Was ist die größte Angst für den Beton- und Stahlbau in den Niederlanden? Genau... dass die Arbeiten aufgrund von Personalmangel nicht mehr ausgeführt werden können. "Die Aufgabe der Instandhaltung, des Austauschs und der Renovierung ist enorm", sagt Ferdinand Wieman, Branchenmanager für Industriemalerei beim Branchenverband OnderhoudNL. "Diese Entwicklung unterstreicht die soziale Bedeutung und den Wert des Handwerks. Um diesem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, sind jedoch mehr gut ausgebildete Fachleute erforderlich."
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine riesige Bauaufgabe abgeschlossen. Aber all diese Anlagen müssen jetzt instand gehalten, ersetzt oder renoviert werden. Große Aufgaben, für die in den kommenden Jahren gut ausgebildete Fachkräfte benötigt werden. Woher bekommt die Branche also ihre Fachkräfte? "Wir führen seit Jahren verschiedene Arbeitsmarktkampagnen durch und werden dies natürlich auch weiterhin tun. Aber wir kommen auch nicht um die flexible Anwerbung aus dem Ausland herum. Es gibt bereits Hunderte von Griechen, Rumänen und Türken, die in den Lackierbetrieben unseres Landes arbeiten. Aber geht die Lobbyarbeit zu diesem Thema weiter? "Natürlich sind wir im Gespräch, zum Beispiel mit Rijkswaterstaat", sagt Wieman. "Wir machen darauf aufmerksam, die Arbeit ganzjährig zu organisieren. Jetzt hat unser Sektor vor allem im Frühjahr und Sommer Hochkonjunktur, aber ich denke, wir sollten diese Zeiträume ausdehnen können, damit die Unternehmen ihren Fachkräften mehr Sicherheit bieten können."
Darüber hinaus sieht Wieman eine Chance für die Ausbildung. "Die Berufswahl wird oft schon im Alter von 15 oder 16 Jahren getroffen. Darin liegt auch das Problem für uns, denn diese Arbeit - zum Beispiel als Industrielackierer - darf man erst mit 18 Jahren beginnen. Man kann 15-Jährige, die den Beruf erlernen wollen, noch nicht einmal auf eine Baustelle oder in eine Anlage gehen lassen, während man das in ähnlichen Berufen darf."
"Neben dem Humankapital geht es auch um die Neugestaltung der Arbeit. Innovation ist hier das Schlüsselwort", sagt Wieman. "Bei einigen Wartungsprojekten mit großen Flächen wird die Arbeit bereits von großen Lackierrobotern erledigt. Das schafft auch neue Funktionen in der Branche. Denn ein solcher Roboter wird von einem Prozessbediener gesteuert. Es ist sehr schön zu sehen, wie menschliche Handwerkskunst und Technologie Hand in Hand gehen können. Das macht unsere Branche auch so angenehm zu arbeiten."
Wieman ist stolz auf das Engagement der im Fachverband zusammengeschlossenen industriellen Lackierbetriebe. "Gemeinsam mit den Mitgliedern betreiben wir einen umfangreichen Wissensaustausch. Wir helfen ihnen bei der europäischen REACH-Gesetzgebung (zur Reduzierung gefährlicher Stoffe, Anm. d. Red.), wir beschäftigen uns mit Salzprüfungen und wir befassen uns mit Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften und Nachhaltigkeit. Alles, um es unseren Mitgliedern so einfach wie möglich zu machen, damit sie dafür sorgen können, dass die Niederlande länger bestehen bleiben.
Über OnderhoudNL
OnderhoudNL ist der Fachverband für Spezialisten in der Immobilieninstandhaltung mit rund 1.700 Mitgliedsunternehmen - von Selbstständigen bis hin zu KMU -, die in den Bereichen Malerei, Renovierung, Restaurierung, Isolierung, Verglasung und industrielle Metallkonservierung tätig sind. Zusammen repräsentieren sie etwa 30.000 Fachleute, die täglich zur Instandhaltung und Nachhaltigkeit der bebauten Umwelt in den Niederlanden beitragen. Der Verband hat seinen Sitz in Gouda und wird von einem Mitgliedervorstand geleitet, der von einem Aufsichtsrat überwacht wird.
OnderhoudNL setzt sich für die Professionalisierung des Sektors durch Interessenvertretung, Branchenentwicklung und Mitgliederberatung ein. Außerdem unterstützt er Unternehmer und Arbeitnehmer mit Aktivitäten, die auf zukunftssichere Geschäftsabläufe abzielen. OnderhoudNL macht mit der Kampagne "Wir pflegen die Niederlande" auf die industrielle Malerei aufmerksam Entdecken Sie alle Geschichten unter wir-pflegen.de