Plattform zu Beton und Stahl im Bauwesen
Von digitalen Rechnungen zur kettenorientierten Prozessoptimierung
Illustration der Funktionsweise von Peppol.

Von digitalen Rechnungen zur kettenorientierten Prozessoptimierung

Immer strengere Vorschriften, immer höherer Druck

Der Verwaltungsaufwand im Bau- und Stahlbauwesen nimmt zu. Die Behörden stellen immer strengere Anforderungen, die Margen stehen unter Druck und gleichzeitig wächst der Bedarf an einer besseren Kontrolle über Projekte und Prozesse. In diesem Zusammenhang ist Peppol kein Zukunftsthema mehr, sondern unmittelbare Realität. Seit 2024 sind belgische Unternehmen verpflichtet, ihre Rechnungen an Behörden (B2G) über das Peppol-Netzwerk zu versenden. Ab dem 1. Januar 2026 wird diese Verpflichtung auf alle geschäftlichen Rechnungen zwischen Unternehmen (B2B) ausgeweitet. Auch in den Niederlanden ist eine ähnliche Regelung mit einer Frist bis 2030 geplant.

Bei Peppol geht es jedoch um mehr als nur die Einhaltung von Vorschriften. Laut Jan van Hapert von Liemar bietet sich hier eine größere Chance. “Peppol ist kein IT-Projekt”, sagt er. “Es ist der erste Schritt zu einer Verwaltungsstruktur, die genauso vorhersehbar und zuverlässig sein muss wie Ihr Produktionsprozess.” Auch Maarten Van Goethem von Nymus sieht die gesetzliche Verpflichtung vor allem als Anlass, strukturell intelligenter zu arbeiten. “Das Schöne an Peppol ist, dass es Sie dazu zwingt, Prozesse neu zu kalibrieren. Unternehmen investieren oft in Software für die Produktion, aber nicht in ihre Verwaltung, obwohl dort enorme Gewinne zu erzielen sind: weniger Fehler, schnellere Durchlaufzeiten und Echtzeit-Einblick.”

Von digitalen Rechnungen zur kettenorientierten Prozessoptimierung 1
Jan van Hapert von Liemar.

Zugangspunkte

Die Idee hinter Peppol ist einfach: Unternehmen versenden und empfangen Rechnungen über ein sicheres Netzwerk anerkannter Zugangspunkte in einem einheitlichen Format (UBL). Der wahre Wert entsteht jedoch erst, wenn das System gut in die bestehenden Geschäftsprozesse integriert ist. “Unsere Kunden möchten wissen, ob es in ihrer spezifischen Situation funktioniert”, erklärt Van Hapert. “Mit Forderungsstatus, Genehmigungsabläufen, abweichender Mehrwertsteuer – all diese Ausnahmen lassen sich innerhalb von Peppol gut unterstützen, vorausgesetzt, man richtet es clever ein. Genau aus diesem Grund arbeiten wir mit Nymus zusammen.”

Van Goethem fügt hinzu, dass Standardlösungen in der Praxis oft unzureichend sind, insbesondere im Stahlbau. “Der Stahlbau ist kein Standardsektor”, sagt er. “Rechnungen sind oft umfangreich und mit mehreren Projekten oder Phasen verbunden. Generische Zugangspunkte lassen diese Nuancen außer Acht. Deshalb richten wir unsere Infrastruktur speziell für Partner wie Liemar ein und berücksichtigen dabei den gesamten Prozess: vom Aufbau der UBL bis zum korrekten Empfang und zur korrekten Verarbeitung.”

Von digitalen Rechnungen zur kettenorientierten Prozessoptimierung 2
Maarten Van Goethem von Nymus.

Zusammenarbeit als Grundlage

Diese Zusammenarbeit wurde bewusst aufgebaut. Liemar sorgt für die korrekte Datenlieferung aus dem ERP-System, während Nymus den Versand, die Validierung und die Verknüpfung mit der Buchhaltung und Verwaltung übernimmt. Van Hapert: “Unsere Philosophie ist, dass Ihre Verwaltung genauso rationalisiert sein muss wie Ihre Fabrik. Und das beginnt mit Zusammenarbeit. Keine einzelnen Tools, sondern Ketten, die miteinander kommunizieren.”

