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Michiel de Ruyter-Brücke: Eine konstruktive Herausforderung
Der zentrale Hamstring-Stil mit einer einzigen Zugstange stellt eine Herausforderung in der Ausführung und vor allem im Design dar.

Michiel de Ruyter-Brücke: konstruktiv herausfordernd

Die Michiel de Ruyter-Brücke ist alles andere als eine gewöhnliche Zugbrücke. Um bei der Ausschreibung gut vorbereitet zu sein, hat das Baukonsortium 2KA bereits in einem sehr frühen Stadium die Expertise des Ingenieurbüros Boorsma hinzugezogen. Gemeinsam mit dem Konsortium konnte der Spezialist für bewegliche Brücken die ausgeklügelten (baulichen) Ideen in ein realisierbares Ganzes umsetzen. Gemeinsam mit Anne Jan Breimer vom Ingenieursbureau Boorsma gehen wir auf drei technische Herausforderungen ein.

Das Ingenieurbüro Boorsma verfügt über umfangreiche Erfahrungen mit der Konstruktion beweglicher Brücken aller Formen und Größen. "Das reicht von kleinen Zugbrücken für Radfahrer und Fußgänger bis hin zu Projekten von enormer Größe, wie die Klappbrücken in Sluis Terneuzen", sagt Breimer. Die Michiel de Ruyter-Brücke ist ein besonderes Projekt für das Unternehmen. In mehrfacher Hinsicht. "Zum einen wird die Brücke nur einen Steinwurf von unserem Standort in Urk entfernt realisiert und zum anderen ist unser Aufgabenbereich bei dieser Brücke sehr umfangreich. Für Knipscheer Infrastructure lieferten wir das Engineering für den zivilen Unterbau und die Brems- und Führungsarbeiten, und für Knook Staal en Machinebouw lieferten wir das Engineering für den Stahlbau und die Bewegungsarbeiten."

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Insgesamt hat das Ingenieursbureau Boorsma fast 150 Zeichnungen für die Michiel de Ruyter-Brücke angefertigt, natürlich alle anhand eines 3D-Modells.

Machtspiel

Der Vorteil eines solchen Umfangs ist laut Breimer, dass alles im eigenen Haus geregelt werden kann. "Die Koordination der Schnittstellen ist dann relativ einfach. Unsere Aufgabe bestand vor allem darin, den Bildqualitätsplan so gut wie möglich innerhalb der vorgegebenen Rahmenbedingungen und der EMVI-Versprechen des Baukonsortiums umzusetzen. Das grabenlose Bauen auf dem Wasser war eine davon, eine bewusste Entscheidung, um die Beeinträchtigung der Schifffahrt zu minimieren. Eine solche Methodik war uns als Firma bereits durch ein ähnliches Konzept bei der Vechtbrücke bekannt." 

Das "fassdammlose Konzept" für die Michiel-de-Ruyter-Brücke basierte auf einer 115 Tonnen schweren Fertigteilunterkonstruktion für das Brückenuntergeschoss, die auf den Stahlrohrpfählen im Wasser positioniert wurde. Anschließend wurde ein Betonboden gegossen, der auf raffinierte Weise in die Fertigteilkonstruktion eingriff und eine wichtige Rolle bei der Übertragung des gesamten Zusammenspiels der Kräfte von Hammerpfosten und Zylindern auf die Stahlrohrpfähle spielte. "Folglich war an dieser Stelle eine Menge Bewehrung erforderlich", sagt er.

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Im Werk werden die Fallen mit Konstruktionsnähten versehen (Vorverformung), um die Lager in der Endsituation unter Druck zu setzen.

Bausiegel

Schon im Bildqualitätsplan war die Entscheidung für eine zentrale Schenkelform mit einem Zuganker gefallen. "Das bringt natürlich die nötigen Herausforderungen in der Ausführung und vor allem im Design mit sich", weiß Breimer. "Wir haben zum Beispiel berechnet, wie viel Bauweg (Vorverzerrung) Knook Staal en Machinebouw den beiden Fallen im Werk geben musste, um die Lager in der Endsituation mit Druck zu beaufschlagen, um eine feste Position zu gewährleisten und der Gefahr von Flattern entgegenzuwirken. Um sicherzustellen, dass die Vorverzerrung auch in den Fallen richtig berücksichtigt wurde, führte Knook Staal en Machinebouw zu diesem Zweck einen Test im großen Maßstab im Werk durch. Die Vorverzerrung wird in dem Moment beseitigt, in dem sich die Fallen nach oben bewegen."

Übrigens trägt auch das Übergewicht von etwa 6 Tonnen zu einem positiven Auftriebsdruck bei. "Dieses Übergewicht ist möglich, weil wir uns für einen hydraulischen Antrieb mit einem separaten Zylinder für jeden Sturz entschieden haben. Wenn die Brücke geschlossen ist, müssen die Zylinder nicht mit Druck beaufschlagt werden. Die Abmessungen der Zylinder sind auf die unterschiedlichen Oberflächen der beiden Fallen abgestimmt. Auf diese Weise ist der Druck im System mehr oder weniger gleich und ein einziges Hydraulikaggregat reicht aus."

Insgesamt erstellte das Ingenieurbüro Boorsma fast 150 Zeichnungen für die Michiel de Ruyter-Brücke, natürlich ausschließlich anhand eines 3D-Modells. "Schließlich fügten wir dem Modell auch den Bereich von ÆVO hinzu, der für die elektrischen Installationen verantwortlich ist. Das Ergebnis war ein integrales 3D-Modell, die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung, wie wir jetzt feststellen können. Eine tolle Referenz und buchstäblich ein Heimspiel für uns als Agentur."   

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