Studentenwohnheim Maritime Academy Harlingen
Im Auftrag der Dunamare Onderwijsgroep Harlingen baut die Aannemingsmaatschappij Friso eine Unterkunft für 150 Studenten an der Maritimen Akademie in Harlingen. Der nachhaltige Neubau mit 118 Zimmern, einem Restaurant und allgemeinen Bereichen befindet sich am Almenumerweg, strategisch günstig zwischen der Schule und dem Simulatorgebäude. Nach den Maiferien 2024 können die Studenten in ihre Unterkünfte einziehen.
In Harlingen gibt es seit 205 (!) Jahren eine maritime Ausbildung. Ein typisches Merkmal dieser vmbo und mbo Ausbildung, die auch in Rotterdam und IJmuiden angeboten wird, ist, dass die Schüler in der Nähe der Schule wohnen. So können sie schon früh erfahren, wie es ist, für längere Zeit von zu Hause weg zu sein. In Harlingen ist das Wohnen an der Schule für die ersten beiden Klassen und die Fachrichtung Schiffs- und Yachtbau fakultativ, für die Schüler der Fachrichtung Rhein-, Binnen- und Küstenschifffahrt jedoch ab Klasse 3 obligatorisch. Das neue Gebäude umfasst 150 Einzel-, Doppel- und Dreibettzimmer, die sich auf fünf Etagen verteilen, sowie zwei Aufenthaltsräume pro Etage. In der Achsel des L-förmigen Gebäudes hat der Architekt Penta ein großes Restaurant mit einer Außenterrasse direkt am Wasser entworfen.
Bevor die Arbeiten an dem neuen 4.800 m2 großen Gebäude beginnen konnten, musste viel Wasser durch den Rhein fließen. "Wir haben 2013 damit begonnen, nach einem Ersatz für die alte Unterkunft zu suchen", erklärt Arjen Mintjes, Direktor der Akademie. "Die alte Unterkunft besteht aus mehreren Gebäuden, die weiter von der Schule entfernt sind, ist sehr veraltet, hat mehrere Renovierungen hinter sich und ist technisch, energetisch und in Bezug auf den Komfort weit über ihre Lebensdauer hinaus. Aber wir mussten lange nach einem geeigneten Standort suchen. Dieser wurde vor zehn Jahren frei, als die A31 und die N31 umstrukturiert wurden. Wir konnten ihn für uns beanspruchen, und vor drei Jahren war die Übergabe. Es diente vorübergehend als Parkplatz, bis die Aannemingsmaatschappij Friso Ende 2022 mit dem Bau begann." Ausnahmsweise werden Schulneubauten nicht von der Gemeinde finanziert. "Es gibt nur drei vmbo-Schulen in den Niederlanden, die ihr eigener Bauherr sind", erklärt Mintjes. "Wir haben auch viel Zeit damit verbracht, die Deckung für dieses neue Gebäude in Ordnung zu bringen, aber das sind wir ja gewohnt. Auch unsere Schiffe bezahlen wir aus eigenen Mitteln."
Mit 150 Betten ist die Unterbringungskapazität um 34 Betten geringer als im alten Gebäude. Mintjes: "Die Zahl der jungen Menschen in den nördlichen Provinzen nimmt ab. Wir rechnen daher mit etwas weniger Studenten, die länger bleiben. Wir haben 500 Studenten: 120 bleiben dauerhaft, die Mbo-Studenten fahren mehr und kommen alle sechs Wochen für eine Woche. Für sie hat es eher die Funktion eines Hotels. Die Studenten schlafen in Zimmern mit einem Kabinenbett mit abschließbarem Schrank und einem Schreibtisch. Sie können in den warm eingerichteten Wohnzimmern chillen und dort auch einen Topf kochen. Das Essen wird in dem großen Restaurant serviert, das auch als Konferenzraum dienen kann. Multifunktional, mit anderen Worten."