Diese Kette beginnt mit einer guten Implementierung, erklärt Van Hapert. “Aber es muss eine sein, die so logisch aufgebaut ist, dass man als Nutzer kaum darauf achten muss.” Seiner Meinung nach liegt die Stärke gerade darin, dass Peppol in Liemar vollständig in die bestehenden Prozesse integriert ist. “Man aktiviert es einmal und von diesem Moment an fügt sich alles automatisch zusammen. Umsatzsteuer-Codes werden im Hintergrund mit den richtigen Standards verknüpft, und Sie versenden Ihre Verkaufsrechnungen wie gewohnt – nur jetzt mit einem Klick über Peppol. Eingehende Rechnungen werden automatisch abgerufen und mit dem richtigen Lieferanten verknüpft, einschließlich aller Anhänge und Daten. Sie landen direkt an der richtigen Stelle in Ihrer Verwaltung, ohne zusätzlichen Aufwand oder manuelle Schritte.”

Die Vorteile werden erst dann wirklich spürbar, wenn sie sich in der Praxis auswirken. Laut Van Goethem ist genau das bei den Kunden der Fall. “Wir hören von Kunden, dass sich ihre Bearbeitungszeit drastisch verkürzt hat. Keine verlorenen Rechnungen mehr und keine Fehler beim Abtippen. Alles kommt garantiert an und ist sofort verfügbar. Das sorgt für Ruhe am Arbeitsplatz.” Van Hapert sieht diese Veränderung ebenfalls. “Genau diesen Unterschied versuchen wir sichtbar zu machen. Wir beseitigen die Komplexität, damit sich unsere Kunden auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.”

Alles automatisch an seinem Platz

Anhänge wie Bestellscheine oder Zertifikate können einfach mitgeschickt werden, und auch bei eingehenden Rechnungen werden Anhänge automatisch eingelesen. Dabei werden Daten wie Artikelzeilen, Kostenarten und Bestellinformationen automatisch ausgefüllt, sofern sie in der UBL vorhanden sind. Auch bei Fehlermeldungen bleibt der Prozess einfach: Eine Rechnung kann direkt aus Liemar oder über das Portal von Nymus erneut vorgelegt werden. Kunden behalten stets die Kontrolle über den Genehmigungsprozess; Ablehnen, Korrigieren und Gutschreiben werden vollständig unterstützt.

Mehr als nur Rechnungsstellung

Peppol ist zudem nur der Anfang. Im Jahr 2028 beginnt in Belgien der nächste Schritt: E-Reporting, also die automatische Umsatzsteuererklärung über dasselbe Netzwerk. Nymus ist aktiv an europäischen Pilotprojekten wie dem VIDA-Programm beteiligt und teilt Erkenntnisse aus diesen Projekten mit Partnern wie Liemar. “Wir wollen nicht erst einsteigen, wenn etwas verpflichtend wird, sondern wollen dem voraus sein”, sagt Van Goethem. “Denn wir glauben, dass Digitalisierung keine einzelnen Maßnahmen sind, sondern eine kontinuierliche Kettenentwicklung.” Peppol ist also kein Endpunkt, sondern eine Grundlage. Wer jetzt in eine gut ausgestattete, branchenorientierte Lösung investiert, schafft Übersicht, Sicherheit und Prozesssicherheit, mit weniger manueller Arbeit und mehr Kontrolle über die Zahlen.

Dieser Artikel basiert auf Erkenntnissen aus dem Webinar ‘Peppol in der Praxis’ sowie dem zweiten Webinar zur technischen Umsetzung, das von Liemar, Nymus und InfoSteel organisiert wurde.   

Haben Sie Fragen zu diesem Artikel, Projekt oder Produkt?

Nehmen Sie rechtmäßigen Kontakt auf mit Liemar Software BV.

Liemar Software BV 3 Kontakt zu opnemen

Möchten Sie etwas über diesen Artikel, das Projekt oder das Produkt wissen?

"*" kennzeichnet Pflichtfelder

Dieses Feld dient der Validierung und sollte unverändert bleiben.
Liemar Software BV 4 Telefoonnummer +31 (0)40 2484041 E-Mail-Adressen info@liemar.nl Website liemar.co.uk

Weitere Artikel

"*" kennzeichnet Pflichtfelder

Dieses Feld dient der Validierung und sollte unverändert bleiben.

Senden Sie uns eine Nachricht

Wir setzen Cookies ein. Auf diese Weise analysieren wir die Nutzung der Website und verbreiten das Nutzungskonzept.

Einzelheiten

Können wir Ihnen dabei helfen?

Bekijk alle resultaten