Interbuild wurde 1980 gegründet und gehört seit 1998 zur Royal BAM Group. In Belgien entwickelte sich Interbuild zu einem wichtigen und renommierten Bauspezialisten, insbesondere in den Regionen Flandern und Brüssel. Interbuild ist bekannt für die Realisierung markanter Gebäude, die in den letzten Jahrzehnten die Skyline von Antwerpen und Brüssel mitbestimmt haben. Gegenwärtig baut das Unternehmen das Parkhaus Eandistip für THV Keerdok Mechelen (Kairos - Montreal).
Eandistip ist in erster Linie als Parkhaus gedacht und umfasst 537 Parkplätze und 110 Fahrradstellplätze für diese Funktion. Aber es sind auch andere Funktionen vorgesehen. So sind zwei der acht oberirdischen Stockwerke Büroflächen gewidmet, und ein Teil des Erdgeschosses ist dem Einzelhandel vorbehalten. Die oberirdische Fläche beträgt 13.310 m2, unterirdisch sind es 2.980 m2.
Eandistip befindet sich in Mechelen, genauer gesagt zwischen der N16 und der Dijle, und soll die bestehenden Parkplätze auf dem Rode Kruisplein und am Carrefour-Gelände ersetzen. Das Projekt ist somit Teil der umfassenderen Entwicklung des Rode Kruisplein und stellt ein wichtiges Bindeglied zur weiteren Förderung einer nachhaltigen Mobilität und einer lebenswerten Infrastruktur dar, zwei Schwerpunkte der Stadtpolitik von Mechelen.
Der Entwurf von POLO-Archipelago nutzt ein intelligentes Schalenprinzip, das ihn flexibel, vielseitig und anpassungsfähig macht. So können die verschiedenen Geschosse bei Bedarf in der Zukunft umgeschichtet werden. Dank der einzigartigen und überraschenden Fassadenstruktur aus kreuzförmigen Elementen, die gleichzeitig als Tragwerk des Gebäudes dient, gibt es auf den Parkdecks selbst keine störenden Stützen. Dies trägt zu der bereits erwähnten Flexibilität bei.
Pieter Swaegers, Projektleiter bei Interbuild, sagt: "Gerade die Konstruktion der kreuzförmigen Fassadenkonstruktion war für uns eine große Herausforderung. Insgesamt werden 260 kreuzförmige Elemente installiert, von denen die meisten 5 x 4 m groß sind und jeweils 14 Tonnen wiegen. Das Gewicht einiger Elemente erreicht sogar 23 Tonnen. Jedes Element besteht aus 2 Kreuzen mit einem Balkenabschnitt an der Spitze. Aufgrund der großen Kräfte und Lasten, die diese Elemente aufnehmen müssen, haben wir uns für eine Vorspannung entschieden. Die Positionierung der Fassadenelemente selbst erfolgt innerhalb recht enger Toleranzen. Schließlich müssen alle Elemente perfekt zueinander ausgerichtet sein, um die erforderlichen Vorspannlitzen anbringen zu können."
Das Konzept und die Architektur können durchaus als überraschend bezeichnet werden. Die Fassaden bestehen vollständig aus markanten Kreuzstrukturen aus Architekturbeton, was zu einem besonders rhythmischen, ausdrucksstarken und wiedererkennbaren Erscheinungsbild führt. Auf dem Dachgeschoss planten die Architekten außerdem einen öffentlichen begrünten Dachgarten und auf einer niedrigeren Ebene einen Veranstaltungsplatz mit einem herrlichen Blick auf das historische Stadtzentrum. Im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit wurden alle verwendeten Materialien mit dem TOTEM-Nachhaltigkeitszähler geprüft. Wo nötig, wurden sie durch umweltfreundlichere Varianten ersetzt. Die Rohbauarbeiten begannen im Juli 2020, die Fertigstellung ist für Ende August 2022 geplant.