Plattform zu Beton und Stahl im Bauwesen
Kunstwerke mit IFD vereinheitlichen
Transport der neuen Falle von Krimpen aan den IJssel nach Cruquius.

Standardisierung von Kunstwerken mit IFD 

Ersatz und Renovierung der Cruquius-Brücken

Für die Provinz Nordholland ist die Erneuerung und Renovierung der Cruquius-Brücken ein wichtiges Pilotprojekt. Die Ambitionen in Bezug auf Nachhaltigkeit sind hoch und sollen unter anderem zu einer Standardisierung und Nachhaltigkeit möglichst vieler Infrastrukturprojekte führen. Die Cruquius-Brücken werden nämlich nicht nur auf kreisförmige, energieneutrale und wartungsarme Weise gebaut, sondern sind auch ein Pilotprojekt dafür, wie Brücken auf dem Markt industriell flexibel und demontierbar (IFD) gemacht werden können.

In der gesamten Provinz gibt es mehr als 14.500 Ingenieurbauwerke, von Durchlässen bis hin zu großen Brücken, so dass die IFD hier einen großen Nutzen hat. Die Ingenieurbauwerke befinden sich im Besitz der verschiedenen Verwalter, und ein großer Teil der Brücken und Viadukte wird in den kommenden Jahrzehnten fast gleichzeitig veralten. Die Provinz ist daher Initiator des Projekts 'Samen Slimmer Renoveren en Vervangen' (SSRV), das gemeinsam mit mehreren Gemeinden, Rijkswaterstaat, ProRail und der Verkehrsregion Amsterdam an der Ersatz- und Renovierungsaufgabe arbeitet, die in den kommenden Jahrzehnten auf sie alle zukommt. 

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Impression der neuen Cruquius-Brücken, mit dem neuen Radweg darunter und dem Cruquius-Pumpwerk im Hintergrund.

Das Dorf Cruquius liegt am Ringkanal des Haarlemmermeerpolders und hat seinen Namen von der berühmten Pumpstation aus dem Jahr 1849. Weniger als 30 Meter entfernt befinden sich die Cruquius-Brücken. Sie bilden die Kreuzung zwischen der Ringvaart und der N201, der Verbindung zwischen Heemstede und Hoofddorp, die vor allem für Radfahrer (Schulkinder) und Busse wichtig ist. Das Kunstwerk besteht aus einer Zugbrücke von 1932 für den Verkehr in Richtung Heemstede und einer breiteren Zugbrücke von 1972. Die alte Brücke wird derzeit ersetzt, die zweite komplett renoviert.

Gemeinsame Programmierung und Ausschreibungen

In der Ausschreibung, die die Kombination Van Hattum en Blankevoort - Hollandia Infra gewonnen hat, sind Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Energieneutralität und IFD die Schlüsselwörter. Die ersten drei haben ihren Ursprung in der Umweltvision HN2050, die den Nachhaltigkeitsambitionen der Provinz zugrunde liegt und die sich auch im Koalitionsvertrag widerspiegelt. "Bei der IFD geht es vor allem um Standardisierung und die damit verbundenen Einsparungen an Zeit, Ärger, Arbeitskraft und Geld", sagt Jeroen Olthof, Abgeordneter der Provinz Nordholland und u. a. zuständig für Mobilität und Erreichbarkeit. "Wir beschaffen bereits so viel wie möglich nachhaltig, die IFD ist der nächste Schritt. Das Problem bei Ingenieurbauwerken ist, dass jedes Objekt mehr oder weniger einzigartig ist. Wenn man etwas ersetzen will, braucht man jedes Mal eine einzigartige Komponente. Angesichts der Zahl der Kunstwerke, die in Zukunft ersetzt oder renoviert werden müssen, und der Knappheit von Personal, Rohstoffen und anderen Ressourcen ist ein anderer Ansatz erforderlich. Mit der Initiative SSRV wollen wir Wissen, Kräfte und Finanzen bündeln, um gemeinsam Projekte für diese gewaltige Aufgabe zu programmieren und auszuschreiben. Es geht um Milliarden von Euro, da ist viel zu gewinnen".

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Fundamentarbeiten nach dem Abriss der alten Brücke.

Familien

Diese Vorteile liegen sowohl in der Planungs- und Realisierungsphase als auch in der Verwaltung und Renovierung im Laufe der Zeit. "Brücken gehören zu Familien, die sich in ihren Merkmalen und ihrer Systematik ähneln", so Olthof weiter. "Das Wissen über diese Gemeinsamkeiten kann ohnehin gebündelt und geteilt werden. Man kann auch ein gemeinsames Vorgehen pro 'Familie' in Bezug auf Instandhaltung, Renovierung oder Austausch entwickeln. Wir arbeiten bereits viel zusammen, aber es ist dringend notwendig, das auf die nächste Stufe zu heben und über unseren eigenen Schatten zu springen. Mit Smarter Renovation and Replacement Together ist die IFD eine der Möglichkeiten, eine neue Generation von Brücken und Viadukten zu bauen, ohne eine neue Organisation oder Verwaltungsebene einrichten zu müssen."

Standardisieren Sie

"Bei der IFD für bewegliche Brücken, wie die Cruquius-Brücken, geht es um die Standardisierung der Schnittstellen von Bauteilen", erklärt Petra Muskens. "Denken Sie zum Beispiel an die Kerben an den Auflagern der Träger auf den Stützen und an die Abmessungen und Achsabstände der Verankerungen an Drehpunkten und Geländern." Muskens war als technische Leiterin an den Cruquius-Brücken beteiligt und ist in ihrer jetzigen Position als Asset Managerin für Artworks für die gesamte Programmierung von Brückenersatz und -instandhaltung verantwortlich. "Das gleiche Prinzip gilt für die Waage, das Brückenfundament, den Standort des Bewegungsmechanismus oder eine Führungsschiene", sagt sie. "Durch die Standardisierung dieser Schnittstellen wird der Austausch in Zukunft einfacher, weil man für die Anpassung nicht mehr abreißen muss.