Die Aannemingsmaatschappij Friso bv ging zusammen mit dem Installationsunternehmen Pranger-Rosier Installaties bv als Sieger aus dem Ausschreibungsverfahren hervor. Mintjes: "Wir arbeiten gerne mit lokalen Unternehmen zusammen und sind nicht glücklich darüber, dass Auftragnehmer von 'jenseits des Deichs' lokale Unternehmen anheuern. Wir sind sehr zufrieden mit dem Bauteam, vom Architekten über den Bauunternehmer bis hin zu den Lieferanten läuft alles wie am Schnürchen." Das kann auch Projektleiter Arnold Boersma von Friso bestätigen. "Wir arbeiten in einem ausgezeichneten Tempo, und der Bauherr starrt nicht blind auf die Fristen, er will vor allem ein solides Gebäude. Das begann vor über einem Jahr mit dem Einbringen von 190 erdgeformten Gründungspfählen - vorgefertigte Pfähle waren kurzfristig nicht verfügbar. Außerdem wurde der Rohbau größtenteils mit Hohlkörper- und Breitwandplatten mit vorgefertigten Wänden und Treppen errichtet. Mit guter Vorbereitung kann man in Fertigteilen schnell bauen."
Die Außenhülle ist mit verschiedenen Mauerwerksverkleidungen gestaltet, um, wie Mintjes sagt, "dem imageprägenden Gebäude ein schönes Gesicht zu geben". Boersman: "Ein harter, teilweise gesinterter Hagemeister-Ziegel wird in drei Verkleidungen verwendet: Halbziegel, aufrechte Walzschichten und Mäusestufen für eine Abwechslung in der Textur. Die Fassaden sind mit Aluminiumfensterrahmen und Dreifachverglasung ausgeführt. Für den Innenausbau wurden neben vorgefertigten Wänden auch Metallständerwände mit schlagfesten Außenpaneelen und massive Türen in Hartholzrahmen errichtet. Im Restaurant fallen die robusten Holzbinder mit einer Höhe von 1,2 Metern auf."
Robustheit ist auch ein Zauberwort, wenn es um die Einrichtung geht. Mintjes: "Die Schüler an unseren Schulen sind jung, sehr neugierig und wollen alles auseinandernehmen. Deshalb gibt es hier in den Gemeinschaftsräumen keine niedrigen Decken mit darunter verlaufenden Kanälen, und die Stahlverstrebungen sind festgeschweißt. Das digitale Schlüsselsystem von SALTO Systems mit zuweisbarem Zugang zu den Räumen und sogar zum Aufzug ist in diesem Zusammenhang ebenfalls sehr praktisch."
Das gasfreie Gebäude ist mit Wärmepumpen, Fußbodenheizung und 1.000 Sonnenkollektoren auf dem Dach ausgestattet. Mintjes: "Liander hatte keine Kapazität im Netz und wir mussten Himmel und Erde in Bewegung setzen, um es trotzdem zu realisieren. Das war eine ziemlich kritische Angelegenheit, denn es geht um 167 Megawatt. Zum Glück sind wir da rausgekommen, und die Energierechnung, die wir jetzt in den alten Gebäuden haben, kann deutlich gesenkt werden. Nettes Detail: Wir haben kürzlich den höchsten Punkt mit einem Kapitänsessen gefeiert, bei dem die Mitarbeiter Kapuziner mit Speck für die Bauarbeiter serviert haben."
Informationen zur Konstruktion
Kunde
Dunamare Bildungsgruppe
Gestaltung
Penta Architects b.v. bna
Innenarchitektur
Ross Tucker Projekt Interieur
Berater
Ingenieursburo Meijer & Joustra b.v. (Statiker), Lindhorst Wohnungsbauberater, Noorman Bau- und Umweltberatung, Strakks Ingenieure (Installationen), ADONIN (GWW)
Hauptauftragnehmer
Bauunternehmen Friso
Installationen
Pranger-Rosier Installationen bv