Der Betonverband ist seit Jahrzehnten das Wissensinstitut auf dem Gebiet des Betons in den Niederlanden. Aus dieser Rolle heraus wird aktuelles und relevantes Wissen mit der Fachwelt geteilt. Die Kurse sind dabei ein wichtiger Pfeiler. Sie sorgen dafür, dass Fachleute, vom Architekten bis zum Betonkonstrukteur oder Laboranten, immer Zugang zu den neuesten Erkenntnissen und Techniken haben. Im Jahr 2025 wurden nicht weniger als acht neue Kurse lanciert, und auch für das kommende Jahr wird das Kursangebot weiter verfeinert. Ein Interview mit Chantal Mülders, Programmleiterin Bildung und Innovation beim Betonverband.
Die Philosophie hinter dem Kursangebot ist eine doppelte, beginnt Mülders. “Einerseits kümmern wir uns um die Pflege und Aktualisierung unseres bestehenden Portfolios. Andererseits blicken wir mit einer Innovationsagenda nach vorn: Welche Themen spielen im Bausektor eine Rolle, wo gibt es Bedarf, und zu welchen Themen können wir neue Kurse entwickeln? Diese Agenda erstellen wir jährlich, oft auch mit Blick auf einen längeren Zeitraum. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass unser Angebot den Anforderungen des Marktes entspricht und zur weiteren Professionalisierung des Sektors beiträgt.”

Für das Jahr 2025 hat der Betonverband mehrere neue Kurse ins Leben gerufen, von denen einige bereits erfolgreich angelaufen sind. “Eines der wichtigsten Themen ist der erneuerte Eurocode 2, der sich speziell an Bauingenieure richtet. Der neue Eurocode 2 wird bereits 2028 in Kraft treten und die Art und Weise, wie wir Betonkonstruktionen berechnen, erheblich verändern. Unser Ziel ist es, rechtzeitig Kurse zu entwickeln, die den Fachleuten helfen, sich darauf vorzubereiten. Sie müssen wissen, welche Änderungen bald eingeführt werden und wie sie sich auf ihre tägliche Arbeit auswirken”, sagt Mülders. “Darüber hinaus wurden drei neue Kurse zum Thema Betonbau eingeführt, die auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten sind. So befassen sich beispielsweise Bauingenieure mit Rohstoffen und Materialauswahl, während Architekten lernen, wie sie mit Beton nachhaltig und innovativ gestalten können. Damit bringen wir den verschiedenen Disziplinen die Möglichkeiten der Betontechnologie näher.”

Auch im Kursangebot des Betonverbands spielt das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. “Wir haben sowohl für die Infrastruktur als auch für den Wohnungs- und Nichtwohnungsbau Kurse entwickelt, in denen Themen wie der Umweltkostenindikator (MKI), Grenzwerte sowie Gesetze und Verordnungen detailliert behandelt werden. Die Teilnehmer üben auch, MKI-Berechnungen selbst durchzuführen, so dass die Theorie direkt in die Praxis umgesetzt werden kann”, erklärt Mülders. “Ein weiterer neuer Kurs, der im September dieses Jahres startete und sofort ausgebucht war, befasst sich mit der Wiederverwendung bestehender Strukturen. Ein aktuelles Thema, bei dem wir näher beleuchten, wie Gebäude umgenutzt, umgebaut oder erweitert werden können, mit besonderem Augenmerk auf die Rolle des Tragwerksplaners und des Betoninstandhalters. Das große Interesse unterstreicht die Relevanz des Themas; eine Wiederholung des Kurses ist daher bereits geplant.”
Ebenfalls neu ist der Online-Einstiegskurs ‘Start with concrete’. In fünf kurzen Modulen lernen die Teilnehmer die Grundlagen des Betons kennen, von Rohstoffen und Eigenschaften bis hin zu praktischen Anwendungen. Laut Mülders ist dieser Kurs ideal für Brancheneinsteiger oder Fachleute, die ihr Grundwissen auffrischen wollen. “Für 2026 arbeiten wir an einem Folgekurs, der passenderweise ‘Weiter mit Beton’ heißt und ebenfalls online und modular aufgebaut sein wird. Hier werden wir vertiefen, wie die Prozesse zum Beispiel in einem Betonmörtelwerk oder einem Betonfertigteilwerk ablaufen. Darüber hinaus werden in den kommenden Jahren auch neue Vertiefungskurse entwickelt, die den Kurs für den erneuerten Eurocode 2 ergänzen.”
Neben der Entwicklung neuer Kurse pflegt der Betonverband natürlich auch das bestehende Angebot von rund 40 Kursen. “Außerdem reagieren wir flexibel auf Signale aus dem Markt”, sagt Mülders. “Wenn neue Wissensbedarfe entstehen, entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen. Auf diese Weise bleibt der Betonverband die zentrale Wissensplattform, auf die die Betonbranche bauen kann.”
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