Plattform zu Beton und Stahl im Bauwesen
Nachhaltiger Fahrradweg aus Beton ziert die Gemeinde Apeldoorn

Nachhaltiger Betonradweg ziert die Gemeinde Apeldoorn

Das kann man wörtlich und im übertragenen Sinne nehmen. Der neue Radweg am Krimweg und Spoekweg in Hoenderloo ist nicht nur sehr schön geworden, er wurde auch aus nachhaltigem Beton gebaut. Und das ist das Verdienst der Gemeinde Apeldoorn, die bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen eine Vorreiterrolle spielt.

Text | Jan Mol  Bild | Betonhaus

Wir sprechen mit John Assink, Fachmann für Straßen und Kunstwerke bei der Gemeinde Apeldoorn, über diesen nachhaltigen Radweg. "Im Namen der Gemeinde darf ich als Budgetverantwortlicher Aufträge für diese Art von Arbeiten vergeben", beginnt er das Gespräch.

Kerngruppe konzentriert sich auf Kreislaufwirtschaft

"Apeldoorn ist immer auf der Suche nach nachhaltigen Möglichkeiten. Seit letztem Jahr gibt es eine Kerngruppe, die sich mit Kreislaufwirtschaft beschäftigt. Übrigens im weitesten Sinne des Wortes, es wird sogar über das Recycling von Arbeitskleidung nachgedacht", so Assink. Der betreffende Radweg war früher asphaltiert und als Freizeitradweg gedacht. "Im Jahr 2010 wurde dieser Radweg von der Erholungsbehörde an die Gemeinde Apeldoorn übertragen. Er musste saniert werden, und wir sahen eine gute Gelegenheit, dies so nachhaltig wie möglich zu tun."

Vom Projekt De Parken in Apeldoorn wurde damals eine Menge Betonplatten freigegeben. De Parken" ist ein Viertel im Zentrum von Apeldoorn. Die Fahrbahn dort bestand aus Betonplatten, die von Baumwurzeln hochgedrückt wurden. Daher musste eine neue Straße gebaut werden. Aus kreistechnischer Sicht haben wir zunächst geprüft, ob wir die alten Betonplatten wiederverwenden können, aber die Unterseite erwies sich als unregelmäßig. Sie war nicht eben genug für eine Wiederverwendung, also beschlossen wir, die Betonplatten zu zerbrechen und zu granulieren. Dieses Granulat haben wir für den neuen Radweg wiederverwendet."

IMG 3847

John Assink, Spezialist für Straßen- und Ingenieurbau bei der Gemeinde Apeldoorn.

Gute Beratung im Bauteam ist die halbe Miete

"Das Bauteam für den Radweg setzte sich aus verschiedenen Unternehmen zusammen. Aufgrund der Zusammensetzung der Betonmischung wussten wir, dass wir mehr Zeit für den Einbau benötigen würden. Wir wollten für die große Radsaison bereit sein und wussten, dass dies einen sehr engen Zeitplan bedeuten würde. Dank der guten Beratung im Bauteam konnten wir alles realisieren. Sogar die zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz des noch nicht ausgehärteten Betons vor äußeren Einflüssen wurden im Bauteam ausgearbeitet, wie z. B. das Anbringen von Zaundraht, um die Fauna von dem noch nicht ausgehärteten Radweg fernzuhalten."

Für die Kerngruppe ist der Radweg eine gute Lernerfahrung. "Wir machen einfach auf derselben Grundlage weiter", so Assink. "Jetzt arbeiten wir am Imbosweg-Radweg, bei dem auch so viel wie möglich recycelter, lokaler Beton verwendet werden soll. Ob wir ihn mit 100% Apeldoorn-Beton bauen werden, wissen wir noch nicht, aber auf jeden Fall wird er regional recycelten Beton enthalten. Schließlich müssen wir auch an den ökologischen Fußabdruck denken. Wir bringen viel Beton aus Abbrüchen in den Brecher, um dem daraus entstehenden Rohstoff wirklich das Prädikat 'lokal gewonnen' geben zu können."

Auch Betongranulat in Betonplatten

Das Projekt De Parken setzt auch auf nachhaltigen Beton, und zwar in Form von Betonplatten für die Fußwege, die mit Apeldoorn-Granulat versehen sind. "Ein Unternehmen aus der Region kauft dies für uns ein, basierend auf unseren Wünschen und Anforderungen", erklärt Assink. "Wir wollen zukunftssicher arbeiten. Zurzeit arbeiten wir an einer Brückensanierung. Da stellt sich die interessante Frage, wie kreisrund wir damit umgehen können. Können wir das mit Beton machen? Oder machen wir es mit Holz? Das Schöne an der Diskussion darüber ist, dass es in der Gemeinde Apeldoorn zur Normalität geworden ist, zu sehen, ob es auf kreisförmige Weise gemacht werden kann. Aus diesem Grund erstellen wir sorgfältig eine Karte der in der Gemeinde und der Region anfallenden Wertstoffe, damit wir rechtzeitig prüfen können, wo wir sie unterbringen können. Ein gutes Beispiel ist die Wiederverwendung von Betonsteinen aus einer Fahrbahn für den Bau von Parkspuren. Die Wiederverwendung ist für uns genauso wichtig wie das Recycling. Wir betrachten die Wiederverwendung oder das Recycling von Abbruchmaterialien immer unter funktionalen Gesichtspunkten.

IMG 5201

"Aufgrund der Zusammensetzung der Betonmischung wussten wir, dass wir eine längere Aushärtungszeit benötigen würden", sagt er.

Materialien Reisepass

Assink und sein Team entwickeln derzeit einen "Materialpass". Er erklärt: "Wir dokumentieren alles im Voraus, indem wir zum Beispiel die Zusammensetzung des Asphalts im Voraus aufzeichnen. So wissen wir später beim Abriss, welche Materialien darin enthalten sind. Auf diese Weise können wir lückenlos nachvollziehen, welche Materialien in unserem Gebiet vorhanden sind. Vorne in der Kette zu registrieren, bedeutet hinten in der Kette zu erleichtern".

Auf diese Weise sendet Apeldoorn eine positive Botschaft aus und zeigt, dass alles möglich ist. "Solange die Nasen in die gleiche Richtung zeigen und man das Ziel nicht aus den Augen verliert, ist alles möglich. Apeldoorn ist groß genug, um eine eigene Masse an Rohstoffen zu erzeugen, und klein genug, um diesen Strom in seinem Sinne zu steuern."

Haus aus Beton

Betonhuis ist der Fachverband der Zement- und Betonindustrie. Diese Branche ist der größte Zulieferer der Bauindustrie. Durch den Austausch von Wissen reagiert Betonhuis auf aktuelle Themen wie Kreislaufbau, Klimaanpassung und nachhaltiges Bauen. Möchten Sie mehr wissen? Betonhaus.de

"*" kennzeichnet Pflichtfelder

Senden Sie uns eine Nachricht

Dieses Feld dient der Validierung und sollte unverändert bleiben.

Wir setzen Cookies ein. Auf diese Weise analysieren wir die Nutzung der Website und verbreiten das Nutzungskonzept.

Einzelheiten

Können wir Ihnen dabei helfen?

Bekijk alle resultaten