Wir kennen Basalt als das charakteristische sechseckige schwarze Gestein in Deichen oder Wellenbrechern. Er wird dort wegen seiner hohen Dichte und Festigkeit verwendet. Aufgrund dieser Eigenschaften kann man sich weitere Anwendungen vorstellen. Bewehrungsstäbe für Beton sind eine dieser vielversprechenden Anwendungen.
Die Bewehrung in Beton dient dazu, Zugspannungen aufzunehmen. Häufig wird Stahl verwendet. Stahl kann jedoch mit der Zeit korrodieren, wodurch er seine konstruktive Festigkeit verliert. Die Basaltfaserbewehrung ist unempfindlich gegen Korrosion. Dadurch kann sie in allen Umgebungen und unter allen Umständen eingesetzt werden. Vulkan Europe mit Sitz in Gouda ist ein europäischer Anbieter dieser Art von Bewehrung, sowohl in Form von Fasern als auch von Stäben. Nach Angaben des Unternehmens bietet das Produkt eine Reihe von Vorteilen, insbesondere in Bezug auf die Haltbarkeit des Materials.
Basalt ist ein nachhaltiges Baumaterial. Das Imperial College London untersuchte die Ökobilanz von Stahl- und Basaltfaserbewehrung. Es kam zu dem Schluss, dass die gesamten CO2-Emissionen von Stahlbewehrung um mehr als 170% höher sind als die von Basaltfaserbewehrung. Dies ist jedoch nur ein Teil der Geschichte. Bauprodukte werden in zunehmendem Maße recycelt, und auch die demontierbare Bauweise setzt sich immer mehr durch. Basalt ist erstarrte Lava und daher steinig. Er muss daher bei der Granulierung nicht getrennt werden. Da das Epoxidbindemittel in der Basaltfaserbewehrung nur wenige Prozent des Betonprodukts ausmacht, kann die Bewehrung zusammen mit diesem granuliert werden, um wieder als Grundlage für die Herstellung von neuem Beton zu dienen. Basaltfaserbewehrung ist somit zu 100 Prozent recycelbar.
Auf der Maasvlakte wird demnächst mit Basalt bewehrter Beton als Boden eingebaut, über den Elektrofahrzeuge völlig selbstständig und automatisch Waren über eine Baustelle transportieren. Das Bauunternehmen Dura Vermeer hat sich für diese neue Form der Bewehrung entschieden, weil Basalt nicht leitend ist und die für den vollautomatischen Transport erforderlichen Signale nicht stört. Neben Roboterböden eignet sich die nichtleitende Bewehrung auch für Böden in Labors oder Operationssälen. Derzeit läuft eine Studie der BAM in Zusammenarbeit mit ProRail über den Einsatz von Basaltfaserbewehrung zur Reduzierung oder Vermeidung von Kriechströmen im Eisenbahnnetz.
Als Alternative zu Portlandzement werden derzeit verschiedene Arten von Geopolymerbeton erforscht und getestet. Da das alkalische Milieu Basalt nicht angreift, wird nun auch die Basaltfaserbewehrung als Alternative zu Stahl in diesen neuen Betonsorten geprüft. Wie bereits erwähnt, korrodieren Basaltfasern nicht. Da kein Korrosionsschutz erforderlich ist, ermöglicht die Verwendung von Basaltfaserbewehrung eine schlankere Bauweise. Und schließlich ist diese Bewehrung viermal leichter als Stahl und damit Arbo-freundlicher zu verarbeiten, was auch die Arbeits- und Transportkosten senkt.
Basalt ist ein natürliches Material, das weltweit weit verbreitet ist und als Oberflächengestein leicht abgebaut werden kann. Basalt ist schnell erstarrte Lava, bei der die Schrumpfung die typische Säulenform verursacht. Wenn diese Erstarrung verlangsamt wird, können sehr dünne elastische Fasern gezogen werden, deren Zugfestigkeit doppelt so hoch ist wie die von Stahl (3.000 MPa). Indem man die Fasern durch ein Bad aus Epoxidharz führt, werden Bewehrungsstäbe hergestellt. Ein zusätzlicher Faserstrang wird um die Außenseite des Stabes gewickelt. Dadurch wird die Oberfläche vergrößert und die Adhäsion gefördert.
Die Umweltverträglichkeit von Gebäuden (MPG) ist bereits verbindlich vorgeschrieben und wird derzeit verschärft. Das MKI ist noch nicht verpflichtend, aber die Regierung befasst sich jetzt auch damit. Sie zwingt Bauunternehmer und Bauherren dazu, ihren Materialeinsatz genauer unter die Lupe zu nehmen. In dieser Übergangsphase zu einer nachhaltigen und kreislauforientierten Wirtschaft ist ein Produkt wie Basaltfaserbewehrung aufgrund seines günstigen Umweltprofils interessant. Der Rohstoff ist unerschöpflich und kann leicht abgebaut werden. Das Produkt Basaltfaser hat einen geringen CO2-Fußabdruck, ist leicht und stark, kann schlanker konstruiert werden, nutzt sich nicht ab und kann zu 100 Prozent recycelt werden. Folglich hat die Organisation Betonakkoord, die eine dauerhafte CO2-Reduzierung in der Betonindustrie und der Transportkette anstrebt, Vulkan Europe als einen der Vorreiter für einen nachhaltigeren Beton identifiziert. Kurzum, die Basaltfaserbewehrung ist ein ideales Produkt für eine nachhaltige Zukunft des Bauens.