Plattform zu Beton und Stahl im Bauwesen
Umweltfreundlicher Beton ist marktreif
Die U-Bahn in Heiloo wurde mit Geopolymerbeton gebaut.

Umweltfreundlicher Beton ist bereit für den Markt

aber ist der Markt dafür bereit?

Die Rezepte für Geopolymerbeton mit einer CO2-Profilreduzierung von bis zu 90% sind fertig. Aber das scheint noch nicht das Ende der Fahnenstange zu sein. Planer und Kunden haben noch viele Fragen zum Langzeitverhalten. 

Ein Unternehmen, das sich der Innovation und der Ökologisierung der Betonwelt verschrieben hat, ist Sustainable Concrete Solutions, kurz SCS. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen von Zement und Beton drastisch zu reduzieren, indem es alternative Bindemittelsysteme für Beton entwickelt und herstellt und diese selbst proaktiv einsetzt. Das erfordert eine gehörige Portion Ausdauer, denn die Niederlande sind zwar für ihre Innovationskraft bekannt, aber eine starke Marktposition mit doppelt nachhaltigem Geopolymerbeton im Bausektor zu erlangen, ist eine Herausforderung.

Kalte Füße

Das liegt zum Teil an den kalten Füßen, meint Jos Kronemeijer, Materialtechnologe und Leiter des technischen Marketings bei SCS. "Geopolymerbeton ist für viele Auftraggeber und Bauunternehmer in den Niederlanden ein neues Produkt. Obwohl es in anderen europäischen Ländern teilweise schon seit acht Jahrzehnten bekannt ist, macht dies die Einführung nicht einfacher. Wenn die Bauherren überhaupt offen dafür sind, wissen sie nichts über die Unterschiede in den Vorschriften und Zusicherungen in Bezug auf verantwortungsvolles, sicheres und nachhaltiges Bauen." 

Zentraler Ansatzpunkt bei SCS bleibt das materielle Wissen

Im Jahr 2015 gründete Kronemeijer ein Beratungsunternehmen für Betontechnologie. Von hier aus beriet er Rohstofflieferanten, Betonhersteller, Architekten, Bauingenieure und Bauunternehmer in Bereichen wie Spezifikationen, Vorschriften, Rissrisikoberechnungen und Produktionsverfahren. Zunehmend unterstützte er auch bei der Entwicklung nachhaltiger Betonsorten. Kronemeijer: "Wir haben viel Fachwissen in diesem Bereich. Wir können auch Bauingenieuren im Detail erklären, wie sie ihre Entwürfe dauerhaft und nachhaltig gestalten können."

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Die Rezepte für Geopolymerbeton sind dort zu finden.

Überblick und Transparenz

Die Mitarbeiter von SCS haben in drei Jahrzehnten in mehr als 15 Ländern Wissen und Erfahrung gesammelt; sie sitzen in internationalen Ausschüssen, halten engen Kontakt zu Behörden, Planern und Bauherren und prüfen, ob Erfahrungen aus anderen Ländern zu lokalen Verbesserungen führen können. Diese vielfältigen Verbindungen verschafften dem Unternehmen einen Überblick und Einblick und ermöglichten es SCS, sich zu einem Entwickler und Hersteller von Geopolymerzementen für "doppelt nachhaltigen Beton" zu entwickeln.

Materialfreaks

"Die neuen Betonsorten eröffnen überraschende Möglichkeiten für lokal unbekannte Rohstoffe", sagt Kronemeijer. "Wir entdecken fast jeden Monat neue Varianten, die wir für Zertifizierungsprozesse geeignet machen. Das kann zum Beispiel Hafenschlamm sein, aber auch CO2 selbst, das im Carbon-Capture-Prozess von Green Minerals zu einem negativen Fußabdruck geführt hat! In diesem Zusammenhang werden wir manchmal noch als 'Materialfreaks' bezeichnet. Ein Spitzname, auf den wir stolz sind."

Ein fairer Vergleich

"Baustoffe wie Beton, Holz und Stahl werden zu leicht miteinander verglichen", so Kronemeijer weiter. "Es ist besser, sie mit Hilfe von Lebenszyklusanalysen (LCA) einzeln zu betrachten. Dabei werden die Materialien hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen von der Wiege (Rohstoffauswahl und -gewinnung) bis zur Bahre (Abriss, Recycling und Kreislaufwirtschaft) betrachtet. Dann wird auch klar, dass der Begriff 'doppelte Nachhaltigkeit' nur dann richtig interpretiert werden kann, wenn Dauerhaftigkeit (die technische Nachhaltigkeit im Sinne der Lebensdauer) und Nachhaltigkeit (das Umweltprofil) zu einem Bild zusammengeführt werden."

Wissenstransfer

Kronemeijer zufolge sollten Designer und Kunden dieses Gesamtbild gemeinsam betrachten, während sich Designer in der Praxis noch oft für gewohnte Entscheidungen entscheiden. Veränderung erfordert also Wissen. "Aus diesem Grund ist der Wissenstransfer eine unserer Hauptaufgaben. Wer Geopolymerbeton aus einer LCA-Perspektive betrachtet, kann nur zu dem Schluss kommen, dass Geopolymer das Werkzeug ist, um Beton doppelt so nachhaltig und zukunftssicher zu machen."   

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