Die Bewohner der ehemaligen Bergbaugebiete in Limburg leiden unter Schäden an ihren Häusern, die auf frühere Bergbauaktivitäten zurückzuführen sind. Die Schäden sind durch Risse oder Senkungen sichtbar. In Amstenrade wurden kürzlich sechs Häuser durch eine von Dywidag entwickelte Technik von weiteren Senkungen "befreit".
Wir wurden vom Bauunternehmen Van Wijnen gebeten, die Fundamentprobleme der sechs Häuser in Amstenrade zu beleuchten, beginnt Robert Jansen von Dywidag. "Es lagen einige Lösungen auf dem Tisch, aber sie erwiesen sich als ziemlich radikal für die Bewohner. Sie würden zu vielen Störungen führen, und außerdem gab es Zweifel, ob die vorgeschlagenen Methoden das richtige Ergebnis bringen würden. Wir wurden gebeten, den Ansatz zu vereinfachen, und das führte zu einer völlig anderen Methodik".
Die sechs Häuser sind auf Stahl mit einem traditionellen Streifenfundament gegründet. "Wir haben zunächst sozusagen eine 'Nullmessung' durchgeführt, bei der wir die Bodenspannungen überprüft haben", erklärt Jansen. "Das hat gezeigt, dass alles im Gleichgewicht ist. Sobald sich etwas im Boden verändert, kommt es zu Setzungen. Um dieses Problem zu beseitigen, muss die Bodenspannung reduziert werden. Das Gewicht des Hauses ist eine Selbstverständlichkeit, so dass die einzige Möglichkeit darin bestand, die Fundamentfläche zu vergrößern. Und das wurde erreicht, indem der Kriechkeller vor dem Haus mit Beton aufgefüllt und an das bestehende Fundament angebunden wurde. Auf diese Weise schaffen wir deutlich mehr Fläche, was die Bodenspannung stark reduziert, und die zusätzliche Masse ist vergleichsweise gering. Sollte es erneut zu lokalen Setzungen kommen, wirkt das Fundament unter den Häusern wie eine einzige große Platte, und es besteht keine Gefahr von Rissbildung. Die Kräfte werden nun auf eine viel größere Fläche verteilt.
Die Lösung von Dywidag war auch aus praktischer Sicht eine viel interessantere Alternative. "Wir mussten keine Arbeiten im Inneren des Hauses durchführen, was bedeutete, dass die Bewohner durch die Arbeiten nicht belästigt wurden, abgesehen von einem kleinen Zugang über Bretter zur Haustür. Es wurde ein Graben um die Häuser herum ausgehoben und Löcher in das Mauerwerk gebohrt, um von außen in den Kriechkeller zu gelangen. Der Kriechkeller wurde dann bis zu einer bestimmten Höhe aufgefüllt, so dass er für die Bewohner zugänglich blieb. Anschließend wurde der Graben ebenfalls aufgefüllt, um einen stabilen Randbalken zu schaffen, auf dem das alte Streifenfundament und der neue Fußboden verankert wurden. Das ganze Paket wurde mit dem einsträngigen VZA-System von Dywidag zusammengespannt. Das Endergebnis ist zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Geonius hat die Lösung geotechnisch bewertet und ist zu dem Schluss gekommen, dass die Bodenspannung so weit abgenommen hat, dass eine stabile Häuserreihe entstanden ist. Lokale Setzungen haben keinen Einfluss. Das Ingenieurbüro Heino wurde von der DYWIDAG beauftragt, dieses Konzept konstruktiv zu entwickeln.
Die Lösung von Dywidag wurde auch von der Stiftung "Mine Water Damage Calamity Fund" aufgegriffen. "Sie gilt offiziell als anerkannte Lösung, und das hat dazu geführt, dass wir bereits das nächste Projekt in Auftrag gegeben haben", so Jansen abschließend.