Im Jahr 2022 wird das Gesetz zur Sicherung der Bauqualität in Kraft treten. Das Wkb soll die Qualität von Bauprojekten verbessern und die Rechtsposition der Verbraucher stärken. Derzeit wird die Qualität von Bauplänen noch auf der Grundlage des Projektplans geprüft. Entspricht dieser Plan den Qualitätsanforderungen der Bauverordnung und den Anforderungen der Raumplanung, wird die Baugenehmigung erteilt.
Nach dem Wkb müssen die Parteien jedoch nachweisen, dass die ausgeführten Bauarbeiten den Vorschriften entsprechen. Eine große Veränderung für die zuständige Behörde, die Bauunternehmer und die Verbraucher/Auftraggeber.
Mit der Einführung des Wkb und des Omgevingswet werden auch die Haftung und die Beweislast des Bauherrn im Zivilgesetzbuch angepasst. Wenn Bauwerke Mängel aufweisen, haftet der Bauherr dafür, auch nach Fertigstellung. Der Bauherr hat hier die Beweislast. Er muss beweisen können, dass er gute Arbeit geleistet hat und nicht für den Schaden haftet. Der Bauherr, und mit ihm seine Subunternehmer und Lieferanten, müssen diese Beweislast also gut bewältigen. KOMO-Zertifikate und KiK (KOMO-Instrument zur Qualitätssicherung) helfen dabei.
Darüber hinaus wird die Überwachung der Planung und Ausführung von Bauwerken privatisiert. Für viele Bauwerke wird ab dem 1. Juli 2022 die Überwachung der Planung und Ausführung nach dem Baugesetzbuch von qualifizierten Qualitätssicherungsunternehmen durchgeführt. Der Qualitätssicherungsbeauftragte ist für einen Risikobewertungs- und -sicherungsplan verantwortlich, der festlegt, wie die risikoorientierte Überwachung der Ausführung des Bauwerks durchgeführt wird. Im Falle einer positiven Bewertung stellt der Qualitätssicherungsbeauftragte eine Erklärung aus, dass ein berechtigtes Vertrauen in die Konformität des Bauwerks besteht. "KOMO-Zertifikate erleichtern diese Arbeit", sagt Ton Jans, Direktor von KOMO. "Der Bauherr, der mit zertifizierten Produkten, Verfahren und Dienstleistungen arbeitet, muss deren Qualität nicht mehr nachweisen. Er hat seine Beweislast in Ordnung gebracht."
KOMO (Keuring en Onderzoek Materialen Openbare werken) scheint die naheliegende Partei zu sein, die sich mit der neuen Methode der Qualitätssicherung im Bauwesen befasst. Die 1962 unter der Schirmherrschaft von VNG und den Direktoren für öffentliche Arbeiten gegründete Stiftung hat seither über 400 BRL und 6.200 Qualitätserklärungen ausgestellt. Jedes Jahr wendet die Stiftung etwa 75.000 Manntage auf, um die Qualität von Produkten und Prozessen durch Audits, Inspektionen und Tests zu ermitteln. Jans: "Die Bewertung der Qualität liegt in unserer DNA. Wenn ein Produkt oder ein Verfahren KOMO-zertifiziert ist, ist seine Qualität fachkundig, unabhängig und nachweislich belegt."
"KOMO hat bereits eine unglaubliche Anzahl von Verfahren und Produkten zertifiziert", sagt Erik-Jan de Bont, Betriebsleiter von KOMO. "Bauunternehmen und Qualitätssicherungsunternehmen können davon stark profitieren. Bei KOMO-zertifizierten Produkten, Bauteilen, Anlagen und Verfahren hat ein unabhängiger Dritter die Qualität bereits festgestellt. In diesem Fall muss nur noch die Qualität der Anschlüsse überprüft werden. Das macht die Qualitätssicherung wesentlich effizienter."
