Silos werden zu Wohnzimmern für die Nachbarschaft

Multifunktionales Ensemble am Zeeburgereiland

"Das wird ein hochkarätiges Projekt", prophezeit Bas Kok. Als Projektleiter von Vink Bouw, einem nachhaltigen und fortschrittlichen Bauunternehmen aus Nieuwkoop, darf er die Umgestaltung der Silos am Zeeburgereiland bis zur Fertigstellung begleiten. "Es handelt sich um drei sehr charakteristische Bauwerke, die von der ehemaligen Kläranlage übrig geblieben sind". Das war auch der Grund dafür, von der alten Bezeichnung 'Drei Könige' abzurücken. "Wenn man 'Silos' sagt, weiß jeder in der weiteren Umgebung, wovon man spricht. Deshalb nennen wir das Projekt einfach 'Silos'." 

Nach der Umgestaltung wird zwischen den Schulen, der Sporthalle und den Wohngebäuden ein multifunktionales Ensemble von über 11.000 m2 stehen. Es wird ein Kino mit fünf Sälen, einen Fitnessraum, gastronomische Einrichtungen und Büroräume in den markanten Fassaden beherbergen. "Mit ein bisschen gutem Willen wird es zum Wohnzimmer des Zeeburgereilandes, in dem immer etwas los ist", sagt Kok. "Von der öffentlichen Dachterrasse, die die drei Silos miteinander verbindet, wird man bald einen tollen Blick auf die Stadt und das Markermeer haben."

Tender

Der Vorbereitungsprozess für diese Umgestaltung begann bereits 2017, als der Entwickler Vink Bouw zusammen mit Grayfield die Ausschreibung der Stadt Amsterdam mit einem Entwurf von Elephant Architects gewann. Kok: "Ursprünglich hatten sich der Kinobetreiber Rialto, eine Hotelkette, eine Brauerei und Gastronomiebetriebe begeistert an dem Plan beteiligt, bis Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Viele Parteien zogen sich zurück, mit Ausnahme von Rialto. Schließlich schlossen sich die Bauherren mit dem Fitnessstudio Silo Sports Club und der Ramzy Group zusammen, um das Gelände mit Gastronomie zu füllen. Rialto ist nun Eigentümer des westlichsten Silos. 3KPropCo, zu dessen Beteiligungen auch Vink Bouw und House of Jim gehören, ist weiterhin Eigentümer der anderen Silos und der drei Erhöhungen.

Luftbrücke

In der aktuellen Bauphase ist Buiting Staalbouw vor allem mit dem Bau der Stahlkonstruktionen beschäftigt. "Wir sind gerade dabei, einige der neuen Fassadenöffnungen in den Silowänden fertigzustellen", sagt Kok. "Sobald die Fachwerkkonstruktion von Buiting steht, können die 36 sanierten Dachrandelemente aus Fertigteilen wieder eingesetzt werden. Nachdem diese am westlichen und mittleren Silo angebracht sind, kann die erste Luftbrücke wieder eingesetzt werden. Dies muss geschehen, bevor Buiting den Belag auf die Fachwerkkonstruktion setzt, da diese exzentrisch auf dem Silo sitzt und die Luftbrücke dann nicht mehr gesetzt werden kann. Wir wiederholen diesen Vorgang für die andere Luftbrücke. Auch bei der ursprünglichen, freistehenden Betontreppe wird die sauber gestrahlte und verzinkte Stahltreppe wieder an Ort und Stelle montiert." 

Kinos

Die eigentliche Arbeit für Vink Bouw wird noch ein wenig warten müssen. "Der rote Faden in unserer Planung ist der Moment, in dem Silo und Aufbau wind- und wasserdicht sind", sagt Kok. "Dann können wir mit den Ausbauarbeiten beginnen, die größtenteils aus Box-in-Box-Konstruktionen aus Metallständerwänden und -decken bestehen. Vor allem beim Kino geht es um große Mengen. Die Säle werden mit doppelten Metallständerwänden und einem ganzen Paket von Schallschutzmaßnahmen gebaut. Die runde Form des Silos sieht man in den Kinosälen nicht mehr, aber im Haupttreppenhaus ist sie noch zu erkennen."

Fassadenkassetten

Auf jedem Silo wird eine markante Bürostruktur auf einer schlanken Halskonstruktion stehen. "Die Fassade besteht aus schmalen Fensterbändern und horizontalen Aluminium-Verbundkassetten (LeeBond; Anm. d. Red.), die mit Haken an der Fassade aufgehängt sind. Die Kassetten sind tief genug, um eine Sonnenschutzfunktion zu haben und die Kühllast an heißen Tagen zu reduzieren. Im Winter kommt die tiefstehende Sonne noch gut herein. Die champagnerfarbenen Kassetten bilden einen Vollkreis, bestehend aus 24 Segmenten. Eine matte Beschichtung verhindert störende Reflexionen für die Umgebung. Die an den Dachpark angrenzende Hallenkonstruktion wird die gleiche Fassadenverkleidung erhalten, allerdings mit weniger Öffnungen für Fenster und Türen." Im Herbst 2026 erwartet Kok die endgültige Fertigstellung des Projekts.