"Beton wird zunehmend als nachhaltiges Material angesehen. Es gibt jedoch auch eine große Gruppe, die ihn für ein Produkt mit hohen CO2-Emissionen hält", stellt Ron Peters, Direktor des Branchenverbands Betonhuis, fest. "Das liegt wahrscheinlich daran, dass es bei Beton immer um große Zahlen geht. Er ist - nach Wasser - das am meisten verbrauchte Material der Welt. Aber das vermittelt ein falsches Bild. Jährlich macht er nur 1,6% der gesamten Emissionen in den Niederlanden aus. Das scheint immer noch viel zu sein, erklärt sich aber durch die unverzichtbare Rolle von Beton als meistverwendetes Baumaterial in unserem Land."
Wenn irgendwo hart an der Kohlenstoffneutralität gearbeitet wurde, dann in der Betonindustrie. Die Zahlen machen dies auch überdeutlich. Während die Betonindustrie weltweit 7% an CO2-Emissionen verursacht, sind es in Europa 3% bis 5% und in den Niederlanden nur 1,6%. Peters: "Das in den Niederlanden verwendete Bindemittel hat eine deutlich geringere CO2-Belastung als das in anderen Ländern verwendete Bindemittel. Wir sind der Klassenprimus."
Das angewandte Bindemittel ist nur eine der Maßnahmen, die die Industrie ergriffen hat, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. So hat sie sich beispielsweise auch dem Building Value Model verschrieben. "Bereits in der Entwurfsphase wird die Kreislaufwirtschaft berücksichtigt", erklärt Peters. "Die Betonelemente werden so konzipiert, dass sie nach Erfüllung ihrer ursprünglichen Funktion relativ einfach für eine neue Funktion geeignet gemacht werden können. Das sieht man auch um uns herum. Man sieht immer häufiger, dass Betonbauteile wiederverwendet werden. Aber man sieht auch immer häufiger, dass ganze Hüllen zur Wiederverwendung überlassen werden. Nur wenn das nicht möglich ist, wird der Beton energieeffizient zerkleinert und zum Bestandteil von neuem Beton gemacht.
Auch die Prozesse von Design, Produktion, Transport und Montage sind auf den Prüfstand gestellt worden. So wird beispielsweise an der Standardisierung gearbeitet, kombiniert mit einer weitreichenden Industrialisierung und Digitalisierung. Für eine umweltfreundliche Produktion und einen umweltfreundlichen Transport werden immer mehr Geräte in der Branche elektrifiziert und durch den Einsatz von Ökostrom ergänzt. "Die Betonindustrie hat sich zu einer schönen, sauberen Industrie entwickelt, die mit schönen Bauten den Wohlstand steigert", sagte er.
Dabei spielt der Beton eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Dies sollte auch hervorgehoben werden, meint Peters. "Er bietet einen immensen Mehrwert für unser Leben, Arbeiten und Wohlbefinden. Was ist mit den Rohren und Schächten in unserer Kanalisation, die dafür sorgen, dass Schmutzwasser abgeleitet wird, bevor es Schaden anrichten kann? Wie sähe unser tiefliegendes Land ohne Gründungspfähle, Brücken, Viadukte, Aquädukte und Hochhäuser aus Beton aus? Und wie sehr verschönert Beton unsere Umwelt mit Straßenmöbeln, bequemen Radwegen und schönen, schlanken Bauwerken?"
Bei diesem Plädoyer dürfen natürlich auch die fantastischen Eigenschaften von Beton nicht fehlen, die sich nahtlos in eine nachhaltige Politik einfügen. Beton ist wartungsarm, feuerfest, hygienisch und isolierend. Und er hat eine beispiellose Langlebigkeit. "Das Pantheon ist eines der ersten aus Beton errichteten Gebäude und steht nun schon seit über 2.000 Jahren.