DYWIDAG-Vorspannsysteme sind vor allem von Anwendungen in Gebäuden, Brücken, Tunneln und Viadukten bekannt. Die breite Palette an Vorspannsystemen bietet jedoch auch eine Lösung für weniger offensichtliche Anwendungen, wie die Verankerung von Stahlsilos oder Signalmasten in Betonfundamenten, die Sicherung von Kranbahnen, die Nachrüstung von Balkonen und die Realisierung von Fundamentverstärkungen. Ein Interview mit Robert Jansen über "die andere Seite von DYWIDAG".
DYWIDAG arbeitet täglich daran, Bauwerke sicherer, stärker und intelligenter zu machen. "Neben den üblichen Anwendungen können wir auch für andere Situationen kontaktiert werden, bei denen es um die Verbindung von Stahl und Beton geht", sagt Jansen. "Bauherren können grundsätzlich mit allen Verankerungsproblemen zu uns kommen. Wir setzen uns gerne mit ihnen auseinander und finden eine passende Lösung. Der Anwendungsbereich unserer Vorspannsysteme ist äußerst vielseitig."
Wer in den letzten Jahren auf der belgischen E411 in Richtung Süden gefahren ist, hat sicherlich den großen Bogen, den Arc Majeur, bei Lavaux-Sainte-Anne bemerkt. Das Kunstwerk ist in der Tat kaum zu übersehen; es ist die größte Monumentalskulptur Europas. Der Arc Majeur, ein Werk des französischen Bildhauers Bernar Venet, ist 60 Meter hoch und wiegt 250 Tonnen. DYWIDAG wurde mit der Verankerung dieses Wahrzeichens beauftragt. "Der Stahlsockel wurde mit unserer Vorspanntechnik auf dem Betonfundament verspannt", weiß Jansen. "Denselben 'Trick' wenden wir in vielen weiteren Situationen an, wie zum Beispiel bei der Verankerung des Fackelturms bei Shell in Moerdijk. Der Stahlmast ruht schon seit mehr als 40 Jahren auf einem Betonfundament. Seine Verankerung entspricht jedoch nicht mehr den geltenden Gesetzen und Vorschriften. Der Mast erhält nun ein neues Fundament, bei dem unsere Vorspannsysteme ein wesentlicher Bestandteil sind."
Auch im industriellen Umfeld trifft man auf Vorspannsysteme von DYWIDAG, so Jansen weiter. "Bei Tata Steel in IJmuiden wurden unsere Spannstäbe bei der Überbauung einer schweren Kranbahn eingesetzt, aber auch zum Beispiel bei der Verankerung von Windkraftanlagen. Diese großen Stahlsilos wurden mit unseren Systemen in dem Betonfundament verankert. Die Verankerung wird jährlich von uns kontrolliert." Eine weitere wichtige Anwendung der DYWIDAG-Vorspannsysteme ist die effiziente Verankerung von Balkonen. "Mit unseren Litzen werden die Balkone buchstäblich gegen den Geschossboden gezogen. Dank dieser so genannten itens©-Methode lassen sich Balkone an Stellen realisieren, an denen es sonst schwierig oder unmöglich wäre. Ideal für den Neubau, aber natürlich auch für die Renovierung."
Die genannten Beispiele unterstreichen die Vielseitigkeit der DYWIDAG-Systeme. "Das ist nur eine Auswahl der vielen Möglichkeiten", schließt Jansen, der abschließend noch zwei weitere Fälle nennt, die aus dem Rahmen fallen. "In Amstenrade, Limburg, haben wir vor kurzem unsere Systeme eingesetzt, um sechs Häuser vor weiteren Senkungen durch frühere Bergbauaktivitäten zu bewahren. Dazu wurde der Kriechkeller mit Beton aufgefüllt und mit dem bestehenden Fundament verbunden, so dass das Fundament unter den Häusern nun wie eine einzige große Platte funktioniert. Und am Sichtwehr im Fluss Lek bei Hagestein, einem führenden Kunstwerk im niederländischen Kampf gegen das Wasser, haben wir die Grundplatte der Scharnierstücke gegen die Betonpfeiler gespannt. Kurzum, wir schrecken vor keiner Herausforderung zurück.