In einer Branche, die traditionell von Männern dominiert wird, ist es Zeit für einen neuen Sound. Im Jahr 2022 übernahm Kim van Dongen-Willemse das Unternehmen Thinking Steel in Gilze von ihrem Vater Ger Willemse. Plötzlich steht in einem Stahlunternehmen eine Frau an der Spitze, die sich durchsetzen muss. Ist Van Dongen die 'Eiserne Lady' der niederländischen Stahllandschaft? Kann sie das Vorbild werden, das junge Mädchen für den Beruf begeistert?
Van Dongen: "Es kam für viele überraschend, dass ich das Unternehmen meines Vaters übernommen habe. Ich habe nicht einmal in der Branche gearbeitet, aber ich fühlte den Ehrgeiz und die Verantwortung, das Familienunternehmen weiterzuführen. Infolgedessen musste ich zwar das Image der 'Tochter von' überwinden, aber ansonsten hatte ich nicht das Gefühl, mich als Frau beweisen zu müssen. Innerhalb und außerhalb des Unternehmens wurde mir sofort Vertrauen entgegengebracht, sofern ich mich traute, meinen eigenen Weg zu gehen. Um ganz ehrlich zu sein: Ich glaube nicht, dass ich irgendwelche hochgezogenen Augenbrauen gesehen habe. Ja, ich höre auch die gesellschaftlichen Diskussionen. Und natürlich sollten Männer und Frauen die gleichen Chancen haben. Aber ich sage trotzdem, dass Männer und Frauen sehr unterschiedlich sind. Ich glaube an die Kombination von männlicher Intelligenz und weiblicher Intuition. In Zusammenarbeit mit meinem Vorstandskollegen Bjorn van Ballegooy ergänzen wir uns strategisch. Für mich bedeutet Führung, Entscheidungen mit Geschäftssinn und Gefühl für die Menschen zu treffen.
Van Dongen: "Ob ich ein Vorbild bin, überlasse ich anderen. Sehen Sie, in der Stahlindustrie schafft man es nicht mit seinem Barbie-Verhalten. Man schafft es nur, wenn man selbst 100% ist. Gleichzeitig sollte ich aber auch keine sehr starre "Frau" sein wollen. Ja, vielleicht verhalte ich mich manchmal sogar ein wenig wie ein Mann, aber das tue ich, um die Dinge zu erledigen, im Interesse des Unternehmens und aller, die dort arbeiten. Man kann als Unternehmen nur erfolgreich sein, wenn sich jeder an seinem Platz fühlt."
Van Dongen: "Sagen wir ihnen auf jeden Fall, dass man Stahl mögen muss und es einem nichts ausmacht, sich schmutzig zu machen. Laden Sie zum Beispiel Schulklassen in Ihr Unternehmen ein. Im Grunde geht es darum, jungen Menschen - auch Mädchen! - eine positive Assoziation zu vermitteln, wenn sie Stahl kennen lernen. Lassen Sie außerdem Schüler durch Ihr Unternehmen laufen. Sie denken noch frei und sind oft herrlich unkompliziert. Sie sehen auch, dass Frauen natürlich gut darin sind, Männerarbeit zu machen. Und wir werden den Mädchen immer sagen, dass sie sich unter Männern nicht unwohl fühlen sollen, nur weil sie eine Frau sind. Eine 'Eiserne Lady' zu sein, bedeutet vor allem, eine Frau zu bleiben, die gerne in Stahl arbeitet. Ich kann Ihnen 100% garantieren, dass ich jeden Tag mit dieser Einstellung zur Arbeit fahre."