Die Fassade eines Gebäudes ist oft die Visitenkarte eines Unternehmens. Das gilt auch für den neuen Hauptsitz von BNP Paribas Fortis im Parc du Parc in Brüssel. Die futuristisch anmutende Fassade besteht aus einem Raster von vertikalen Säulen aus weißem, vorgefertigtem Architekturbeton. Loveld (Aalter) wurde beauftragt, 1.300 einzigartige Säulen mit verschiedenen Ausschnitten zu schaffen. Die Verwendung grüner Zuschlagstoffe aus einem norwegischen Steinbruch stellt einen subtilen Verweis auf das Logo der Bank und des Versicherers dar.
Das 1985 gegründete Unternehmen Loveld nv hat sich auf die Entwicklung, Herstellung und Montage von Architekturbetonfassaden und die Verarbeitung von Naturstein und Ziegeln zu Fertigelementen für den Büro- und Zweckbau sowie für Wohnhochhäuser in Belgien, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und Frankreich spezialisiert. Inzwischen hat das Unternehmen auch eine hundertprozentige Tochtergesellschaft im Vereinigten Königreich, die sich auf kommerzielle Aktivitäten und die Überwachung lokaler Projekte im Vereinigten Königreich konzentriert. Loveld beschäftigt heute etwa hundert feste Mitarbeiter und verfügt über 26.000 m² überdachte Produktionshallen. "Gemeinsam mit den Designern suchen wir nach der beabsichtigten Materialisierung der Fassade mit Beton in verschiedenen Ausführungen: glatt, strukturiert, gestrahlt, gesäuert, poliert oder ausgewaschen, oder mit Einlagen aus anderen Materialien wie Naturstein, Ziegelstreifen, Keramikfliesen und Terrakotta", sagt ir Bart van Wijk, technischer Direktor bei Loveld. "Wir sind für die komplette Ausarbeitung der Projekte verantwortlich: von der Studie und dem Engineering über die Schalung, die Bewehrung, das Gießen, die Entschalung und die Endbearbeitung bis hin zur Lagerung, dem Transport und sogar der Montage vor Ort. Am effizientesten für die Baustelle und den Bauherrn sind die tragenden Sandwichelemente oder einschaligen Rahmenelemente, die in der Werkstatt z.B. mit selbst entwickelten Gummifugendichtprofilen für die Luft- und Wasserdichtheit und bauseits eingebauten Fenstern ausgestattet werden können, um direkt auf der Baustelle eine fertige Fassade zu erhalten. Aber auch für Verkleidungsstücke können die Kunden zu uns kommen."
Loveld hat u.a. 1.300 einzigartige Säulen aus weißem, glattem Architekturbeton für den neuen Hauptsitz von BNP Paribas Fortis entwickelt, hergestellt und geliefert.
Für den neuen Hauptsitz von BNP Paribas Fortis lieferte Loveld nv tragende und nicht tragende Elemente, darunter 1.300 einzigartige Säulen aus weißem, glattem Architekturbeton und etwa fünfzig abgerundete Balken. An den Stellen, an denen die einzelnen Elemente ausgeschnitten werden, kommen grüne gewaschene Zuschlagstoffe an die Oberfläche. Diese grünen Gesteinskörner werden im Sommer in einem norwegischen Steinbruch abgebaut und mussten daher bereits ein Jahr vor Beginn der Produktion bestellt werden. "Wir betrachten ein Projekt immer in seiner Gesamtheit und versuchen, so viel wie möglich in Eigenregie zu realisieren", erklärt der technische Leiter. "Bei diesem Neubauprojekt für BNP Paribas Fortis waren wir schon sehr früh involviert und konnten so mit den Konstrukteuren mitdenken, um alles zu optimieren und zum Beispiel die Anzahl der Ausschnitte beim 60% durch die Wiederverwendung von Teilen zu reduzieren. Wir haben Ende 2016 mit der Studie und dem Engineering begonnen und 2017 wurden die Aggregate bestellt. Derzeit werden die verschiedenen Säulen und andere Elemente für die Lieferung vor Ort bis März 2020 produziert. Neben den einzigartigen Säulen produzieren wir auch Balken mit einer runden Form, Verkleidungselemente für die Innenfassade und zwei Bögen für die Parkhauseinfahrten."
Bei Loveld liebt man die Herausforderung und konzentriert sich daher auf die komplexeren Projekte. Davon zeugen die vielen Referenzen, unter anderem in Großbritannien, Belgien und den Niederlanden. "Wir haben auch immer die Zukunft im Blick", schließt van Wijk. "Deshalb forschen wir viel, zum Beispiel um das Gewicht der Fassade durch den Einsatz von GRC und UHPC zu reduzieren."