Für diese Ausgabe von Beton und Stahlbau haben wir uns mit Maikel Jagroep, Direktor des Betonverbands, und Frank Maatje, der die gleiche Funktion bei der Plattform Bauen mit Stahl innehat, zusammengesetzt. Wenn wir mit ihnen einen Blick in die Zukunft werfen - und damit auf die Herausforderungen - sind sie sich einig: "Der Berufsstand, der heute in den Industrien tätig ist, wird älter und grauer. Und... es liegt eine große Aufgabe in Bezug auf Nachhaltigkeit, Ersatz und Instandhaltung vor uns."
Maatje sagt, die Herausforderungen seien "umso größer", als die Beliebtheit des Berufs - d.h. der Arbeit auf dem Bau - unter Druck stehe. "Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für Fächer wie Physik und Mathematik. Es gibt andere Bereiche, in denen sie glauben, schneller und einfacher Geld verdienen zu können." Jagroep nickt: "Dem stimme ich voll und ganz zu. Für uns besteht die Herausforderung beispielsweise darin, Menschen hervorzubringen, die konstruktiv sicher entwerfen und bauen können. Vor allem müssen sie dann auch die genauen Themen beherrschen. Das müssen wir weiterhin bieten."
Die beiden sind sich einig, dass man natürlich Tage der offenen Tür in Schulen veranstalten kann, um das Interesse für den Beruf des Bauingenieurs zu wecken. "Das ist nicht immer einfach, denn die Schulen wählen manchmal unterschiedlich aus, wen sie zu einer Präsentation einladen. Die Lösung besteht darin, in den Grund- und Sekundarschulen noch mehr zu erzählen. Aber ich denke, das ist vor allem eine Aufgabe für Bouwend Nederland", sagt Jagroep. Maatje stimmt dem zu. "Wir als Organisation sind dafür zu klein. Wir können dort nicht diese großen Ziele erreichen. Für uns bleibt das Ziel, vor allem die Menschen zu erreichen, die bereits in diesem Beruf tätig sind und ihren Wissensstand erweitern wollen."
Auf die Frage, ob die Personen, die bereits an den Kursen und Schulungen des Betonverbands oder des Stahlbaus teilnehmen, noch mehr eine Botschafterrolle übernehmen sollten, sagten die beiden, dass diese Mitarbeiter dies bereits tun. Maatje: "Die Lehrgänge werden aus verschiedenen Bereichen des Lebens gegeben. Die Dozenten sind sehr engagierte Mitglieder, die ihr Wissen gerne weitergeben und dies neben ihrer regulären Arbeit tun. Das ist großartig, denn sie sind diejenigen, die uns sagen können, was in der täglichen Praxis vor sich geht. Außerdem sind sie immer auf der Suche nach Interaktion. Schließlich können auch sie von den Kursteilnehmern lernen. Schließlich kommen die jungen Leute oft mit neuen Perspektiven oder eigenen Erkenntnissen."
Wenn Jagroep einen Blick auf die nächsten 10 Jahre wirft, muss seiner Meinung nach noch mehr in die Digitalisierung von Arbeitsprozessen investiert werden. Auch an der Künstlichen Intelligenz kommen wir nicht mehr vorbei. "Ich bin aber überzeugt, dass es im Wesentlichen menschliche Arbeit bleiben wird. Wir sollten uns auch nicht blind auf das verlassen wollen, was KI uns vorgibt. Denn der Output dessen, was KI liefert, bleibt abhängig vom Input. Natürlich muss die konstruktive Sicherheit auf höchstem Niveau bleiben. Garbage in" ist "garbage out"! Bei diesem Risiko müssen wir sehr wachsam sein! Wir dürfen nichts dem Zufall überlassen."
Im Übrigen sieht Jagroep die nächsten 10 Jahre nicht viel anders als die Herausforderungen vor 10 Jahren. "Ich denke schon, dass der Druck zunehmen wird. Wir müssen wirklich konkrete Schritte in Richtung Nachhaltigkeit unternehmen, und wir werden nach wie vor Menschen auf der Baustelle brauchen, wie immer. Ja, der Mangel wird sich nicht so schnell beheben lassen, aber der Vorteil eines Personalmangels ist, dass man lernt, effizienter zu arbeiten. Man wird also kreativer. Und das ist gut so: Man sollte nie aus der Komfortzone heraus arbeiten wollen.
Über die Concrete Association
Die 1927 gegründete Concrete Association ist eine niederländische Organisation, die sich der Förderung von Wissen und Innovation im Bereich Beton und dessen Anwendung widmet. Er bietet eine Plattform für Fachleute in der Beton(bau)industrie, um Wissen zu erwerben, auszutauschen, zu vernetzen und zusammenzuarbeiten, um nachhaltige und innovative Betonlösungen zu entwickeln. Der Verband fungiert als Wissensinstitution und Treffpunkt für alle, die in den Niederlanden in der Beton(bau)industrie tätig sind. Jedes Jahr organisiert der Betonverband eine Vielzahl von Kursen, Schulungen und Seminaren rund um das Thema Beton.
Über das Bauen mit Stahl
Building with Steel ist eine Plattform, die sich der Förderung von Stahl als vielseitigem, flexiblem und nachhaltigem Baumaterial widmet. Sie bietet der Bauindustrie Wissen und Unterstützung durch Veröffentlichungen, Schulungen, Kurse und Veranstaltungen. Ziel ist es, die Qualität und Anwendung von Stahlkonstruktionen zu verbessern, Innovationen anzuregen und die Nachhaltigkeit im Bauwesen zu fördern. Durch die Zusammenarbeit mit Fachleuten und Organisationen trägt Building with Steel zu einem stärkeren und nachhaltigeren Bauklima bei. Darüber hinaus fungiert die Plattform als Netzwerk, in dem Wissen und Erfahrungen ausgetauscht werden, so dass die Stahlbauindustrie kontinuierlich wachsen und sich weiterentwickeln kann. Ihre Bemühungen tragen dazu bei, bahnbrechende Projekte und nachhaltige Baulösungen zu verwirklichen.
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