SIM Staalbouw steht vor einer radikalen Umgestaltung. Im Mittelpunkt steht dabei ein einzigartiger neuer Profilaser, der nicht nur das Herzstück der Produktion wird, sondern auch den Anstoß für eine umfassende Modernisierung des Familienunternehmens aus Bergeijk gibt. Wir sprechen mit dem Initiator Harry Seijkens.
Ein starker Wind weht durch das einst so traditionelle Unternehmen SIM Staalbouw. Der Grund dafür? “Pure Notwendigkeit”, so Seijkens. Und er muss es wissen, denn vor sieben Jahren traf er in Belgien auf eine ähnliche Organisation. Nachdem er diese aufgebaut und damit seine Aufgabe erfüllt hatte, war er bereit für eine neue Herausforderung. “Nach einer kurzen Suche bin ich schnell bei SIM Staalbouw in Bergeijk gelandet. Auch hier fand ich ein starkes Team und die Bereitschaft zur Veränderung, was die Grundlage für eine radikale Zukunftsplanung bildet.”
SIM Staalbouw erwies sich als versteckter Schatz, allerdings mit einem erheblichen Instandhaltungsrückstau. “Die Website strahlte den Charme der 80er Jahre aus, es fehlte an Energie und die beiden Eigentümer, Brüder über 80, waren sich nicht immer einig. Es war einfach ein frischer Wind nötig.” Nach einem intensiven Gespräch verpflichtete sich Seijkens 2024 für fünf Jahre bei dem Unternehmen, mit der vollständigen Freiheit, es nach eigenem Ermessen zu modernisieren.

In den letzten fünfzehn Jahren wurde kaum investiert: weder in Maschinen, noch in Menschen oder Gebäude. “Der erste Schritt bestand daher darin, Engpässe und Verschwendung zu identifizieren”, erklärt Seijkens. “Die Lean-Philosophie wurde eingeführt, und schon bald stellte sich heraus, dass auch die Belegschaft eine Herausforderung darstellte. Das Durchschnittsalter war hoch: Innerhalb von fünf Jahren würde ein großer Teil der Vollzeitbeschäftigten in den Ruhestand gehen. Es musste also wirklich etwas geschehen.” Seijkens entwickelte zusammen mit dem Managementteam den Plan, eine umfassende Modernisierung durchzuführen und die Produktionskapazität zu verdoppeln. Ein entscheidender Faktor dabei war die Modernisierung des Maschinenparks. Vier renommierte Lieferanten wurden zu einer neuen automatisierten Säge-/Bohrstraße eingeladen. Nach Referenzbesuchen blieben zwei übrig. Aber dann passierte etwas Unerwartetes.
Als wäre es Schicksal gewesen, kam Jürgen Kroeze von Klaassen Advanced Technology, dem Bodor-Importeur aus Enschede, mit einem Vorschlag für einen einzigartigen Profilaser herein. Anfangs herrschte gesunde Skepsis, aber diese wich schnell. “Der Hersteller hat bereits Hunderte von Maschinen in Europa im Einsatz und Jürgen selbst verfügt über großes technisches Wissen. Er hat in der Vergangenheit eigene Maschinen gebaut und arbeitet eng mit dem Hersteller Bodor zusammen, um die neue Maschine zu optimieren”, sagt Seijkens. “Die Maschine, die wir schließlich bestellt haben, ist einzigartig in Europa. Der M5-Profilelaser verfügt über eine Ein- und Ausgabekapazität von bis zu 25 Metern, kann Profile bis zu 5.000 Kilogramm verarbeiten und schneidet mit einer 20-kW-Laserquelle Stahl bis zu einer Dicke von 4 Zentimetern. Damit werden alle möglichen Bearbeitungen in einem einzigen Prozess durchgeführt.”
“Die Auswirkungen, die diese Maschine auf unser Unternehmen haben wird, sind enorm”, erwartet Seijkens. “Der M5-Profilelaser bietet enorme Vorteile: minimale Verschwendung, weniger Verschleiß, kaum Restmaterial und vor allem viel mehr Effizienz. Damit steigt nicht nur die Leistung, sondern auch die Qualität.” Der Prozess wird effizienter und nachhaltiger, wodurch auch die Attraktivität des Unternehmens wächst. “Eine solche moderne Maschine ist ein Magnet für junge Talente. Die Bediener werden künftig sowohl intern als auch im eigenen Schulungszentrum von Klaassen Advanced Technology ausgebildet.”
Der neue M5-Profilelaser wird zum Aushängeschild von SIM Staalbouw. Der Monsterlaser, wie Seijkens den riesigen Koloss liebevoll nennt, erhält einen besonderen Platz in der neuen Werkshalle, die derzeit im Bau ist. Er wird zu einem echten Prunkstück, das den Beginn einer neuen Ära für das Familienunternehmen markiert.