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Der Wiederverwendbarkeitsscan: Der Schlüssel zu mehr Wiederverwendung in der Praxis
Ziel ist es, die Wiederverwendbarkeitsprüfung ab 2026 standardmäßig in alle IAK-Prüfungen aufzunehmen.

Der Wiederverwendbarkeitsscan: Der Schlüssel zu mehr Wiederverwendung in der Praxis

Um die Wiederverwendbarkeit bestehender Teile von Ingenieurbauwerken wie Viadukten und Brücken zu ermitteln, hat das Ingenieur- und Beratungsunternehmen Nebest zusammen mit Rijkswaterstaat den Wiederverwendbarkeitsscan entwickelt. Das Tool entstand ursprünglich im Rahmen des Strategic Business Innovation Research (SBIR) für kreisförmige Viadukte. Nebest und Rijkswaterstaat sahen mehr Möglichkeiten, es zu nutzen. Damit ist der Wiederverwendbarkeitsscan nur noch einen Schritt davon entfernt, im RWS-Programm Conservation Advice on Works of Art (IAK) verankert zu werden.

Viele öffentliche Auftraggeber wollen bis 2030 vollständig energie- und klimaneutral und kreislauffähig sein. Die Wiederverwendung trägt dazu bei, indem sie den Materialkreislauf schließt und so wenig Rohstoffe wie möglich verschwendet. Dadurch werden die CO2-Emissionen reduziert und der Wert von Rohstoffen und Produkten bleibt so lange wie möglich erhalten. Zu diesem Zweck hat Rijkswaterstaat vor einigen Jahren einen SBIR-Auftrag zur Realisierung von Kreislaufviadukten erteilt. "Nebest bildete zusammen mit der Antea Group, Strukton Civiel und der GBN Group das Konsortium Closing the Loop, das eine der drei Ausschreibungen gewonnen hat und an einem wiederverwendeten Viadukt entlang der A76 in Nuth arbeitet", sagt Marjan Poortinga, Senior Circular Economy Advisor bei Rijkswaterstaat. "Für diese Ausschreibung hat Nebest den Wiederverwendbarkeitsscan entwickelt. Damit kann man prüfen und beurteilen, ob Teile bestehender Bauwerke für eine Wiederverwendung in Frage kommen. Nebest wiederum ist auch eine Partei innerhalb der IAK und sah die Möglichkeit, den Wiederverwendbarkeitsscan auch für dieses Programm zu nutzen und im Rahmen von 'wir sind sowieso hier' die Teile direkt auf Wiederverwendbarkeit zu prüfen."

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Nebest organisiert im Auftrag der Generaldirektion für öffentliche Arbeiten und Wasserwirtschaft Erntetouren, bei denen fiktiv eine Wiederverwendbarkeitsprüfung durchgeführt wird.

Aufgabe Erneuerung

Und so geschah es. "Ein Pilotversuch mit dem Wiederverwendbarkeitsscan wurde zunächst an zehn einfachen Objekten, wie z. B. einem Viadukt, und dann auch an komplexeren Objekten mit Installationen, wie z. B. einem Schloss, durchgeführt", so Poortinga weiter. "Die Ergebnisse waren zufriedenstellend. In der Tat waren die Piloten so erfolgreich, dass der Scan nicht nur für IAK, sondern auch für die Erneuerungsaufgabe von Rijkswaterstaat interessant ist. Anders als manchmal bei IAK, wird bei der Erneuerungsaufgabe ein Objekt kurzfristig renoviert, so dass der Wiederverwendbarkeitsscan durchaus relevant ist, in der Hoffnung, dass Teile wiederverwendet werden können. Das Ziel ist es, Angebot und Nachfrage so früh wie möglich im Prozess abzugleichen. Das sieht man jetzt beim Kreisviadukt der A76. Die Träger dafür wurden aus Viadukten der A9 entnommen. Das ist großartig, aber dafür mussten wir den Vertrag für die A9 aufbrechen. Das wollen wir natürlich nicht tun, und je eher wir die Wiederverwendungsmöglichkeiten kennen, desto besser. Hier kann der Wiederverwendbarkeitsscan helfen."

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Für den IAK wurde eine etwas abgespeckte Form des Wiederverwendbarkeitsscans entwickelt.

Ab 2026

Für den IAK hat Nebest eine etwas abgespeckte Form der Wiederverwendbarkeitsprüfung entwickelt. "Es ist schon ein ziemlicher Aufwand, jedes Jahr fast tausend Ingenieurbauwerke einer regelmäßigen Inspektion zu unterziehen, deshalb wollen wir den zusätzlichen Zeitaufwand, den der Wiederverwendbarkeitsscan kostet, so gering und natürlich so relevant wie möglich halten. Daher konzentrieren wir uns auf die Teile, die das größte Wiederverwendungspotenzial haben und bei denen Sie die größte Wirkung erzielen. Denken Sie an Spundwände, Träger und Führungsschienen", sagt Poortinga. "Nebest hat auf diese Weise inzwischen etwa 30 Bauwerke des Tiefbaus im Rahmen des IAK-Programms untersucht, wobei der Wiederverwendbarkeitsscan bei regelmäßigen Inspektionen angewendet wird. In der kommenden Zeit werden auch die anderen vier vom IAK beauftragten Ingenieurbüros damit beginnen, Erfahrungen mit dem Wiederverwendbarkeitsscan während einer IAK-Inspektion zu sammeln. Auf der Grundlage dieser Lernerfahrungen können hier und da einige Anpassungen vorgenommen werden. Ziel ist es, den Wiederverwendbarkeitsscan ab 2026 standardmäßig bei allen IAK-Inspektionen einzusetzen. Eine endgültige Entscheidung wird nach allen Piloten getroffen werden."

Wiederverwendung am Steuer

Die Einbettung des Wiederverwendbarkeitsscans in den IAK ist ein sehr wichtiger Schritt, um den Value Case voranzutreiben, sagt Wouter van den Berg, New Business Manager bei Nebest. "Wenn man einen Einblick in das Wiederverwendungspotenzial hat, kann man viel besser auf die Wiederverwendung und die Klimaziele im Allgemeinen hinsteuern. Es ist wichtig, die Wiederverwendung in den normalen Geschäftsbetrieb zu integrieren und finanziell interessant zu machen. Dann hilft es, wenn der Scan ein Standardbestandteil der Naturschutzberatung ist. Übrigens hat sich Nebest bewusst dafür entschieden, seine Karten nicht offen auf den Tisch zu legen und sich auf den Wissensaustausch zu konzentrieren. Der Leitfaden für den Reusability Scan ist online über die Publikationsplattform des Rijkswaterstaats zu finden. Dort ist auch für jedes Objekt angegeben, welche Parameter bei einem Reusability Scan untersucht werden. Außerdem ist ein E-Learning verfügbar, das erklärt, wie man den Scan beschafft, durchführt und einsetzt." 

Erntetouren

Nebest organisiert im Auftrag von Rijkswaterstaat auch Erntetouren, bei denen der Wiederverwendbarkeitsscan Schritt für Schritt als Übung durchlaufen wird. "Wir setzen dabei die Theorie in die Praxis um, so dass die Menschen viel geschickter darin werden, sie anzuwenden", sagt Van den Berg. "Delegierte der Stadt Rotterdam waren in der Vergangenheit mit uns auf Tour und das hat sich ausgezahlt. Sie haben den Scan bereits selbst an einer Brücke in ihrer Gegend angewendet. Schön, dieses Feedback zu bekommen." Gut zu wissen: Weitere zehn Erntetouren sind geplant und es gibt noch Platz für Interessenten.   

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