Der nördliche Molenkopf in Scheveningen wird umgestaltet, um Platz für Unternehmen im Hafen zu schaffen und den Boulevard von Scheveningen als Touristenattraktion zu stärken. Im Rahmen der Umgestaltung wurde am Strandweg ein Parkhaus mit 840 Stellplätzen gebaut. Die Einfahrtswände wurden aus sauberem Beton hergestellt und von B-smart foundations B.V. gebaut. Bemerkenswert sind die geschwungenen, schrägen Wände, die in zwei Betonfarben gegossen wurden. Der untere Teil der Wände ist außerdem mit einer Kannelur versehen. NOE Formwork Technology und NOE Concrete Design entwickelten in Absprache mit B-smart eine ausgeklügelte Schalungslösung.
Die Neugestaltung des Noordelijk Havenhoofd wird von VolkerWessels Vastgoed durchgeführt. Initiatoren sind einige lokale Unternehmen, die zusammen mit der Gemeinde und VolkerWessels Vastgoed eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und einen Plan erstellt haben. Dieser wird nun in mehreren Phasen umgesetzt.
Continental Car Parks unterzeichnete den Vertrag für den Bau des Parkplatzes. Für den Bau des Parkplatzes wurden zunächst 130.000 Kubikmeter Dünensand ausgehoben und abgetragen. Ein Teil dieses Dünensandes wird wieder aufgeschüttet, so dass das Parkhaus sozusagen in der Düne liegt und nicht mehr zu sehen sein wird. Was sichtbar bleiben wird, ist die Einfahrt zum Parkhaus. Ihre Gestaltung - durch das Architekturbüro Team V - ist das Tüpfelchen auf dem i: Die Wände folgen dem Verlauf der Düne und biegen sich nach außen. Bemerkenswert sind die Gestaltung der Wände in Anthrazit und Grau und die Verwendung einer strengen Riffelung. Das Ganze erfordert ein hohes Maß an Schalungstechnik und -gestaltung sowie an Betonverarbeitung.
"Die Herausforderung liegt in der Kombination von Schalungstechnik, Betontechnik und Gießtechnik", sagt Sandro Boots von B-smart. "Für die Wände des Parkhauses wählte der Architekt eine Kombination aus anthrazitfarbenem und grauem Beton in sauberer Arbeitsqualität. Der graue obere Teil sollte komplett dicht sein, während für den anthrazitfarbenen unteren Teil der Wände ein geriffelter Abschluss gewählt wurde. Das graue Oberband setzt sich von einer Wand zur anderen fort und rahmt so den Eingang ein. Auf der Grundlage dieser Anforderungen haben wir einen Plan erstellt. Dann haben wir uns auf die Suche nach einem Partner gemacht, der diesen Plan für uns ausarbeiten und ausführen konnte. Wir sind bei NOE Formwork Engineering und NOE Concrete Design gelandet, die viel Erfahrung mit solch komplexen Aufgaben haben."
NOEplast-Strukturmatten wurden verwendet, um die Kannelurstruktur auf dem unteren Teil des Betons anzubringen. NOEplast bietet standardmäßig eine große Vielfalt an Reliefstrukturen und -designs an. Boots: "Die vom Architekten vorgesehene Kannelurform musste jedoch speziell angefertigt werden. Mit Hilfe einer neuen Konturform, die genau den Anforderungen des Architekten entsprach, konnte ein Produktionszwischennegativ hergestellt werden, das wiederum die Grundlage für die endgültigen NOEplast-Strukturmatten bildete. Diese Matten wurden in die Schalung eingelegt, so dass der Abdruck der Strukturmatte im gegossenen Beton sichtbar ist. Die Matten bestehen aus Polyurethan, das zwar nachgiebig ist, aber Disziplin beim Ausschalen erfordert."
NOEplast-Strukturmatten können in Formen geklebt (Fertigteile), in Schalungen geklebt oder mit Nägeln oder Schrauben (auf der Baustelle) befestigt werden. Der Beton kann dann auf oder gegen sie gegossen werden. Um die Arbeit mit NOEplast-Schalungsplatten auf der Baustelle so einfach wie möglich zu gestalten, können die strukturierten Schalungsplatten fertig montiert auf einer Schalungsplatte geliefert werden. Nach dem Aushärten und dem Entfernen aus der Form oder Schalung bleibt das Relief der Matte als Abdruck sichtbar, wonach die Matte bei leichter Reinigung wiederverwendet werden kann. Bei normalem Gebrauch können die NOEplast-Strukturmatten etwa 100 Mal verwendet werden.
Das NOEtop-Schalungssystem wurde verwendet, um die gebogenen Eingangswände vor Ort zu betonieren. Sowohl der anthrazitfarbene als auch der graue Beton wurden in der gleichen Schalung betoniert. Boots: "Um die gebogene Form zu erreichen, wurde die Vorderseite der Schalung (Seeseite) mit Kassetten versehen. Da der Dünensand später wieder an der Rückseite der Betonwand anliegen wird, wurden nur die oberen 20 cm der Rückseite als Sichtbeton ausgeführt. Die Wände selbst sind nicht nur gekrümmt, sondern werden zum Eingang hin auch höher. Die ansteigende Form entspricht dem Verlauf der Düne, so dass sich der Eingang vollständig in den Dünenabschnitt einfügt." Die maximale Höhe der Wandschalung beträgt 4,50 Meter.
Nach dem Einbau der Bewehrung in die Schalung und dem Schließen der Schalung konnte der Beton gegossen werden. Dabei wurde eine spezielle Betonmischung verwendet, die auch beim Gießen eine hohe Steifigkeit erreicht. "Dies war notwendig, um die Gefällewand an einem Tag zu betonieren. Der anthrazitfarbene Beton wurde in 50-cm-Schichten gegossen und sofort verdichtet. Die Geschwindigkeit des Betonierens ist hier sehr wichtig für das Endergebnis. Wenn es zu langsam geht, besteht die Gefahr von Farbunterschieden. Wenn es zu schnell geht, können viele Luftblasen an der Oberfläche sichtbar werden. Für die ausgefallenen und dichten Betonabschnitte wurden auch unterschiedliche Entschalungsöle verwendet."
Um auf alles vorbereitet zu sein, fertigte B-smart im Vorfeld ein repräsentatives, 1 Meter breites Modell nach den gleichen Vorgaben und Bedingungen wie die endgültige Wand an. Wie die Attrappe wurde auch die endgültige Eingangswand vier Tage nach dem endgültigen Betonieren in einem Zug ausgeschalt, um auch hier Verfärbungen zu vermeiden. Boots: "Dank der guten Vorbereitung ist es uns gelungen, trotz der unterschiedlichen Witterungsbedingungen und der Komplexität der Aufgabe ein gutes Ergebnis zu erzielen."