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RIVM/CBG, Utrecht | Neues RIVM/CBG-Gebäude steht fest an seinem Platz

RIVM/CBG, Utrecht | Das neue RIVM/CBG-Gebäude steht fest

Im Wissenschaftspark Utrecht entstehen derzeit die neuen Gebäude des Nationalen Instituts für Volksgesundheit und Umwelt (RIVM) und der Behörde für die Beurteilung von Arzneimitteln (CBG). Nach seiner Fertigstellung im Herbst 2021 wird das markante, zukunftssichere, achtzehnstöckige Gebäude eine Nutzfläche von rund 70.000 m2 rund 2.200 Mitarbeiter beherbergen. Das erschütterungsfreie Gebäude mit dem BREEAM-Zertifikat "Hervorragend" wird verschiedene Einrichtungen bieten, darunter 17.000 m2 Laboratorien, Tagungsräume, Verpflegungseinrichtungen und 25 Konferenzräume.

Während das RIVM derzeit noch vom Wissenschaftspark Utrecht/Bilthoven aus operiert und die CBG etwas außerhalb des Stadtzentrums von Utrecht angesiedelt ist, wird mit der Realisierung des neuen Gebäudes in Utrecht eine solide Grundlage für den Wissensaustausch, die Zusammenarbeit und die gegenseitige Begegnung geschaffen. Das äußerst nachhaltige Gebäude wird daher eine Umgebung sein, in der Grün (außen und innen), Licht, Raum und Ausblicke zu einem angenehmen, gesunden und vor allem inspirierenden Erlebnis beitragen. "An seinem jetzigen Standort war das RIVM im Jahr 2010 auf etwa fünfzig verschiedene Gebäude verteilt", sagt Jos Nouwt, Projektleiter für neue Wohnungen beim RIVM/CBG. "Dann haben wir uns überlegt, was am vorteilhaftesten wäre: die Renovierung all dieser Gebäude oder ein Neubau. Letztendlich haben wir uns für Letzteres entschieden. Dann wurde beschlossen, das neue Gebäude im Wissenschaftspark Utrecht anzusiedeln, einem Ort, an dem man auf viele verschiedene Disziplinen trifft, mit denen man Ideen austauschen und die gegenseitige Befruchtung optimieren kann. Als Forschungsinstitut treffen wir gerne andere Parteien, um den Gedankenaustausch zu fördern und neue Denkweisen zu entwickeln. Sowohl in einem formellen als auch in einem informellen Rahmen. Mit dem neuen Gebäude wird dieses spezifische Bedürfnis in jeder Hinsicht erfüllt.

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Beginn der Gleitschalung für die Herstellung der Betonkerne. Diese Kerne dienen als tragende Strukturen für den Turm. Sie werden Treppenhäuser, Aufzugsschächte und Technikräume enthalten. (Bild: Willy Damen)

 

Umsiedlung 

Da das RIVM in rund vierzig Laborräumen mit hochwertigen und hochsensiblen Geräten arbeitet, muss das neue Gebäude auch strengen Erschütterungsanforderungen genügen. Die erschütterungsfreie Bauweise des Gebäudes gemäß der Anforderung C gilt insbesondere für die Stockwerke 1, 4, 5, 7 und 8 sowie für einen separaten Gebäudetrakt, in dem spezielle Labors untergebracht sind. "In einer solchen Umgebung ist es natürlich von größter Bedeutung, dass die hier vorhandenen Geräte ordnungsgemäß und genau funktionieren", so Nouwt, der den Fortschritt des Projekts bis zum Umzug genau verfolgt. "Im Herbst 2021 werden wir umziehen. Wir werden also noch einige Zeit in Bilthoven bleiben. Aber der endgültige Übergang hat unsere volle Aufmerksamkeit. Wir führen verschiedene Aktivitäten durch, deren Kontinuität auf keinen Fall unterbrochen werden darf. Wir arbeiten also bereits intensiv daran, wie wir das organisieren können."

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Vier Betonkerne für das Tragwerk des Turms. Oben auf diesen Kernen drei Spitzenkräne. (Foto: Timewriters)

 

Herausforderungen

Das Projekt, die erste öffentlich-private Partnerschaft für ein Regierungsgebäude in den Niederlanden, das Labore umfasst, trägt die Handschrift von MEET Strukton. Das Unternehmen zeichnet nicht nur für den Entwurf und die Realisierung des Gebäudes verantwortlich, sondern kümmert sich auch um dessen Wartung und Betrieb für die nächsten 25 Jahre. Vor allem die schwingungsfreie Konstruktion des Gebäudes stellte MEET Strukton vor einige Herausforderungen, so Bauleiter Sandor Timmer. "Nach der Kartierung der Schwingungsquellen haben wir speziell für dieses Projekt ein Berechnungsmodell entworfen, um die Arbeiten erschütterungsfrei durchzuführen. Daraus wurden dann verschiedene Maßnahmen abgeleitet. Zunächst wurden die Kerne des Turms nach dem Prinzip der Gleitbauweise realisiert. Ursprünglich war die Idee, die Kerne mit vorgefertigten Elementen zu bauen. Damit ist es jedoch nicht möglich, Schwingungen zu absorbieren. Außerdem wurde eine 1,80 Meter dicke Fundamentplatte aus 5.500 Kubikmetern Beton unter dem Turm eingebaut und eine starre Scheibe in der Gebäudekrone geschaffen. Dafür wurden spezielle Stahlprofile mit einer Maßtoleranz von null Millimetern entworfen, die vor Ort mit Beton gefüllt werden. Zusammen mit der Fundamentplatte klemmt diese Scheibe das Gebäude sozusagen zusammen.

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34 Stunden ununterbrochene Betonarbeiten für das Kellergeschoss des Turms. (Bild: Willy Damen)

 

Überdimensionierte Gründungspfähle

Eine weitere Maßnahme von MEET Strukton ist unterirdisch. "Der Turm ruht auf 72 Gründungspfählen mit einem Durchmesser von jeweils 1,80 Metern, einer Länge von nicht weniger als 60 Metern und einer Tragfähigkeit von 2,5 Millionen Kilogramm", erklärt Timmer. "Im Inneren des Gebäudes werden auf den Laborböden vorgefertigte Wände eingebaut, die die Gebäudestruktur steifer machen. Auch zusätzliche Stützen sind im Gebäude vorgesehen. Außerdem wird die gesamte Struktur mit einer CSM-Wand versehen, die einen stoßdämpfenden Luftschornstein zwischen dem Gebäude und der Wand selbst bildet. Schließlich haben wir auf der Nordseite des Gebäudes einen Keller gebaut, um die Schwingungen einer nahe gelegenen Straßenbahn zu dämpfen."  

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