Nach dem Einsturz des Parkhauses in Eindhoven wurden verschiedene Bewehrungslösungen entwickelt. Die Sicherheit vieler Betonböden in den Niederlanden ist seitdem in Frage gestellt. Die Forschung über Lösungen zur Verstärkung solcher Böden befindet sich in der Endphase.
Als Lieferant von Bauwerkzeugen und -materialien war das in Berkel und Rodenrijs ansässige Unternehmen Hilti eng eingebunden. Untersuchungen von TNO und dem Ingenieurbüro Hageman ergaben, dass die Ursache in der fehlerhaften Verbindung zwischen den vorgefertigten breiten Platten der Zwiebelböden und dem Ortbeton lag. "Im September 2017 wurden wir gebeten, an einer Lösung für die Verstärkung bestehender Zwiebelböden mitzuarbeiten", sagt Marjan Vos-Pols, technischer Berater bei Hilti. "Jetzt sind wir an mehreren Verstärkungsprojekten im ganzen Land beteiligt. Diese umfassen nun alle ähnlichen Betonböden. Zusammen mit BAM Advies & Engineering, Ingenieursbureau Hageman, Van Rossum Raadgevende Ingenieurs und ABT bilden wir eine Arbeitsgruppe. Erste Tests haben gezeigt, dass die Oberseite der breiten Platten der gewölbten Böden zu glatt ist, um die Scherkräfte in der Zwischenebene aufzunehmen. Weitere offizielle Vorschriften zu diesem Thema werden bald veröffentlicht.
Mögliche Lösungen
Verstärkungen können durch die Befestigung von Leisten an der Unterseite des Bodens mit Hilti Dübeln hinzugefügt werden. Diese werden in die 70 mm breite Platte eingesetzt, ohne die Ankerbewehrung zu berühren.
Eine weitere Verstärkungslösung sind Durchgangsfugen, die direkt durch den Boden gehen. Die erste Lösung hat den Nachteil, dass viele Deckenelemente, d. h. große Flächen, entfernt werden müssen. Bei der zweiten Lösung müssen auch die vorhandenen Bodenbeläge entfernt werden. Da die meisten Gebäude, deren Böden verstärkt werden müssen, bereits genutzt werden, muss eine Lösung auch wirtschaftlich und praktisch sein. Schnell, einfach zu verarbeiten, staubfrei und lärmfrei.
Hilti-Anker
Eine noch effektivere Bewehrungslösung ist das Anbringen einer einzelnen Reihe von Hilti Dübeln auf beiden Seiten der Naht zwischen den Platten. Die Lage der Anker ist weniger formstabil als bei Streifen und es werden weniger Bohrlöcher benötigt. Die Dübel werden in den Ortbeton gebohrt. Auf diese Weise wird die Platte aufgerauht. Vos: "Mit unserem System wird auf beiden Seiten der Naht nur wenig Platz benötigt und die Oberfläche wird nicht beeinträchtigt. Schließlich wird sie unter dem Boden ausgeführt. Allerdings müssen einige Deckenteile entfernt werden. Dabei handelt es sich in der Regel um Systemteile, so dass dies leicht zu bewerkstelligen ist. Und sollte eine Bewehrung vorhanden sein, ist eine Positionsverschiebung mit unseren Dübeln viel einfacher als mit formstabilen Stahlbändern."
Text | Irene Teunissen Bild | Hilti
Gekennzeichnetes Bild: Es werden Hilti-Anker eingebaut.