Personal, Wissenserhalt, europäische Vorschriften und Zusammenarbeit wurden besonders beleuchtet.
Penny Pipilikaki, Senior Technical Advisor Bridges and Viaducts bei Rijkswaterstaat, sprach als Kundin über die Herausforderung, vor der Rijkswaterstaat steht, wenn es darum geht, die mehr als 4.700 Ingenieurbauwerke in seinem Besitz zu erweitern. Dabei verfolgt Rijkswaterstaat das Ziel, bis 2030 klimaneutrale und kreislauffähige Infrastrukturprojekte zu realisieren. Dies geschieht mit Hilfe der so genannten R-Ladder, der Rangliste der Kreislaufwirtschaftsstrategien. Dabei gilt: Je höher eine Strategie auf der Leiter steht, desto mehr Rohstoffe werden eingespart. Pipilikaki schloss mit einem Appell an die Anwesenden, Rijkswaterstaat bei dieser Aufgabe als Industrie zu unterstützen: "Die Lebensdauer von Ingenieurbauwerken verlängern? Wir tun es gemeinsam!"
Nach der Pause wurde es etwas technischer, aber nicht minder interessant, als Floor Thijssen, Bauingenieurin bei Solid Services, über die Einflüsse der chloridinduzierten Bewehrungskorrosion auf die Tragfähigkeit eines Bauwerks referierte und darüber, wie man sie erkennt und in welchem Stadium sich die Korrosion befindet. Auch hier gilt: Messen ist Wissen. Dies geschieht durch statische Analyse, (zerstörungsfreie) Prüfung und bautechnische Beurteilung. Die Instandsetzung kann durch herkömmliche Betoninstandsetzung und kathodischen Schutz und/oder Verstärkung mit herkömmlicher Bewehrung, Kohlenstoffbewehrung oder Speicherstahl erfolgen.
Schließlich war auch noch Platz für Rens van der Vorst, den selbsternannten Technophilosophen. Er arbeitet als Dozent und Forscher an der Fontys University of Applied Sciences ICT and Engineering, wo er IKT-Studenten über die Auswirkungen der Technologie unterrichtet. In seinem Vortrag zeigte er auf inspirierende, informative und konfrontative Weise die Auswirkungen der modernen digitalen Technologie auf unser Leben. In einer komödiantischen Darstellung beantwortete er Fragen wie: Ist datengesteuerte Arbeit wirklich eine gute Idee? Warum sieht man auf Tinder nur hässliche Menschen? Kann man dem Niederschlagsradar vertrauen?