Plattform zu Beton und Stahl im Bauwesen
Fahrradbrücke aus Geopolymerbeton N69 ist 75% sauberer als herkömmlicher Beton
Das Bauwerk bei Westerhoven ist die erste vorgespannte Fahrradbrücke aus Geopolymerbeton in den Niederlanden.

Die Fahrradbrücke N69 aus Geopolymerbeton ist 75% sauberer als herkömmlicher Beton

Im Rahmen der N69, der neuen Verbindungsstraße zwischen Eindhoven, der A67 und der belgischen Grenze, wurde im vergangenen Juli bei Westerhoven eine neue Fahrrad- und Fußgängerbrücke errichtet. Sowohl für das Brückendeck, die Brückenköpfe als auch für die Prallplatten der hochmodernen Brücke lieferte Jansen Beton Geopolymerbeton, eine Betonmischung, die 100% recycelte Rohstoffe enthält. Dies macht diese Rohstoffe zu einer äußerst nachhaltigen Alternative zu Primärsand und Primärkies. Die zertifizierten recycelten Rohstoffe werden nach der thermischen Reinigung von Teerasphaltgranulat bei Jansen Recycling BV in Son verfügbar.

Die Kombination aus Geopolymer als Bindemittel und recycelten Rohstoffen führt zu einer sehr geringen Umweltbelastung. "Vergleicht man die MKI-Werte von herkömmlichem Portlandzementbeton mit denen des verwendeten Geopolymerbetons, so liegen sie bei den Widerlagern und den Steigplatten um bis zu 70 Prozent niedriger", sagt Han Heijsters, bei Jansen Beton mitverantwortlich für die Nachhaltigkeitspolitik im weiteren Sinne. "Aber selbst im Fall des vorgespannten Brückendecks mit einer Spannweite von 16 Metern und einer viel höheren Druckfestigkeit ist die Reduzierung um 60 Prozent erheblich." 

Foto 2 Jansen Beton
Das Interesse an der Installation war groß.

Neuerungen

Mit dem Bau der N69 will der Auftraggeber Provinz Brabant die grünste Straße in Nordbrabant realisieren. Um dies zu erreichen, wurden mehrere Innovationen angewandt. Die Brücke aus Geopolymerbeton, die innerhalb von zwölf Monaten entwickelt wurde, ist eine davon. Zum Bauteam gehörten neben Jansen Beton BV auch der Hauptauftragnehmer Boskalis und SQAPE, verantwortlich für die Geopolymertechnologie. "Unter den wachsamen Augen von Vertretern der Provinz Nordbrabant, den Mitgliedern des Bauteams und anderen interessierten Parteien wurde am 6. Juli das vor Ort gegossene Brückendeck aus Spannbeton aufgesetzt", erinnert sich Heijsters. 

Sicherheitsrisiko

Projekte, die in den Niederlanden mit Geopolymerbeton durchgeführt werden, entsprechen dem wachsenden Bedürfnis nach Nachhaltigkeit. Gleichzeitig sind diese Arbeiten durch ein immer größeres Sicherheitsrisiko gekennzeichnet. Der Bau der revolutionären Fahrrad- und Fußgängerbrücke stand dabei an vorderster Front und erforderte eine Vielzahl von Tests. "Am 20. Januar fand ein Probeguss statt", so Heijsters weiter. "Dabei wurden neben den bekannten Testwürfeln auch Balken und Prallplatten gegossen. Diese wurden anschließend bei Jansen Beton BV, in den SQAPE-Labors und an der TU Delft getestet. Um die Risiken zu minimieren, wurde der gesamte Prozess von der SKG-IKOB extern überwacht und überprüft. Daraufhin gaben die Provinz Nordbrabant sowie Witteveen und Bos grünes Licht für die endgültige Umsetzung. Auch die MKI-Berechnungen wurden von einem anerkannten LCA-Experten extern überprüft."

Foto 1 Jansen Beton
Die Fahrrad- und Fußgängerbrücke wurde am 6. Juli an ihren Platz gehoben.

Lösung

Da immer mehr über die Leistungsfähigkeit der verschiedenen nachhaltigen Betonmischungen bekannt ist und auch die Zahl der Pilotprojekte stark zunimmt, steckt Geopolymerbeton laut Heijsters definitiv nicht mehr in den Kinderschuhen. Somit steht einer breiteren Anwendung mit größeren Volumina nichts mehr im Wege. 

"Wenn wir die Klimaziele und die in der Betonvereinbarung eingegangenen Verpflichtungen erfüllen wollen, ist dies eine der Lösungen. Bauherren, die die Umweltbelastung reduzieren wollen, sollten daher bei größeren Projekten gezielt nach dem Einsatz von Beton für MKI-Werte fragen. Wenn wir in der Pilotphase von Geopolymerbeton stecken bleiben, verpassen wir eine große Chance. Natürlich sollten bei innovativen Produkten die Risiken richtig eingeschätzt und minimiert werden, damit sie akzeptabel werden. Ein Weitermachen wie bisher ist jedoch keine Option."   

"*" kennzeichnet Pflichtfelder

Senden Sie uns eine Nachricht

Dieses Feld dient der Validierung und sollte unverändert bleiben.

Wir setzen Cookies ein. Auf diese Weise analysieren wir die Nutzung der Website und verbreiten das Nutzungskonzept.

Einzelheiten

Können wir Ihnen dabei helfen?

Bekijk alle resultaten