Betonwerke leisten einen wichtigen Beitrag zu einem umweltfreundlicheren Bausektor, auch im Tiefbau. Nachhaltigkeit spielt bei der Vorbereitung und Durchführung von Projekten eine immer größere Rolle. Der kürzlich vorgestellte Nachhaltigkeitsbericht "Betonhaus Betonmörtel" zeigt die Ökologisierung des Sektors.
"Wir sind in den Niederlanden weit voraus, wenn es um die Nachhaltigkeit von Beton geht. Wir arbeiten seit langem daran, die Betonindustrie nachhaltiger zu machen und haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Die CO2-Emissionen sind seit fünf Jahren rückläufig", sagt Paul Ewalds, Branchensekretär für Betonmörtel bei Betonhuis. Die Zahlen stützen seine Aussage: Der Nachhaltigkeitsbericht über Betonmörtel zeigt, dass wir mit den 15 Millionen Kubikmetern Beton, die in den Niederlanden jährlich produziert werden, nur 1,5% CO2-Emissionen. In der EU liegt er im Durchschnitt zwischen 4 und 6%, weltweit sogar bei 9%. Im Vergleich zu 2012 verursacht die Herstellung von Betonmörtel heute 10% weniger CO2 produziert.
Die Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Betonindustrie betrifft vor allem den Energieverbrauch, einschließlich des Transports und des Kraftstoffs für Fahrmischer. Sparsames Fahren, die Verlagerung von der Straße auf das Wasser, eine effizientere Logistik und die Umstellung nicht nur auf elektrisches Fahren, sondern auch auf elektrische Fahrmischer-Trommeln führen zu erheblichen CO2-Einsparungen, heißt es in dem Bericht. Auch die Transportentfernung zur Arbeit ist hier relevant, so Ewalds: "Verschiedene regionale Behörden haben erkannt, dass die Betonindustrie einen wichtigen Platz hat, auch im städtischen Bereich. Betonwerke passen hier sehr gut zum Wohnen und erfüllen eine soziale Funktion, unter anderem bei der Realisierung der Bauaufgabe. Das führt auch zu kürzeren Transportwegen."
Der größte Beitrag zur CO2-Emissionen von Betonmörtel werden durch das Bindemittel verursacht. Nachhaltigkeit bezieht sich also auf die Wahl des Zements, aber auch auf die Verwendung alternativer Bindemittel wie Flugasche und Hüttensand. Bei ihrer Herstellung entstehen weniger CO2 frei. Darüber hinaus wird das Recycling von Materialien weiter optimiert. Der Einsatz von Sekundärrohstoffen, darunter Betongranulat, Schotter, Flugasche und Hochofenschlacke, stieg im vergangenen Jahr gegenüber 2016 leicht von 4,2 auf 4,5%.
"Das sind großartige Ergebnisse", sagt Ewalds. "Das heißt aber nicht, dass es nicht noch besser werden kann. Dafür hat Betonhuis zwei Werkzeuge. Das erste ist das CSC-Gütesiegel. Es entstand vor sechs Jahren aus einer niederländischen Initiative, um die Betonkette vom Rohstoff bis zum Beton nachhaltiger zu gestalten. Das CSC-Gütesiegel ist inzwischen international. Etwa die Hälfte der Zertifikate befindet sich im Besitz niederländischer Unternehmen, aber auch andere Länder wie die Türkei und Deutschland sind auf dem richtigen Weg."
Das zweite Instrument ist das Benchmark Betonmortel, ein Online-Vergleichstool für nachhaltige Arbeitsabläufe und Produktion. Betonunternehmen, die Mitglied bei Betonhuis sind, können die Daten ihres Produktionsprozesses, wie Bindemittel, Zusatzstoffe und Energieverbrauch, online eingeben und mit dem niederländischen Durchschnitt vergleichen. "Wir sind der Meinung, dass diese freiwillige Methode für den Einstieg in die Nachhaltigkeit unseren Mitgliedern besser hilft als auferlegte Maßnahmen. Und die Ergebnisse dieses Berichts zeigen, dass es funktioniert."
Ewalds betont, dass es riskant ist, in der Betonindustrie nur auf Nachhaltigkeit zu setzen. "Nachhaltigkeit hat für uns keinen Vorrang vor Qualität. Die Verwendung anderer Arten von Bindemitteln kann sich auf die Lebensdauer und die Widerstandsfähigkeit gegen äußere Faktoren wie Salzwasser auswirken. Ein Beispiel: Wenn Sie sich für ein Betonprodukt mit sehr niedrigem CO2-Emissionen, z. B. durch die Verwendung eines alternativen Bindemittels, und wollen Sie außerdem einen hohen Anteil an Betongranulat einsetzen, dann kann sich die Lebensdauer des Produkts verkürzen. Man kann nicht alles auf einmal haben".
Ewalds betont, dass die Herstellung und Verarbeitung eines guten Betonmörtels mit den gewünschten Eigenschaften viel Wissen und Erfahrung erfordert. "Das ist wirklich ein Beruf. Die Mitglieder von Betonhuis Concrete Mortar verfügen über dieses Wissen. Bei komplexen Projekten, bei denen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft eine Rolle spielen, ist es sinnvoll, unsere Mitglieder bereits in der Spezifikationsphase des Bauprojekts einzubeziehen."