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Notfallhilfe in Windeseile vor Ort
Der Rahmen ist bereit, zum Pfeiler 20 gefahren zu werden.

Notfallhilfe schnell vor Ort

Verkehrsbrücke Dordrecht

Wie ein Patient, der in die Notaufnahme eines Krankenhauses gerollt wird. Im Februar dieses Jahres erhielt das Combinatie STERK (eine Zusammenarbeit von KnookStaal und Swarco) den Auftrag, die Probleme mit der Verkeersbrug über die Oude Maas zwischen Dordrecht und Zwijndrecht mit hoher Priorität anzugehen. Zwei Stützen erwiesen sich nach der Berechnung für die V&R als unzureichend, so dass aufgrund einer zu schwachen Struktur ein hohes Einsturzrisiko bestand. Schnelles Handeln war angesagt. Im September war es dann soweit: Die Operation war erfolgreich, die Brücke konnte wieder benutzt werden..

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Das Tragwerk bildet nun eine semipassive Struktur zwischen dem Pfahlfundament und dem First der Brücke.

Im Auftrag von Rijkswaterstaat führt Combinatie STERK seit 2021 die Instandhaltung von 12 Brücken und vier Schleusen in der Region Südholland Süd durch. Dieser Rahmenvertrag umfasst die Van Brienenoord-Brücke, die Merwede-Brücken in Papendrecht und Gorinchem, die Spijkenisse-Brücke und damit auch die Verkeersbrug Dordrecht (Brücke über die Oude Maas). Änderungsanträge (VTWs) gehen regelmäßig bei der Kombination ein, und gelegentlich ist auch ein Notfall darunter. 

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"Bei der Verkeersbrug Dordrecht handelt es sich um eine monumentale Brücke aus dem Jahr 1939, die ab etwa 2027 einer umfassenden Renovierung unterzogen werden soll", beginnt Arnold den Hoedt, Projektleiter von Combinatie STERK. "Im Rahmen der V&R-Programmierung führte das Ingenieurbüro Witteveen+Bos statische Berechnungen für die Brücke durch, aus denen hervorging, dass mehrere Überbauten die erforderliche Kraft nicht aufnehmen konnten. Daher durften Fahrzeuge ab 20 Tonnen die Brücke nicht mehr passieren. Die Pfeiler 15 und 20 der Zufahrtsbrücke von Dordrecht aus waren verdächtig. Die Bewehrung der Betonfirstkonstruktion, die die Fahrbahnen zusammenhält, wurde als unzureichend befunden, so dass die Gefahr eines Einsturzes der Fahrbahnlager bestand. Eine Notoperation war erforderlich."

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Aufbockung und Montage des Drehpunktes 15.

Gemeinsam mit Witteveen+Bos hat Combinatie STERK seine Arbeit beschleunigt. "Und dann beginnt die Bedeutung einer sehr guten Zusammenarbeit zu zählen", so Den Hoedt. "Sehr schnell wurden für jeden Stützpunkt mehrere Lösungen erarbeitet und in eine Trade-Off-Matrix mit Kriterien wie Projektdauer, Versorgungssicherheit, Belästigungswirkung, konstruktive Risiken, Effektivität und Kosten eingeordnet. In Absprache mit dem Auftraggeber Rijkswaterstaat wurden zwei optimale Lösungen ausgewählt. Witteveen+Bos erstellte einen endgültigen Entwurf, der zusammen mit uns optimiert und zu einem Ausführungsentwurf weiterentwickelt wurde. Mit einer halben Stunde zusätzlicher Berechnung kann man also Stunden an Schweißarbeit einsparen". 

