Im Jahr 2025 feiert das in Maaseik ansässige Unternehmen Bjond sein 10-jähriges Bestehen. Ein Jahrzehnt, in dem sich die Technologie rasant entwickelt hat, in dem aber eine Überzeugung immer im Mittelpunkt stand: Instandhaltung ist nicht nur eine Frage des Messens, sondern des Verstehens. Und Verständnis beginnt bei Menschen mit Fachwissen, unterstützt durch Daten, nicht umgekehrt.
Bjond ist keine Standardmessagentur. Wo andere Daten sammeln, deckt sie Zusammenhänge zwischen Messungen, Kontext und strategischen Entscheidungen auf. Der Schlüssel dazu? Eine starke Kombination aus Materialkenntnis, Fachwissen über Korrosion und Degradation und ein pragmatischer Ansatz. Bjonds Projekte gehen nicht von Sensoren aus, sondern von den richtigen Fragen: Was muss wirklich überwacht werden? Wo liegt das Risiko? Und welche Auswirkungen haben schlecht getimte Eingriffe?
Bjond arbeitet mit Techniken wie der elektrochemischen Impedanzspektroskopie (EIS), die eine frühzeitige Erkennung von unsichtbarem Abbau von Beschichtungen und Betonstrukturen ermöglicht. Eine leistungsstarke Mischung aus Technologie, menschlicher Interpretation und Fachwissen, sozusagen.
In Zusammenarbeit mit BouwQ hat Bjond kürzlich umfangreiche Untersuchungen zur Erhaltung mehrerer hochrangiger Stahlkonstruktionen durchgeführt. Mit Hilfe der elektrochemischen Impedanz an den vorhandenen Stahl- und Aluminiumstrukturen wurde der Zustand des Beschichtungssystems ermittelt. Die Ergebnisse waren geradezu überraschend. Wo noch keine sichtbaren Schäden vorhanden waren, zeigten die EIS-Messungen, dass die Degradation bereits eingesetzt hatte. Durch die Kombination von Schichtdickenmessungen, Farbanalysen und Klimazonierung konnte die Restlebensdauer des Beschichtungssystems pro Standort ermittelt werden. Dieser ganzheitliche Ansatz verhindert unnötige Wartungsarbeiten, spart Kosten und verlängert die Lebensdauer des Bauwerks. Und was ebenso wichtig ist: Die gewonnenen Erkenntnisse tragen zur Entwicklung von breit anwendbaren Protokollen für die Industrie bei.
In verschiedenen Sportstadien ist die Stahldachkonstruktion oft ein entscheidender Teil der Tragkonstruktion. Ihre Höhe und Positionierung erschweren die Inspektion und machen die Wartung teuer. In Zusammenarbeit mit BouwQ und verschiedenen standardisierten Parteien hat Bjond bereits zahlreiche EIS-Messungen an solchen Strukturen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich bestimmte Teile (unsichtbar) stärker abnutzen als andere. Auf dieser Grundlage kann für jedes Stadion eine gezielte, effiziente und umfassende Instandhaltungsstrategie entwickelt werden. Bjond untersucht derzeit, ob es sinnvoll und machbar ist, bei solchen Projekten eine permanente Überwachung einzusetzen.
Eine solche kontinuierliche Überwachung bietet enorme Vorteile. Bei Bedarf kann der Zustand der Beschichtung täglich gemessen und über 4/5G zur Analyse gesendet werden. So entsteht ein kontinuierliches Bild der Verschlechterung, abhängig von Ort, Klima und Zeit. Die Wartung kann nun genau auf den tatsächlichen Bedarf abgestimmt werden, was in Sportstadien, die oft nur einige Monate im Jahr für Interventionen zur Verfügung stehen, von entscheidender Bedeutung ist.
Bjond hilft ihren Kunden, die richtigen Entscheidungen zu treffen, indem sie Technologie in die richtige Strategie umsetzt, die auf konkreten, fundierten Szenarien beruht. Vom Materialverhalten bis zur Klimaanalyse setzt sie ihr Fachwissen dort ein, wo es wirklich zählt. Durch standardisierte, aber flexible Arbeitsmethoden macht sie komplexe Projekte überschaubar. Dabei steht die Zusammenarbeit mit fortschrittlichen Partnern wie BouwQ, 4Infra, BAM, Heijmans und Infrabel im Mittelpunkt. Durch die Kombination von materialtechnischem Fachwissen mit dem Ingenieur- und Projektwissen anderer wird eine 360-Grad-Sicht auf die Aufgabe geschaffen. Nicht nur messen, sondern interpretieren. Nicht nur signalisieren, sondern beraten. Sozusagen ein Brückenschlag zwischen Technik, Management und Ausführung.
Ob Stahl oder Beton, Brücke oder Stadion, Museum oder Tunnel: Die perfekte Instandhaltung gibt es nicht. Was es gibt, ist eine intelligente Instandhaltung, die Risiken, Kosten und Verfügbarkeit in Einklang bringt. Sie basiert auf Erkenntnissen, die nicht aus einer Tabellenkalkulation stammen, sondern aus intelligenten Messungen und scharfen Analysen. Nach zehn Jahren Pionierarbeit ist Bjond bereit, sich weiterzuentwickeln und auf zugänglichen Protokollen, der Automatisierung von Auslegungen und der Schulung von Fachleuten aufzubauen. Ihr wichtigstes Anliegen ist jedoch nach wie vor der Einsatz von Technologie als Werkzeug und nicht als Ersatz für den Menschen.