Wie kann man messen, ob Chrom 6 in der Farbe enthalten ist? Und wie kann man Farbe, die Chrom 6 enthält, ohne Risiko entfernen? Bjond Innovation arbeitet mit Rijkswaterstaat und verschiedenen Marktteilnehmern zusammen, um diese Fragen zu untersuchen. Ziel ist es, so schnell wie möglich zu sorgfältigen Lösungen zu kommen.
Chrom-6-haltige Anstriche werden häufig auf Stahl- und Betonobjekte in nasser Außenumgebung aufgetragen, z. B. auf Eisenbahnbrücken, Schleusentoren, Hochwasserschutzanlagen und Viadukten. In der Regel in hellen Farben. Der Grund dafür ist, dass Chrom 6 eine ausgezeichnete Farbstabilität bietet und gleichzeitig ein guter Sauerstofffänger ist, der den Korrosionsschutz der Beschichtung verbessert. An sich stellt Chrom 6 in Farben kein Problem dar. Es wird jedoch zu einem Problem, sobald die Farbe entfernt wird und Staub freigesetzt wird, z. B. durch Schleifen oder Strahlen. Wie Asbest kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen. Aufgrund der Affäre bei Defence, wo Menschen übermäßigen Mengen ausgesetzt waren, wurden die Gesetze verschärft. Der gesetzliche Grenzwert für die Exposition gegenüber Chrom 6 in Farben ist jetzt minimal: 1 Mikrogramm/m³ oder 0,001 Milligramm/m³ (als TGG-8 Stunden).
Mehrere Farbanstriche mit Chrom 6 auf Beton.
Bjond Innovation, ein Beratungs- und Forschungsunternehmen mit Sitz in Maaseik (Belgien), wurde von Rijkswaterstaat mit der Koordinierung des Forschungsprojekts "Measuring chromium 6 in paint" beauftragt. Bjond beschäftigt sich mit Fragen des Schutzes von Beton und Stahl im weitesten Sinne. Seine Arbeit, die Beratung, Inspektion, Innovation und wissensintensive Dienstleistungen umfasst, betrifft hauptsächlich komplexe Probleme im Zusammenhang mit dem Korrosionsschutz. Die Agentur arbeitet zu 80 bis 90 Prozent für Regierung und Industrie in den Niederlanden und Belgien. Laut Direktor Jo van Montfort ist Chrom 6 in Farben derzeit ein heißes Eisen in der Welt der Konservierung. "Gemeinsam mit verschiedenen Marktteilnehmern evaluieren wir Analysemethoden, um herauszufinden, wie man zuverlässig feststellen kann, ob Chrom 6 in Lacken vorhanden ist. Zu diesem Zweck haben wir Proben von Konservierungssystemen auf Stahl und Beton genommen. Diese wurden von verschiedenen Labors analysiert, um herauszufinden, welches die beste Methodik dafür ist. Ziel ist es, ein nationales Übereinkommen darüber zu erreichen, wie man es misst und wie man es zuverlässig und reproduzierbar bestimmen kann. Es ist wichtig, dass eine solche Vereinbarung schnell, aber vor allem sorgfältig zustande kommt. Gleichzeitig untersuchen wir, wie man diesen Lack so geschickt wie möglich entfernen kann. Welche Mittel können Sie dafür einsetzen?"
Brücke, die gewartet werden muss.
In der Zwischenzeit wurden mehrere Studien über analytische Labormethoden durchgeführt, deren Ergebnisse jetzt ausgewertet werden. Ebenso werden Referenzproben mit bekannten Mengen an Chrom 6 hergestellt, die in einem Ringversuch erneut untersucht werden, um festzustellen, welche Messmethode die beste ist. "Farbe ist ein komplexes Material mit vielen Komponenten, die die Analyse beeinträchtigen können. Vor allem bei mehreren Schichten. Wir versuchen jetzt, das in den Griff zu bekommen, um die Zuverlässigkeit der Analysen zu verbessern", sagte Van Montfort.
Flugrost auf Stahluntergrund nach Nassstrahlen.
Es gibt Methoden zur Entfernung von Chrom-6-haltigen Anstrichen, die noch nicht richtig bewertet worden sind, wie z. B. Nassstrahltechniken. Diese werden wegen der dadurch verursachten Rostbildung kaum eingesetzt. Normalerweise wird alles trocken gestrahlt. Nasses Strahlen setzt jedoch weniger Staub frei. Außerdem sollten die Wassertröpfchen natürlich kein Chrom 6 enthalten. Um dem entgegenzuwirken, wird nun allerlei Scharfsinniges erdacht. Van Montfort: "Wir selbst entwickeln eine Grundierung, die auf leicht verrosteten und nassen Stahl aufgetragen werden kann. Die Tests sehen vielversprechend aus!"