Gute Vereinbarungen

Vielmehr befindet sich Pfeiler 15 auf der langen Zufahrtsbrücke von Dordrecht und auf einem Gewerbegebiet. Den Hoedt: "Hier gab es keinen Platz, um die Kräfte in den Untergrund abzuleiten. Das Firstlager liegt hier direkt neben einem Pfeiler. Also haben wir eine Ausgleichskonstruktion angefertigt, die das Firstlager überspannt. Diese Konstruktion besteht aus einem Spindelträger auf beiden Seiten des Pfeilers und darunter aus vierzehn Querträgern, die den Pfeiler tragen. Pfeiler 20 befindet sich in der Nähe der Brücke neben dem darunter verlaufenden Dokweg und auf dem Bahngelände von ProRail und NS, wo der Untergrund ebenfalls stark verschmutzt war. Dies bedeutete zusätzliche Kommunikation mit diesen Parteien, Bodenuntersuchungen und Zeitverluste, die wir uns nicht leisten konnten. Letztendlich konnten wir mit den beteiligten Parteien gute Arbeitsvereinbarungen treffen und eine eigene abgesperrte Baustelle auf dem Bahngelände einrichten. Die Beteiligten waren sich über die Situation einig, so dass die Geschwindigkeit beibehalten und die Sicherheit kontrolliert werden konnte.

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Zusammenbau der beiden rechteckigen Fachwerkabschnitte.

Bauen im Eiltempo

Für Pfeiler 20 besteht die Lösung aus einem Stahlrahmen auf einer Pfahlgründung unter dem Firstlager. Dieser 8 Meter hohe Rahmen (mit einem Gewicht von 30 Tonnen) wurde in Moerdijk von KnookStaal in drei transportablen Teilen gebaut, in Werkendam in grauer Farbe konserviert und Mitte September vor Ort montiert und unter der Brücke eingerammt. Sie besteht aus zwei rechteckigen Fachwerkträgern und einem doppelten Spindelträger an der Spitze, um der Schräglage der Brücke Rechnung zu tragen. Den Hoedt: "Um den Zeitplan einzuhalten, wurde sogar abends und an den Wochenenden weitergearbeitet. Außerdem wurde jede Schweißnaht 100% visuell, magnetisch und mit Ultraschall geprüft. Man bedenke, dass wir Mitte Mai die ersten Stahllieferungen erhielten und Mitte September der Rahmen bereits montiert war. Mitte August wurde bereits die Abstützung am Pfeiler 15 realisiert. Die Bauarbeiten liefen also auf Hochtouren."

Für die Gründung baute Kandt BV in Segmenten zwei Rohrpfähle mit einem Durchmesser von 660 mm und einer Länge von ca. 27 Metern, wobei eine Stütze auf dem Pfahl des bestehenden Pfeilerfundaments angebracht wurde. Der Rahmen wurde an der Seite eines Anhängers aufgehängt, unter die Brücke gefahren und auf dem Fundament montiert. Den Hoedt: "Zwischen First und Rahmen befindet sich ein Stützpaket aus Stahlplatte, Hartplastikplatte und Injektionsmaterial. Das Ganze ist eine semi-passive Konstruktion, die mit einer Schneckenanlage vorgespannt wird. Die Kraft wird also nicht direkt auf die Rahmen übertragen, sondern auf die ursprüngliche Struktur. Wenn der First versagt, wird die neue Struktur nahtlos und ohne nennenswerte Verschiebung übernommen. Das würde man nicht spüren oder sehen, wenn man auf der Brücke steht. Übrigens ist ein Überwachungssystem eingebaut, das feststellt, wann das Firstlager zusammenbricht und die Kraft von der Tragkonstruktion übernommen wird."

Abschließend möchte Den Hoedt noch einmal den unglaublich schnellen Prozess hervorheben: "Der Forschungszeitraum, die Entwurfsphase, die Umsetzung in den Ausführungsentwurf, die Beschaffung, die Herstellung und die Installation: alles wurde effizient und überschneidungsfrei abgewickelt. Dies war nur durch eine gute Abstimmung mit Rijkswaterstaat und den Partnerunternehmen, insbesondere Witteveen+Bos, und durch die gute Zusammenarbeit mit den Beteiligten möglich." 

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