Mit dem kommenden Gebäudequalitätssicherungsgesetz (Wkb) gewinnen Risikomanagementmaßnahmen wie Qualitätsprogramme an Bedeutung. Denn das Wkb fordert eine nachgewiesene Qualität von Gebäuden in Bezug auf die Bauvorschriften (Bauordnung und Bau-Umwelt-Verordnung/Bbl). Das KOMO-Zertifikat bietet Unterstützung für alle Beteiligten: Zertifikatsinhaber, Bauherr, Bauunternehmer und Qualitätssicherungsstelle.
Mit der Einführung des Wkb im Jahr 2023 (beginnend mit Gebäuden der Folgeklasse 1) werden Bauherren verpflichtet, bei genehmigungspflichtigen Bauvorhaben eine Qualitätssicherungsstelle zu beauftragen. Diese wird sicherstellen, dass das Gebäude den technischen Regeln entspricht und in einer Erklärung festhalten, dass das Gebäude die Anforderungen des Wkb erfüllt. Für jedes Bauteil, dessen Qualität dann bereits nachgewiesen ist, wächst das Vertrauen und sinkt das Risikoprofil. Das spart dem Qualitätssicherungsbeauftragten wertvolle Zeit für Inspektion und Kontrolle, und die Kosten sinken. Mit KOMO-Zertifikaten können Bauherren auch ihre Beweislast für Qualität steuern.
Die wichtigste Änderung im Bürgerlichen Gesetzbuch und der Einführung des Wkb ist die Umkehr der Beweislast. Künftig haftet der Bauunternehmer für Mängel, die bei der Fertigstellung nicht entdeckt wurden, auch wenn der Bauherr sie hätte entdecken können. Dafür muss er dem Bauherrn eine Verbraucherakte aushändigen, die beweist, dass er die geforderte Qualität geliefert hat. "KOMO-Zertifikate können ihm dabei sehr helfen", sagt Erik-Jan de Bont von KOMO. "Zertifikate sind heute nicht nur für Zertifikatsinhaber, sondern auch für Qualitätssicherungsunternehmen und Bauherren von Interesse. Für den Bauherrn, der das Qualitätssicherungsunternehmen bezahlt, wird Qualität durch Zertifikate nachweisbar. Je besser die Qualität im Voraus nachweisbar ist, desto geringer sind die Kosten für die Qualitätssicherung."
Das KOMO-Instrument zur Qualitätssicherung (KiK) ermöglicht diese zuverlässige Sicherung für den gesamten Bausektor. Die Sicherung umfasst eine detaillierte Dokumentation, die die Beweislast festlegt, und eine Risikoanalyse mit Kontrollmaßnahmen zur Risikominderung. Damit erhält der Bauherr ein solides Dossier in Bezug auf seine Haftung. Darüber hinaus erstellt das KiK-Tool die vorgeschriebenen Unterlagen für die zuständigen Behörden und die Verbraucher. Ein besonderes Merkmal des Tools ist die Möglichkeit der Interaktion mit dem Datenmanagementsystem des Bauherrn. "Viele Baufehler entstehen durch den falschen Einsatz von Materialien und Bauprodukten", erklärt De Bont. "KOMO verknüpft die Eignung eines Bauprodukts für eine bestimmte Anwendung mit strengen Anwendungsbedingungen und bewertet, ob der Verarbeiter diese eingehalten hat. Dadurch werden auch Risiken reduziert."
Das Gesetz schreibt vor, dass der Qualitätssicherungsbeauftragte eine Erklärung abgeben muss, dass ein berechtigtes Vertrauen besteht, dass das fertige Bauwerk die Anforderungen erfüllt. "Im Grunde bedeutet dies, dass die Qualität der verwendeten Produkte, deren Zusammenbau und das Endergebnis, also das Bauwerk, betrachtet werden", erläutert De Bont. Mit den KOMO-Qualitätserklärungen/-zertifikaten kann dieser gesamte Prozess abgedeckt werden: