Im Rahmen der Energiewende ist Belgien das erste Land der Welt, das eine künstliche Energieinsel im Meer errichtet. Die Prinzessin-Elisabeth-Insel wird erneuerbare Energie aus Offshore-Windparks an das Hochspannungsnetz an Land übertragen und gleichzeitig als internationaler Energieknotenpunkt mit Verbindungen zum Vereinigten Königreich und zu Dänemark fungieren. Der Initiator Elia hat das Projekt ins Leben gerufen, während das belgische Konsortium TM EDISON - eine Zusammenarbeit zwischen Jan De Nul und DEME - für die Planung und Realisierung verantwortlich ist.
Die Insel wird 45 Kilometer vor der belgischen Küste liegen, inmitten einer der meistbefahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt. Mit einer Fläche von sechs Hektar und einer künftigen Kapazität von 3,5 GW stellt sie einen Meilenstein in der europäischen Offshore-Energieversorgung dar. Der Bau begann Anfang 2024 und wird etwa zweieinhalb Jahre dauern. Das Fundament besteht aus 23 Betonsenkkästen, die wie ein Schutzring um die Insel gelegt werden. Auf diese Senkkästen werden massive Wellenschutzwände gegossen, die das Bauwerk vor den Auswirkungen von Wind, Wellen und Strömungen schützen sollen.
Für die Schalung dieser gewellten Schutzwände wandte sich TM EDISON an Construx. Das gesamte Schalungspaket wurde als maßgeschneiderte Lösung entwickelt und produziert, die auf die spezifische Geometrie der Wände und die komplexen logistischen und sicherheitstechnischen Anforderungen einer Offshore-Werft zugeschnitten ist.
Construx lieferte vier komplette verstellbare Innenschalungssysteme für Wände und Strebepfeiler. Diese Schalungen sind auf beiden Seiten mit integrierten Laufbühnen ausgestattet, so dass das ausführende Personal sicher und reibungslos in der Höhe arbeiten kann. Für den Außenbereich sind drei verschließbare Schalungen vorgesehen, die ebenfalls mit Laufbühnen und zusätzlichen Sicherheitsnetzen ausgestattet sind. Alle Verkleidungen sind aus rostfreiem Stahl gefertigt, um eine maximale Haltbarkeit im aggressiven Seeklima zu gewährleisten. Die Schalungen sind für eine Betonierlänge von 15,36 Metern und eine maximale Wandhöhe von 9,55 Metern ausgelegt.
Um flexibel auf variable Wandhöhen reagieren zu können, wurde das System in horizontale Segmente von 4,8 m, 2 m, 1 m und ein Aufsatzstück von 1,75 m für die konvexe Nase des Deiches unterteilt. Dieser modulare Aufbau ermöglicht eine effiziente und wiederholbare Ausführung der verschiedenen Betonierphasen. Ein innovatives System zur Positionierung der Mittelstifte - mit einem Verstellbereich von etwa 40 mm - hilft, Konflikte mit der Bewehrung während des Schalens zu vermeiden. Darüber hinaus lieferte Construx die Stirnbretter und die Deckenschalung, so dass das Bauunternehmen über ein vollständig integriertes Schalungskonzept verfügte.
Die Zusammenarbeit zwischen Construx und TM EDISON war von Anfang an offen und lösungsorientiert. Die Konstruktionsteams arbeiteten eng zusammen, um die technischen Anforderungen in praktische, robuste und sichere Schalungselemente umzusetzen. Dank der gründlichen Vorbereitung und der vorbereitenden Testaufbauten, die größtenteils im Hafen von Vlissingen (an Land) stattfanden, konnte die Ausführung auf See reibungslos beginnen.
Mit diesem einzigartigen Projekt unterstreicht Construx seine Kompetenz in der Entwicklung komplexer, maßgeschneiderter Schalungen für Marine- und Offshore-Anwendungen und trägt zur Verwirklichung einer europäischen Energiezukunft auf See bei.
Nehmen Sie rechtmäßigen Kontakt auf mit KONSTRUKT.