Sicherheit ist in der Bauindustrie seit 2011 ein Thema. Die ersten Initiativen, sich ernsthaft mit dem Thema zu befassen, entstanden in der Eisenbahnindustrie. Hier entwickelte Dieter van Delft, externer Qualitätsberater bei ProRail, die Safety Culture Ladder. "Ich habe erkannt, dass sich die Sicherheit in Unternehmen nur verbessern kann, wenn das Thema Teil der Unternehmenskultur wird und von allen getragen wird. Da ProRail der Sicherheit einen hohen Stellenwert einräumt und es im Bahnsektor Verbesserungspotenzial gab, begann ich, daran zu arbeiten. So wurde die Safety Culture Ladder geboren."
Sie wurde zu einer Leiter mit fünf Entwicklungsstufen, beginnend mit Stufe 1 ("pathologisch") und aufsteigend bis Stufe 5 ("progressiv"). Jede Stufe wurde dann mit Kriterien versehen, die von den Nutzern formuliert wurden. "Dabei hat mir das Programm 'Hearts and Minds' sehr geholfen", sagt Van Delft. "Es lädt die Menschen ein, in den Spiegel zu schauen und eigene Ideen zur Verbesserung der Sicherheit einzubringen. Wir haben dieses Instrument zur Selbsteinschätzung in ein objektiv messbares Beschaffungsinstrument übersetzt. Nachdem alle Schritte mit objektiven Kriterien eingefärbt waren, testeten wir die Leiter im Eisenbahn- und Petrochemiesektor. Seit Ende 2013 wird die SCL von allen anerkannten Partnern im Bahnsektor genutzt. Später haben wir die Kriterien allgemeiner formuliert, und die SCL wurde allgemein anwendbar."
Das bedeutet nicht, dass die SCL überall mit Begeisterung aufgenommen wurde. Anfänglich wurde es als "nur" ein weiteres Maßnahmenpaket angesehen, das die Menschen zu erfüllen haben. Van Delft sieht jedoch, dass sich diese Einstellung ändert. "Wenn die Teams erst einmal damit arbeiten, fällt der Groschen immer und jeder fängt an, die Sicherheit anders zu betrachten. Dann sprechen wir über intrinsische Motivation, und alles, was bleibt, ist der Schritt zur Kette. In diesem Fall ziehen sie auch ihre Zulieferer und Subunternehmer in ihre Begeisterung mit ein. Das ist besser für die Sicherheit aller auf der Baustelle und im Umfeld der Baustelle.
Eindeutige Zahlen über die Ergebnisse des SCL liegen noch nicht vor. Eine interne Vergleichsstudie zeigt jedoch, dass sich der SCL positiv auf das Sicherheitsempfinden auswirkt. Es wurde eine Bewegung in Gang gesetzt. Van Delft ist daher mehr als optimistisch. "Die Verdichtung nimmt im Moment stark zu. Öffentliche Auftraggeber wie RWS, Rijksvastgoed, TenneT und die großen Baukonzerne haben sich für die SCL entschieden. Und wo an der Sicherheit gebastelt wird, wird auch an der Qualität im Allgemeinen gebastelt."