Es erhöht auch die Möglichkeiten der Wiederverwendung. Außerdem ist die Entwurfsphase schneller. Diese Standardisierung ist in der NTA 8086 'IFD construction movable bridges' (Niederländisches Technisches Abkommen; Anm. d. Red.) für 2020 festgelegt. Die Cruquius-Brücken sind ein Pilotprojekt, aus dem wir viel gelernt haben und dessen Erkenntnisse in die weitere Verbesserung dieser NTA eingeflossen sind. Als öffentlicher Auftraggeber muss man bei derartigen Entwicklungen die Führung übernehmen und sie gemeinsam mit den Marktteilnehmern aufgreifen und umsetzen."

Neben der NTA 8086 gibt es auch die NTA 8085 für den "IFD-Bau von festen Brücken und Viadukten" und die NTA 8089 für den "IFD-Bau für IA&E-Anlagen von beweglichen Brücken".

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Die neue Brücke in Richtung Heemstede ist wegen der vorgelagerten Fahrspuren breiter.

Gestaltung

Auftraggeber und Auftragnehmer waren jeweils zur Hälfte für den Entwurf verantwortlich. Von der Provinz wurde den Marktteilnehmern kein Entwurf vorgegeben, sondern funktionale Anforderungen, mit IFD als harter Vertragsbedingung. Die Provinz (mit Unterstützung des Ingenieurbüros Witteveen+Bos) und Van Hattum und Blankevoort (mit dem Ingenieurbüro IV Infra) entwickelten gemeinsam einen endgültigen Entwurf in Zusammenarbeit mit einem Bauteam. Dieser Entwurf wurde dann zusammen mit dem Entwurfsteam von Van Hattum zu einem Ausführungsentwurf weiterentwickelt und wird nun von der Bauunternehmerkombination Van Hattum und Blankevoort - Hollandia Infra ausgeführt, die etwa die Hälfte der V&R-Maßnahmen durchführt. Bas Coosemans, Projektleiter des Baukonsortiums: "Die Brücke von 1932 wurde komplett abgerissen, einschließlich des Fundaments. Nach der Verkehrsumleitung werden wir einen Teil der zweiten Brücke demontieren, einschließlich des Fallwerks, das zur vollständigen Renovierung nach Hollandia in Krimpen gehen wird. An ihrer Stelle wird eine provisorische bewegliche Fahrradbrücke errichtet. Auch die Türme und Waagebänder werden komplett erneuert, und die gesamte Hydraulik und Mechanik wird nach und nach ausgetauscht. Nach dieser Renovierung wird die bestehende Brücke weitere 30 Jahre halten können.

Cruquius 4 Exemplar
Die Falle wird unter großem Interesse an ihren Platz gehievt.

Verbindungen

Die neue Brücke weist eine Reihe von Bauteilen auf, die auch auf andere Zugbrücken übertragen werden können. Dabei handelt es sich vor allem um die Anschlüsse der Zugbrücken und des Falles an Stützen und Unterbau, die Drehpunkte des Bewegungsmechanismus und die technischen Räume. "Die enge Lage, die Deiche mit Häusern und das Pumpwerk in der Nähe haben unseren IFD-Spielraum etwas eingeengt", erklärt Muskens. "Die Widerlager wurden zum Beispiel mit Trägern und einer Druckschicht hergestellt. In Zukunft wollen wir jedoch beispielsweise auf Kastenträger in Verbindung mit einer Vorspannung, aber ohne Befestigung, umsteigen, so dass es wirklich demontierbar wird."

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Der Fahrradverkehr entlang des Ringkanals wird nicht mehr auf Ampeln warten müssen.

Energieneutrale Brücke

Das Vorhaben ist in Bezug auf Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Energieneutralität ein Volltreffer. Coosemans: "Die Tatsache, dass man eine bestehende Brücke renoviert, ist bereits sehr nachhaltig. Außerdem haben alle verwendeten Materialien und Komponenten einen Materialpass. In Zusammenarbeit mit dem Betoninnovatieloket und dem Omgevingsdienst Haarlemmermeer wurde Geopolymerbeton für Teile der Brücke und ein Element des neuen Fußgängertunnels verwendet, der ebenfalls kontinuierlich überwacht wird. Die Ausführung der gesamten Brücke in Geopolymerbeton war noch nicht möglich. Darüber hinaus werden die technischen Räume durch ein Wärmeaustauschsystem in den Gründungspfählen klimatisiert, das - aufgrund der umliegenden Gebäude - erschütterungsfrei installiert wurde. In Kombination mit dem Feld der Solarpaneele ist die Brücke im Betrieb völlig energieneutral."

Zukunft

Für die Provinz Nordholland ist das Projekt Cruquius-Brücken Teil eines Prozesses, der nie aufhört. Olthof: "Zunehmende Nachhaltigkeit, Standardisierung, zirkuläres und wartungsarmes Bauen sind Entwicklungen, bei denen Sie als Bauherr die Führung übernehmen müssen, denken Sie an zementfreien Beton und nachhaltigen Asphalt. Wo man vor fünf Jahren noch über Geld für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft diskutieren musste, ist das heute teilweise Standard. IFD ist für uns die Zukunft, weil sie bei der großen V&R-Aufgabe langfristig Einsparungen bringen kann. Nicht nur bei beweglichen Brücken wie in Cruquius, sondern auch bei festen Viadukten und anderen Ingenieurbauwerken. Uns wird in den kommenden Jahren nicht langweilig werden." 

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