Plattform zu Beton und Stahl im Bauwesen
Neue Zaan-Brücke Wormerveer klappt wie ein Schweizer Taschenmesser
Um den architektonischen Entwurf mit drei Fallen (!) realisierbar zu machen, wurde das Ingenieurbüro Boorsma hinzugezogen, der Spezialist für bewegliche Brücken.

Die neue Zaan-Brücke Wormerveer hat Scharniere wie ein Schweizer Taschenmesser

An der Stelle der alten Zaan-Brücke in Wormerveer wurde in harter Arbeit eine neue Stahlbrücke gebaut. Und zwar eine ganz besondere, mit zwei Drehpunkten, die wie ein Schweizer Taschenmesser aussehen, und Radwegen, die sich um die Außenseite des Hameitorens schlängeln. Um den architektonischen Entwurf mit drei Fallen (!) realisierbar zu machen, wurde das Ingenieurbüro Boorsma hinzugezogen, der Spezialist für bewegliche Brücken.

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Insgesamt 350 Tonnen Stahl sind in der Brücke verbaut.

Die bestehende Zaanbrücke zwischen Wormer und Wormerveer stammte aus den 1960er Jahren und musste dringend ersetzt werden. Die neue Brücke hat eine breitere und höhere Durchfahrtshöhe. Dadurch können Schiffe leichter passieren und die Brücke muss weniger oft geöffnet werden. Die neue Zaan-Brücke bietet auch mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger, was die Sicherheit erhöht. Die Renovierung der Zaan-Brücke ist Teil des Provinzprogramms "Vaart in de Zaan! Mit diesem Programm will die Provinz Nordholland die Schiffbarkeit der Zaan verbessern, damit Unternehmen den Wasserverkehr weiterhin nutzen und ausbauen können. 

Superschlanke Bilanz

Die Provinz Nordholland selbst spricht von einer traditionellen holländischen Zugbrücke, aber die neue Zaan-Brücke ist wirklich ein architektonisches Meisterwerk. Das weiß auch Anne Jan Breimer vom Ingenieursbureau Boorsma. "Unser Auftrag umfasste die Ausarbeitung des endgültigen Entwurfs und der Ausführungsplanung, einschließlich der Werkstattzeichnungen der Stahlkonstruktion im Auftrag von HSM Steel Structures. Und das war eine ziemliche Herausforderung, angesichts des zugrundeliegenden visuellen Qualitätsplans mit einer superschlanken Waage und einem Drehpunkt in beiden Hameitoren, der von einem Schweizer Taschenmesser mit einem vertieften Schlitz inspiriert ist. Das Design besteht außerdem aus drei Fallen, eine für den Straßenverkehr und zwei für den Fahrrad- und Fußgängerverkehr. Die beiden letzteren sind doppelt gekrümmt und schlängeln sich mit einer Spannweite von 20 Metern um die Hameitoren.

Bildquelle Harry Bax
Die beiden Fallen für den Fahrrad- und Fußgängerverkehr sind doppelt gekrümmt.

Abnehmbare Knüppel

Insgesamt 350 Tonnen Stahl sind in der Brücke verbaut. "Eine der Herausforderungen bei der Konstruktion war es, die Waage so schlank und leicht wie möglich zu halten", sagt Breimer. "Das Gesamtgewicht sollte 265 Tonnen nicht überschreiten, denn die Waage muss für künftige Wartungsarbeiten mit einem schwimmenden Gerüst herausgenommen werden können. Das Verschieben der Brücke erfordert jedoch mehr Ballast. Wir haben die Konstruktion dahingehend optimiert, dass wir zusätzlichen Kontrollballast verwenden. Dieser wird normalerweise nur an der Rückseite der Waage angebracht, erwies sich aber als unzureichend, um unter dem Gesamtgewicht zu bleiben. Zu diesem Zweck haben wir fünf zusätzliche Fächer vorgesehen: große, herausnehmbare Ballastkisten, in denen Stahlknüppel sauber gestapelt sind. Der herausnehmbare Ballast beläuft sich also auf 88 Tonnen und der nicht herausnehmbare Ballast auf 128 Tonnen.

Hebelkupplung

Eine weitere Anforderung, für die das Ingenieurbüro Boors-ma eine Lösung gefunden hat, ist die Möglichkeit, die Langsamverkehrsfalle herauszunehmen, ohne die Funktion der Brücke zu beeinträchtigen. "Im Falle einer Kollision muss eine der beiden Fallen zur Reparatur herausgenommen werden können. Das haben wir mit einem Gelenkgestänge gelöst. Die beiden Fallen für den Rad- und Fußgängerverkehr sind über ein Gestänge mit der Falle für den Straßenverkehr verbunden", erklärt Breimer. "Bei der Demontage der Langsamverkehrsfalle wird die Überlappungskupplung gelöst und die Falle kann aus den Hauptdrehpunkten herausgehoben werden. Der Abschnitt unterhalb der Zugstange wird dann mit zusätzlichem Ballast versehen, um das Gewicht der ausgebauten Falle zu kompensieren. Auf diese Weise ist die Brücke wieder im Gleichgewicht und funktioniert wie gewohnt. Dieses Prinzip gilt sowohl für Fallen für den Fahrrad- als auch für den Fußgängerverkehr."

Um sicherzustellen, dass die drei Fallen nicht klappern, hat das Ingenieurbüro Boors-ma die vier Lager mit positiven Lagerdrücken konzipiert. "Zu diesem Zweck sind alle drei Fallen mit einer Gegennaht versehen, einer zusätzlichen Verformung in der Form. Nach dem Zusammenbau verformen sie sich noch leicht, so dass auf allen vier Stützen positive Lagerdrücke entstehen. Nach der neuen Michiel de Ruyter-Brücke in Urk, die wir bis ins Detail geplant haben und die Anfang dieses Jahres eröffnet wurde, ist die neue Zaan-Brücke eine weitere große Referenz für unser Büro. Ein Projekt, das wir bis in die letzte Schraube durchdacht haben", so Breimer abschließend. 

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