Die 15 Meter hohen Brücken namens Krúsrak und Duvelsrak sind aus Accoya-Holz gefertigt und wurden 2008 in Betrieb genommen. Gerade Linien sind in dem ungewöhnlichen, organischen Design nicht zu finden. So wurden sie im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Teil der friesischen Landschaft. Probleme mit dem Schutzanstrich, eindringende Feuchtigkeit und Risse zwangen RWS jedoch zu einem frühzeitigen Eingreifen. Um die Brücken zu erhalten, mussten das Holzwerk und die konstruktiven Verbindungen gründlich untersucht, aufgearbeitet und mit einem neuen Schutzanstrich versehen werden. "Auf der Baustelle verursacht dies langfristige Unannehmlichkeiten; durch die Verlagerung des Objekts lässt sich dies enorm einschränken", sagt Joris van der Zwaan, Infra-Verkaufsleiter bei Wagenborg Nedlift, das die Brücken 2008 ebenfalls montiert hat.
Wagenborg Nedlift führt die Verlegung zusammen mit dem Auftragnehmer CT deBoer durch, der sich selbst um die Notbrücke über die N7, die Behelfsbrücke an der Renovierungsstelle und die Vorbereitung dieser Baustelle kümmert. Als Behelfsbrücke hat CT deBoer im Vorfeld des Brückenwechsels eine stählerne Notbrücke zur Baustelle gebaut, die auf einer Reihe schwerer Pfähle ruht. Van der Zwaan: "Aber die ersten Planvorbereitungen begannen bei uns schon Mitte 2024. Das führte dazu, dass wir Ende desselben Jahres zusammen mit CT deBoer die Ausschreibung gewannen. Unsere Route war dabei mitentscheidend. Das fängt an mit dem Over-the-Road-Ansatz eines Tragsystems auf zwei SPMTs, die jeweils auf einer Fahrbahn fahren. Unter der Brücke macht dieser Aufbau eine Vierteldrehung, wonach die Brücke von ihrem Fundament gehoben und herausgefahren werden kann. Dann macht sie eine Vierteldrehung zurück, fährt mehrere hundert Meter auf der N7 und biegt dann links ab, um über eine Behelfsbrücke über einen Graben die Baustelle zu erreichen. Die Behelfsbrücke ist dann fertig und wird zur Lichtung über der N7 transportiert und in umgekehrter Reihenfolge eingesetzt."
Am 10. Mai wurde die bis ins Detail vorbereitete Verlagerung erfolgreich durchgeführt: An einem Tag war der Brückentausch abgeschlossen. Da nicht festgestellt werden kann, wie viel Feuchtigkeit im Laufe der Jahre in die Holzkonstruktion eingezogen ist, war das Gewicht der Brücke im Voraus nicht bekannt. Daher wurden größere Spannen berechnet. Spannender dürfte sein, wie der Zustand der Brücke selbst ist und was bei der Inspektion festgestellt wird. Dann kann RWS entscheiden, was mit der anderen Brücke geschehen soll. Sollten bei der Brückensanierung keine unüberwindbaren Probleme auftauchen, wird Wagenborg Nedlift die Krúsrak bis Ende dieses Jahres wieder in Betrieb nehmen. Die Renovierungsarbeiten werden von der Kombination Hupkes Wijma - Koninklijke Oosterhof Holman durchgeführt.