Wenn die Bautätigkeit in den Niederlanden sehr hoch ist, stehen die Chancen gut, dass die Arithmetik für die Fundamente und Bodenstrukturen wurden in Vianen hergestellt. Superhochhäuser erfordern in der Tat besondere Kenntnisse, weil die bestehenden Baunormen dies nicht ausdrücklich vorsehen. Geobest ist ein Beratungsunternehmen, das auf Dieser Bereich stößt an seine Grenzen. Und Computational Masters sind zunehmend auch über nationale Grenzen hinweg aktiv.
Der Zalmhaven Tower in Rotterdam setzt Maßstäbe im Bereich der Geotechnik. Neben zwei "kleineren" 70-Meter-Türmen umfasst dieser Komplex am Zalmhaven den höchsten Turm in den Benelux-Ländern, der 215 Meter hoch sein wird.
Ein typischer 'Job' für Geobest. Roel Brouwer und Robert Schippers, die beiden Hauptberater, haben schon viele Ratschläge und Zweitmeinungen für Hochhäuser gegeben. Schippers: "Zum Beispiel für den Maastoren, das Postamt, den Wijnhaven und den Glashaven in Rotterdam, einen 180 Meter hohen Turm am Rijswijkseweg in Den Haag und den 130 Meter hohen Wonderwoods-Turm neben dem Hauptbahnhof in Utrecht. Das Gleiche gilt für den Zalmhaven-Turm, nur dass dieses Projekt nicht in Normen erfasst werden konnte und daher komplizierter war als die anderen. Die Pfähle, die dieses Gebäude halten sollen, sind doppelt so lang wie üblich.
Unter ganz Rotterdam befindet sich in 15 bis 20 Metern Höhe eine erste Sandschicht, auf der fast alle Gebäude stehen. Darunter befindet sich eine geologische Formation aus harten Tonschichten, die sich bei hoher Belastung absetzen wird. Schippers: "Für die Zalmhavenentoren haben wir berechnet, dass bei einer Gründung auf der ersten Sandschicht eine Setzung von vierzig Zentimetern eintreten würde. Zu viel für die beiden kleinen Türme und die angrenzenden Gebäude. Die Lösung besteht darin, die nächste Sandschicht bis zu einer Tiefe von etwa siebzig Metern anzubohren. Dann ergeben sich akzeptable Setzungen von sieben Zentimetern, genauso viel wie bei den kleineren Türmen, die auf 25-Meter-Pfählen stehen.
Impression des Salmon Harbour Tower (Mitte).
Das zweite Gutachten, das in Rotterdam sowohl für die statische als auch für die geotechnische Planung aller Gebäude der höchsten Sicherheitsklasse (CC3) verbindlich ist, wurde von der Gemeinde aufmerksam verfolgt. Schippers: "Es sind viele Superhochhäuser geplant, und mit den Erkenntnissen aus Zalmhaven haben wir jetzt neue einheitliche Regeln für das Bauen mit diesen langen Pfählen in der Hand. Technisch und finanziell ist das jetzt machbar. Für uns ist das interessant, weil wir dieses Wissen mitentwickelt haben, was uns zu Spezialisten für Hochhäuser und CC3-Bewertung macht. Man könnte sagen, dass wir das fehlende Bindeglied zwischen Entwurf und Umsetzung sind".
Geobest strebt nicht nur in die Höhe, sondern ist auch zunehmend grenzüberschreitend tätig. Brouwer: "London, Dover, Brasilien, Afrika: Die Welt ist unser Spielplatz. In der Regel arbeiten wir für niederländische Bauunternehmen. Volker Wessels baut zum Beispiel ein Gerüst in Schottland für das Verteidigungsministerium. Dort haben wir beim Rammen oder Bohren in felsenhartem Boden beraten. Wir haben auch berechnet, wie der Hebeponton für das Ramm-/Bohrgerät in einem abschüssigen Flussbett stabil arbeiten kann. Eine sehr knifflige Aufgabe, aber sie zeigt, dass wir nicht nur planen, sondern auch bei der Ausführung beraten.
Für eine neue Anlegestelle in London führte Geobest Ramm- und Vibrationsanalysen durch. Brouwer: "Dort mussten Rohrpfähle durch harte Tonschichten gerüttelt werden, ohne die alten viktorianischen Kaimauern, eine Eisenbahnbrücke und die komplexe unterirdische Infrastruktur zu beschädigen. Ein umfangreiches Bodengutachten im Vorfeld, die Vermessung anhand der ersten gerüttelten Pfähle und die Überwachung während des gesamten Prozesses führten zu einem schadensfreien Bau." Auch für ein großes Infrastrukturprojekt in Dover führte Geobest umfangreiche Analysen durch. Brouwer: "Ein völlig anderer Baugrund. Kreideboden wechselt von steif zu weich und spröde. Das bedeutet, dass man viel mehr Probebohrungen braucht, um eine gute Ramm- und Vibrationsanalyse zu erstellen. Letztendlich sorgen wir dafür, dass jedes Projekt die richtige Grundlage erhält. Dabei spielt es keine Rolle, wo auf der Welt und mit welchem Fundament."