De Bont stellt fest, dass sich kleinere Bauunternehmen langsamer auf die Wkb vorbereiten, obwohl gerade sie bisher wenig mit der Zertifizierung zu tun hatten. Dennoch werden sie bald von den Hauptauftragnehmern aufgefordert werden, den Haftungsanteil für ihre Arbeit zu übernehmen und ihren Beitrag zur Dossiererstellung zu leisten. "Im Internet finden diese Unternehmen, wie sie eine KOMO-Zertifizierung veranlassen können", sagt De Bont. "KOMO und KiK können auch dabei helfen."
Im Rahmen von KiK wurde ein Tool entwickelt, das sich an alle richtet, die mit Qualitätssicherung zu tun haben, also auch an Bauunternehmen. Das KiK-Tool ist eine Softwareanwendung, die potenzielle Risiken während des Bauprozesses, ihr Ausmaß und die entsprechenden Kontrollmaßnahmen strukturiert und dokumentiert.
Das Tool macht auch sichtbar, was der Bauherr tun kann, um Risiken zu managen und die Beweislast zu gestalten. Das Tool verfügt über einen direkten Link zu allen Bewertungsrichtlinien und Zertifikaten für Produkte und Prozesse, so dass die Erstellung von Dateien - sprich "Beweislast" - effizient abgeschlossen werden kann.
"Sobald das Wkb gilt, müssen die Hauptauftragnehmer die gesamte Baukette dokumentieren. Man kann das mit einem Staffellauf vergleichen, bei dem jeder die Beweislast für seinen Teil trägt", prognostiziert De Bont. "Auch bei Wohnkonzepten kann KOMO den Köcher unabhängig bewerten und auf die Anforderungen der Bauverordnung übertragen. Das schafft Vertrauen." KOMO strebt an, die Übersetzung für KOMO-Zertifikate in elektronischer Form zur Verfügung zu stellen (was vom Markt gewünscht wird).
Die Bauunternehmen dringen zunehmend in die Standardisierung und Industrialisierung ein. Mit Wohnkonzepten bieten sie Gesamtlösungen für den Wohnungsbau an. Die Nachfrage nach Wohnkonzepten ist sehr aktuell, unter anderem wegen des großen Wohnungsmangels und der Suche der Bauherren (insbesondere der Wohnungsbaugesellschaften) nach bezahlbarem Wohnraum.
Die Einführung des Wkb und die geänderte Beweislast für den Bauherrn stellt den Bauherrn von Wohnkonzepten vor eine neue Herausforderung. Wie weist er nach, dass sein Konzept den Anforderungen der Wkb und des Bürgerlichen Gesetzbuches entspricht (Nachweispflicht)? Und wie hält er die Kosten für die Qualitätssicherungsstelle bezahlbar? Bauunternehmen, die sich auf Wohnkonzepte spezialisiert haben, können sich für eine Zertifizierung ihres Konzeptes entscheiden. Damit weisen sie objektiv geprüfte und zugelassene Qualität nach und halten gleichzeitig ihre Nachweis- und Qualitätssicherungskosten im Griff.
Die Entwicklung der Softwareanwendung KiK tool steht nicht still. Es wird daran gearbeitet, Vorlagen für einen Gebäudetyp zu erstellen. Diese Vorlagen sind reproduzierbar und können für jedes nachfolgende Bauprojekt ergänzt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Phase von der Planung/Bewertung über die Risikobewertung bis hin zum Sicherungsplan einfacher und kürzer wird.
Eine Vorlage, mit der man Zertifikate verknüpfen kann, hat einen weiteren Vorteil: Ist das Wohnkonzept zertifiziert, z.B. mit der KOMO BRL 0904 oder 0905, erkennt das Tool dies als Managementmaßnahme an und die Intensität der Überwachung durch die Qualitätssicherungsstelle kann reduziert werden, was zu einer Kostenreduzierung führt. Außerdem erfüllen die Zertifikate die Nachweispflicht des Bauherrn.