Mit 29 Metern Länge verfügt Nimwegen seit kurzem über die längste 3D-Beton-Fahrradbrücke der Welt. Das Projekt ist einzigartig, weil die Fahrradbrücke dank der Forschung an der Technischen Universität Eindhoven und der Weiterentwicklung der 3D-Betondrucktechnologie in völliger Formfreiheit entworfen wurde. Das neue Erscheinungsbild im Dukenburger Park De Geologenstrook zeichnet sich durch runde und schräge Formen aus.
Die Brücke wurde Schicht für Schicht in der Betondruckerei von Saint Gobain Weber Beamix und von der Baugruppe realisiert BAM. Sie ist nicht nur die längste, sondern auch die größte Betonbrücke der Welt, bei der der Architekt alle Freiheiten hatte. Michiel van der Kley konnte frei gestalten und war nicht durch das Material oder traditionelle Verfahren, wie z. B. Betonschalungen, eingeschränkt.
Da die Spannweite nicht überall konstant ist und daher das wechselnde Gewicht der Konstruktion berücksichtigt werden musste, wurde während des Druckprozesses beschlossen, die Brücke in druckbare Teile zu unterteilen. Über ein parametrisches Modell - d. h. auf der Grundlage von Daten - wurde der endgültige Entwurf erstellt.
Gedruckte Brücken können im Grunde viel schneller gebaut werden als normale Brücken und bieten mehr Flexibilität und mehr Raum für individuelle Entwürfe. Außerdem sind sie nachhaltiger, da weniger Beton benötigt wird. Das Ziel der Partner dieses innovativen Projekts ist es, mit Hilfe des 3D-Betondrucks eine nachhaltige Bauweise zu erreichen, die unter anderem für die Herstellung von Brücken und Häusern verwendet werden kann.
Das ist auch der Grund, warum Rijkswaterstaat zusammen mit dem Designer Van der Kley die Initiative für dieses Projekt ergriffen hat. Sie schenkten diese besondere Brücke als bleibende Erinnerung an die Gemeinde Nimwegen zu Ehren ihrer Wahl zur Grünen Hauptstadt Europas 2018.
Für das richtige Wissen und die richtige Expertise ist die Hilfe der TU Eindhoven und insbesondere der Theo Salet angeworben, ein Experte für 3D-gedruckte Gebäude. Beratungs- und Ingenieurbüro Witteveen+Bos übersetzte den Entwurf der Brücke in druckbare Strukturkomponenten. Das parametrische Modell der Brücke wurde erstellt von Summum Engineering ausgearbeitet.
Theo Salet, Professor für Betonkonstruktionen, TU Eindhoven: "Der Betondruck hat ein enormes Wachstumspotenzial. Wir verbrauchen weniger Rohstoffe und können die Baugeschwindigkeit drastisch erhöhen. In Zukunft wollen wir den Beton selbst nachhaltiger machen und ihn auch wiederverwenden. In der Kette gibt es noch viel mehr zu gewinnen. Ich bin auch stolz darauf, dass das entwickelte Wissen so schnell seinen Weg in die Industrie gefunden hat."
Stadtrat Bert Velthuis, Gemeinde Nijmegen: "Wir als Nijmegen fühlen uns sehr geehrt, diese innovative 3D-gedruckte Brücke zu erhalten. Wir sind eine Brückenstadt, und diese besondere, innovative Brücke ist eine wunderbare Ergänzung. Die Brücke führt zu einer Verbindung: In der Entwurfs- und Bauphase hat sie die verschiedenen Partner verbunden, und von nun an verbindet die Brücke unsere Einwohner.
Bas Huysmans, CEO von Saint Gobain Weber Benelux: "Diese 3D-Produktionstechnik führt zu Materialeinsparungen von bis zu 50 Prozent, da der Drucker nur dort Beton aufträgt, wo er für die strukturelle Festigkeit benötigt wird. Die 3D-Technologie ist ausgereift und entwickelt sich damit zu einer ernsthaften Option für den schnelleren, nachhaltigeren und kostengünstigeren Bau von u. a. Fahrrad- und Fußgängerbrücken".
Michiel van der Kley, Designer: "Ich hielt es für besonders wichtig, zu zeigen, wo wir mit der 3D-Drucktechnologie stehen. Das Design wurde von einer Form inspiriert, die in der Natur entsteht, weil sie eine bestimmte Kraft möglichst effizient aufnehmen muss, und nun in einen digitalen Prozess übersetzt. Mit dieser Form haben wir den 3D-Druck von konkreten Objekten wieder interessanter gemacht. "