Diese Woche wurde mit dem Druck der längsten 3D-gedruckten Betonbrücke der Welt begonnen. Auftraggeber Rijkswaterstaat und die Gemeinde Nijmegen sowie Dutzende von neugierigen Anwohnern des Stadtteils Dukenburg, in dem die Brücke entstehen wird, besichtigten die Druckerei von Saint-Gobain Weber Beamix und BAM Infra Nederland.
In den nächsten Wochen werden Spezialisten von BAM Infra und Weber Beamix fast hundert Brückenteile drucken, die sich wie ein Puzzle zusammenfügen, mit Aussparungen für das Spannen des Betons. Nach der Bauzeit werden alle Elemente transportiert und vor Ort zusammengebaut. Dann folgen der letzte Schliff und die abschließenden Tests.
Von der Innovation zur bewährten Technologie
Die Brücke wurde von dem Architekten Michiel van der Kley entworfen. Als Bauherren haben Rijkswaterstaat und Nijmegen Mut bewiesen, auf diese Innovation zu setzen. Gemeinsam mit der Technischen Universität Eindhoven als Wissenspartner und Weber Beamix, BAM Infra, Summum Engineering und Witteveen+Bos als Marktteilnehmer machen sie diese Innovation zu einer bewährten Technologie.
"Bei Rijkswaterstaat sind wir bestrebt, vielversprechende Innovationen Wirklichkeit werden zu lassen", sagte Nelly Kalfs, Chief Engineer-Director Rijkswaterstaat Oost Nederland. "Die 3D-Drucktechnologie hat das Potenzial, das Bauen erschwinglicher, schneller, nachhaltiger und formfreier zu machen. Zunächst wird diese Technologie vor allem für Kommunen und Provinzen interessant und anwendbar sein."
Stadtrat Harriët Tiemens: "Nijmegen hat ein fantastisches Jahr als Grüne Hauptstadt Europas hinter sich. Es ist großartig, dass wir und Rijkswaterstaat dem eine neue innovative, nachhaltige 3D-gedruckte Brücke hinzufügen können. Es ist gut, dass wir hier in Nijmegen gemeinsam mit Rijkswaterstaat an der Zukunft arbeiten. Ich freue mich daher besonders, dass wir und die Einwohner von Dukenburg heute beim Druck der Brücke zusehen konnten."
Die Vorteile des 3D-Betondrucks
Die Anwendung der 3D-Drucktechnologie bietet Möglichkeiten für den Entwurf und die Realisierung von strukturellen Anwendungen im Bauwesen. Sie bietet Freiheit im Design und die 3D-Designumgebung berechnet Änderungen sofort. Der Entwurf wird in einen Code übersetzt, den der Drucker zur Herstellung des Entwurfs verwendet. Dieser digitale Entwurfs- und Ausführungsprozess reduziert die Ausfallkosten und macht Zeichnungen überflüssig.
Pieter Bakker, Projektleiter 3D-Druck bei BAM Infra: "Durch die optimale Gestaltung wird weniger Material benötigt als bei traditionell hergestellten Brücken mit Schalung. Das liegt daran, dass der Drucker nur dort Beton aufbringt, wo er für die strukturelle Stärke der Brücke benötigt wird. Es ist eine Einsparung von 30% möglich. Der 3D-Betondruck kommt ohne Schalungen aus, was Arbeitskräfte spart und einen Bau ohne Restmüll ermöglicht. Die 3D-Drucktechnologie hat das Potenzial, das Bauen erschwinglicher, schneller, nachhaltiger und schalungsfrei zu machen. Mit diesem Projekt zeigen die beteiligten Parteien, dass dies tatsächlich möglich ist."